The Ocean
Von unaussprechlichen Albentiteln
Interview
Und was sagt ihr zu Reviews, die wie kopiert klingen? Es gibt ein paar Seiten, da findet man immer wieder Reviews, die sich aus zwei oder drei Reviews der großen Seiten zusammensetzen.
Paul: Das hat auch mit der Fülle an Reviews zu tun. Wenn man in einem Monat 50 Alben reviewen muss, dann greift man auf die Phrasen zurück, die man schon hundertmal benutzt hat. Wenn es dann auch noch die gleichen Genres sind, die sich der gleichen Elemente bedienen, dann schreibst du halt „devastating riffs“ und „smashing drums“. Du benutzt die gleichen Adjektive.
Robin: Alles ist immer sau-„crushing“.
Paul: Wenn eine Platte „crusht“, dann ist sie groovy.
Robin: Es gab gerade einen ganz interessanten Fall von einem Review unserer aktuellen Platte auf LambGoat, eine eigentlich relativ wichtige Seite. Ein total gutes Review mit neun von zehn Punkten, aber fängt an mit einem total überflüssigen Absatz, wo der Autor darüber abkotzt, dass er den Plattentitel nicht aussprechen kann und es prätentiös sei, Platten zu machen mit Titeln, die niemand aussprechen kann. Dann gibt es ganz schlechte Beispiele, die mir leider gerade entfallen sind. Der Punkt ist aber, dass man nach dem ersten, einführenden Absatz gar nicht mehr weiter liest. Man hat die Schnauze voll nach dem Text über schwierige Wörter von einem Amerikaner, der Emails wohl gerne mit drei Worten beantwortet, so dass man den Kern des Reviews gar nicht mehr liest. Dabei war das Review ganz gut und das habe ich gerade gepostet. Wir haben jetzt gerade damit angefangen Reviews zu reviewen.
Paul: Das finde ich, ist eine sehr gute Idee.
Robin: Das finden wir lustig, wenn Bands ihrerseits wieder die Reviews von Journalisten und Leuten, die sich als solche begreifen, reviewen und sagen ob es ein gutes Review ist. Ist es gut geschrieben, ist es inhaltlich korrekt und hat der Typ sich Mühe gegeben und sich mit der Platte auseinandergesetzt. Das haben wir jetzt mal angefangen und zwei so Sachen gepostet, worauf es ganz gutes Feedback gab.
Paul: Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das nach hinten losgeht.
Ich kann den Albumtitel übrigens auch nicht aussprechen, aber das Phanerozoikum gliedert sich in drei Teile und ihr macht daraus zwei Alben. Warum zwei und keine drei?
Robin: Es sind eigentlich drei Teile, aber zwei und drei werden zusammen veröffentlicht. Das hat zwei Gründe, zum einen gliedert sich das Phanerozoikum in drei Ären, das Paläozoikum, das Mesozoikum und das Känozoikum. Das Paläozoikum ist wiederum unterteilt in sechs Perioden und das Mesozoikum und das Känozoikum jeweils nur in drei Perioden. Wenn ich das auf Songtitel übertrage, haben wir gerade ein Album mit sechs Songtiteln released und das nächste hat dann zwei Ären zum Gegenstand mit jeweils drei Songs. Dann haben wir ein volles Album. Wir hätten es auch als zwei EPs veröffentlichen können, aber das EP-Format ist ein wenig abgelutscht und deshalb haben wir uns entschlossen, Teil 2 und Teil 3 zusammenzufassen und es irgendwann im nächsten Jahr zu veröffentlichen.
Habt ihr schon mit dem Album angefangen?
Paul: Die Drums haben wir schon komplett aufgenommen, alle drei Teile in einem Rutsch auf Island. Die Gitarren sind auch fertig und es fehlt noch Gesang, Bass und Synthies. Das wollen wir alles dieses Jahr noch aufnehmen.
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Stile | Post-Metal, Post-Rock |
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