Todesblei
Todesblei
Interview
Todesblei – uhuuu! Der Name ist natürlich Programm. Selten hat sich stumpferer, musikalisch wertloserer und lyrisch erbärmlicherer Auswurf mit einer derart erschreckenden Ernsthaftigkeit bei mir durch die Rotation gequält. Ohne jede Offensichtlichkeit zur Parodie, die man zu jeder Sekunde sehnlichst erhofft, um von unterdrücktem Prusten endlich unbeschwert in lauthalses Gelächter ausbrechen zu dürfen, gelingt es der Band, über eine halbe Stunde durch tumbes Geprügel unfreiwillig zu amüsieren. Grund genug, sich die vier Verursacher in einem gewagten Kampfdialog (gottlob per Mailer-Fragenbogen) einmal zur Brust zu nehmen… metal.de investigativ, him in Gefahr!
Ja, leg los.
Sagt mal, enspricht das traurige Resultat Eurer bescheidenen Mühen eigentlich wirklich Euren zuvor gehegten Vorstellungen?
Klar tut es das und wir sind stolz darauf. Das Traurige am Ganzen ist eigentlich nur dein Review.
Welcher Studio-Verantwortliche traut sich heute noch, einen solchen Sound als Endresultat abzuführen?
Wir haben keine Mühe mit dem Sound. Andererseits muss man mal fragen, welcher Reviewschreiber (him) sich traut einen solchen Mist von sich zu geben. Den Mutigen gehört die Welt, aber nicht dir.
Apropos abführen : Ist dein Review rezeptpflichtig? Gutes Mittel gegen Verstopfung.
Kennt Ihr das Sprichwort: Ein schneller Drummer macht noch keinen Sommer?
Darum haben wir die CD ja auch im Winter aufgenommen. Ist doch logisch, oder.
Todesblei war ursprünglich ein Soloprojekt von Andi, und tat niemandem weh, wo es war. Die Unterbringung eines Drummers wie Daniel ist verständlich, den hätte ich auch bei Wasser und Brot an die Bassdrum gekettet. Aber wozu zur Hölle braucht eine solche Produktion extra einen bemitleidenswerten Bassisten?
Anscheinend tut dir TODESBLEI jetzt sehr weh und das ist gut so. Aber auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Hier ist nur EINER (him) bemitleidenswert.
Was hat sich seit dem Anwachsen auf vier Mitglieder denn musikalisch alles verschlechtert (verbessert kann sich angesichts des Ergebnisses nichts haben)?
Ich gebe zu, ein Schlechtes hat das Ganze: Dir eine CD geschickt zu haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der Spielzeit-Mangel, der Euch amüsanterweise erst im Studio bewusst wurde, ließ Todesblei vor Ort zu quantiativen Hochleistungen im Songwriting auflaufen – wieviele Songs entstanden denn dort aus dieser Notlage?
Ja, wir haben auch wahnsinnig gelacht. Vor allem über die quantiativen (hä?) Hochleistungen. Aber wer spricht den hier von Songs? Oder hast du etwa doch was rausgehört? Nein, das kann nicht sein. Du hast die CD ja gar nicht gehört. Das muss was Anderes gewesen sein.
Wusstet Ihr, dass eine Gitarre sage und schreibe 6 Saiten hat?
Wow, du kannst ja bis sechs zählen. Welche Meisterleistung. Aber jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Kannst du mir mal einen Tip geben, was ich mit den restlichen fünf Saiten anfangen muss. Du musikalisches Obergenie, du Gitarren-Guru, du Saitenhexer, bitte, bitte erleuchte mich.
Wenn Ihr schon Eure geballte Kreativität auf die musikalische Seite konzentrieren wollt: Könnt Ihr Euch für die Lyrics keinen richtigen Ghostwriter leisten, dass dafür mutmaßlich immer die minderjährigen Geschwister herhalten müssen?
Du willst uns aber nicht weismachen, dass dieser Müll (Review/Interview) von dir stammt. Unser herzliches Beileid.
Verbirgt sich eigentlich hinter den armselig plakativen Texten irgendeine tiefgreifende Absicht, oder musste einfach nur klischeeechte, brutalstmögliche Kaputt-Rhetorik her?
Es verbirgt sich tatsächlich eine Absicht dahinter. Wer hätte das gedacht! Aber dies, einem geistigen Kleinhirn zuzumuten, wäre zuviel des Guten. Ausserdem braucht es ein gewisses Mass an Toleranz, das dir anscheinend fehlt. Oder bist du einfach nur zu dumm?
Mich persönlich begeistert das immer wieder sinnig gewählte Stilmittel, wie im Thrash-Versuch „Lügner“, vier Zeilen binnen 3 min in Endlos-Schleife zu repetieren… Mehr intellektuelle Diharroe wollte Luca dem Zuhörer mit diesem Text nicht zumuten?
Das glaube ich gerne, dass dich das begeistert. Da werden die Gehirnzellen nicht so strapaziert, falls man welche hat. Und Luca wird uns noch viel mehr zumuten, als bis jetzt. Da kannst du Gift drauf nehmen. Wir hoffen aber, dass deine lyrischen Ergüsse in Zukunft der Menschheit erspart bleiben.
„Hausfrieden“ klingt verdammt nach dem Konzept, das bereits KNORKATOR in „Alles ist scheiße“ aufgriff („…ich hasse Luftmatratzen / Mandarinen, Ziegelsteine / Kugelschreiber, Achselhaare…“), auch wenn diese sich die brave Klarstellung der korrekten (Schwiegersohn-) Positionierung sparten, wie sie bei Euch dann der Refrain beinhaltet („Wie kann man nur Kinder hassen?“) – habe ich da dennoch einen dreisten Ideen-Raub aufgedeckt?
Was ist Knorkator? Ein Brotaufstrich, ein Hundeknochen? Ach ja, sicher Freunde von dir. Ich würde das Detektivspielen Leuten überlassen, die eine Ahnung davon haben. Wer in einem Review, unsere Texte übernehmen muss, um von seiner fachlichen Unfähigkeit abzulenken, sollte mit dem Wort Ideenraub nicht leichfertig um sich werfen.
Ihr müsst mir unbedingt die Bedeutung von „Psychischer Vampir“ erklären… dieser philosophischen Sentenz bin ich nicht gewachsen.
Wenn du dem eh nicht gewachsen bist, macht es auch keinen Sinn dir das zu erklären.
Wieso verstehe ich bei „Stirb Du Bastard“ immer „Sterbewasser“ und bei „Hassbesessen“ immer „Halt die Fresse“?
„Halt die Fresse“ ist ein sehr gutes Stichwort. Endlich mal was Positives. Passt perfekt, nachdem du ja was an den Ohren hast (und nicht nur dort), wäre Lesen können auch noch von Vorteil. Das Wort Hassbesessen kommt bei uns überhaupt nicht vor.
Dem lyrischen Inhalt und den Grimassen nach zu urteilen, werden zu keiner Zeit humoristische Ausrutscher geschweige denn Absichten geduldet. Ist Euch denn die bitterböse (real-?) satirische Qualität Eures Werkes gar nicht bewusst? Ihr seid m.E. eine der exzellentesten Parodien auf das Todesblei-Genre!
Kannst du dich mal entscheiden. Zuerst fickst du uns an allen Ecken und Enden an und jetzt kommt noch Arschkriechen dazu. Weißt du überhaupt, welchen Scheiss du da zusammenlabberst?
Wie haltet Ihr es mit dem Underground? Einerseits habt ihr diesem Pool für unerkannte, verkannte oder auch nie wirklich vermisste Talente mit „Splittergranatenblablabla…“ ein Vorzeigeexemplar für seine so hehr verfochtene Negierung aller üblichen musikalischen Qualitäten geliefert, andererseits preist Ihr in den lieben Danksagungen im Inlay (neben „Schnäuzli“, „Metaldidi“ und „Gummi 1 & 2“) Dimmu Borgir und Cradle Of Filth… Ihr wagt Euch mutig zwischen die Stühle! Könnte das nicht bös‘ Keile mit den Eisernen Wächtern über den Untergrund geben?
Ich habe in der Schule gelernt, dass man lange, nichts sagende (und damit meine ich wirklich nichts sagende) Sätze, vermeiden soll.
Warum macht Ihr nicht Musik wie Dimmu Borgir?
Wir können auf dich als Fan verzichten. Aber, ich dachte du stehst eh auf HIM?
Die Schweiz ist nicht nur unter Metallern als ein recht friedliebendes Land verschrien… wie lebt es sich als hassbesessener, sadistischer Menschenfeind in der Milka-Idylle zwischen lila Kühen und Almhorn-blasenden Käse-Öhis? Oder habe ich irgendwie ein vorurteilsvergiftetes Bild meines Nachbarlandes?
Ich glaube, du bist das Vorurteil in Person. Aber ich kann dich beruhigen, solche Idioten gibt es auch bei uns.
Das Internet wimmelt einerseits von bemitleidenswerten Heerscharen selbsternannter Wochenend-Kritiker wie mir, andererseits von mindestens ebenso zahlreichen kläglichen Death Metal-Schafen wie Euch, die ihr künstliches Oma-Erschrecker-Image ideal im virtuell geschneiderten Wolfspelz hegen und pflegen können. Todesblei und Internet – Eine ambivaltene Beziehung?
Ich sage nur eins: ambivalten. Und bitte, sei nicht so bescheiden mit deiner Beschreibung für dich. Es gibt sicher noch passendere Begriffe.
Okay, jetzt haben wir uns lange genug angebellt. Wird Zeit, dass Ihr zubeißt! Die letzte Runde gehört Euch!
Nur die letzte Runde? Feigling!!!! Zum Glück habe ich dich vorher schon angepisst.
Aber hier noch ein Zitat: Ich und du, Müllers Kuh, Müllers Esel, der bist DU. Was will uns dies sagen? Ich hab es zu deiner Verständlichkeit unterstrichen. Ohne weitere Worte. (Anm. d. Verf.: Ich heiße Müller mit Nachnamen.)
Herzlichen Dank für diese Möglichkeit zur bissigen Aussprache aller Vorurteile. Das hätte auch nicht jede Band gemacht! [nachträgl. Anm.: …und dazu noch in so überaus schlagfertiger Manier. Wir haben viel von Euch erfahren.]
Wir sind eben TODESBLEI. AAAAAARRRRRRRRRGGGGGGGGGGGGGHHHHHHH !!!!!!!!!
Aber zum Schluss habe ich noch einen Tip: BEHALTE IN ZUKUNFT DEINE VORURTEILE FÜR DICH !!! FUCK INTOLERANZ !!!!!!!