The Ocean
Said But True: Robin Staps über die Gitarre, die ihm das Leben rettete
Interview
Seid ihr schon einmal verwechselt worden?
Nicht wirklich. Aber ich bin in den USA mal von meiner eigenen Show verbannt worden, haha. Ich war Stagediven bei THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Das war dort allerdings verboten. Und dann wollte mich die Security nicht mehr in den Backstage lassen, in dem noch alle unseren Sachen waren. Da half auch nicht, dass ich mein Bändchen gezeigt habe. Ich musste dann zum Venue-Manager, der hat dann ein Auge zugedrückt. Aber da waren die Jungs sehr unnachgiebig.
Hattet ihr schon einmal Ärger mit der Polizei?
Eher Kleinigkeiten. Wir sind nach einem Gig in Prag mal angehalten worden, Loic ist gefahren und hatte wirklich nur ein Bier getrunken. Dort gilt aber die Grenze von 0,0 Promille. Er musste dann für eine Nacht in den Knast – und wir waren alle noch betrunken. Irgendwann haben sie ihn dann einfach vor die Tür gesetzt und er rief uns an und versuchte, uns den Straßennamen zu buchstabieren. Allerdings durfte von uns immer noch keiner fahren, das war natürlich ein Problem, haha. Im Jahr 2008 haben wir von einer Betrügerfirma in den USA mal einen Bus gemietet. Das waren Typen, die haben uns im Voraus bezahlen lassen und uns dann eine total marode Karre hingestellt. Ohne Anhänger, wohlgemerkt, wie vertraglich vereinbart. Irgendwann reagierten die dann auch nicht mehr auf unsere Anrufe. Und dann hatten wir noch einen Fahrer von der selben Firma, der der einzige war, der den Bus fahren durfte. Aber er hatte keinen Pass für Kanada, obwohl seit Wochen klar war, dass die Tour auch durch Kanada führt. Dann wurde uns noch unterstellt, wir hätten mit falscher Kreditkarte bezahlt und es stellte sich heraus, dass der Bus in Florida gestohlen gemeldet war. Der Bus ist dann irgendwo zusammengebrochen. Wir mussten uns Mietwagen nehmen und auch eine Show absagen. Schließlich mussten wir selbst einen Van kaufen und aus eigener Tasche bezahlen. Das Gute daran ist allerdings, dass wir nun in den USA einen Van stehen haben, mit dem wir dort touren können. Es hat also doch irgendwie ein gutes Ende genommen, haha.
Habt ihr euch schonmal gefragt, wie ihr die nächste Miete bezahlen sollt?
In letzter Zeit mussten wir uns diese Frage zum Glück nicht mehr stellen. In den Anfangsjahren war das natürlich ein Thema. Wenn du als Band anfängst, musst du immer erstmal investieren. Wir haben vor Ewigkeiten mal OCEANSIZE in Hamburg supportet, für 50 Euro Spritgeld. Dabei wussten wir, dass der Bus alleine schon 250 Euro kostet. Aber wir wollten den Gig natürlich unbedingt machen. So ging das jahrelang. Unser Drummer hat damals auch eine Woche im Proberaum gewohnt, weil er sich die Miete für seine Wohnung nicht leisten konnte. Sowas gab es auch.
Wurdet ihr schon einmal richtig verarscht?
Ja, in Spanien. Da wurden wir von einem Zivilwagen angehalten und die Typen haben sich als Polizisten ausgegeben. Sie wollten unsere Papiere sehen und wissen, ob wir Bargeld dabei haben. Wir haben uns zunächst nichts dabei gedacht, in manchen Ländern muss man ja angeben, wenn man größere Mengen mit sich herumschleppt. Wir mussten dann die Merch-Kasse vorzeigen, der Typ griff durchs Fenster und stahl die Kasse, dann sind die Typen abgehauen. Die waren in einem Sportwagen unterwegs, wir mit Anhänger. Keine Chance. Am Ende waren 6000 Euro Merch-Geld weg. Das war natürlich ein Desaster. Ach, und in Australien sind wir auch mal verarscht worden von einem Promoter, der Geld von uns für Dinge wollte, die nicht vereinbart worden. Aber solche Dinge passieren halt.
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Stile | Experimental, Instrumental, Post-Metal |
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