The Legion:Ghost
Die Phönix-aus-der-Asche-Nummer
Interview
Ist euch das Album denn leicht von der Hand gegangen?
Markus: Die Songs für „With Courage Of Despair“ sind im Laufe des vorherigen Albumzyklus („„..Two For Eternity“„) entstanden. Uli, unser Gitarrist hat sich nebenbei immer wieder Neues ausgedacht, neue Ideen gesammelt und uns vorgelegt. Daraufhin haben wir an den einzelnen Tracks gemeinsam so lange gearbeitet, bis das Endprodukt stand.
Kevin: Man kann das eher so beschreiben: Am Anfang war es halt sehr entspannt und sehr cool, aber als dann die Vorproduktion stand, wurde es schon sehr hektisch bei uns.
Markus: Ja, irgendwann drückt dann die Zeit, wenn erstmal ein Releasedatum steht, dann wird es gerne schon mal hinten heraus etwas knapp bei uns. Wir trödeln manchmal halt gerne etwas herum (lacht).
Kevin: Ja, oder wir sind dann spontan doch mir irgend etwas nicht zufrieden und ändern noch fix etwas. Das ist nie so ganz einfach.
Ihr habt es bei diesem Release durchaus einfacher haben können. Ihr habt euch aber dazu entschlossen vom Artwork bis hin zum Mastering alles alleine umzusetzen. Warum der harte Weg ?
Markus: Ja tatsächlich haben wir uns für den schwierigen Weg entschieden, aber eigentlich aus einem relativ pragmatischem Grund: wir wollten dieses Mal die absolute Kostenkontrolle, das muss man einfach mal ehrlich sagen. Wir wollten das Geld etwas zusammenhalten und das, was wir dabei eventuell einsparen für anderes verwenden, wie z.B. eine Tour.
Kevin: Richtig. Gleichzeitig sind aber auch die Fähigkeiten von Uli, unserem Gitarristen und Ben, unserem Drummer, durch die ganzen Vorproduzierungen einfach derartig gewachsen, dass wir es uns erlauben konnten, alles selbst zu übernehmen. So hatten wir neben der Kostenkontrolle auch eine viel größere Kontrolle über das Endergebnis. Ich glaube, wenn man es an Fremdanbieter abgibt, besteht die Gefahr, dass man nicht ganz so kritisch ist und sich schneller zufrieden gibt. Aber wenn man alles selbst in der Hand hat, geht man sehr viel kritischer damit um.
Markus: Dadurch bekommt man die Möglichkeiten viel mehr ins Detail zugehen. Das kann sicherlich aber auch schief gehen, wenn man sich zu sehr darin verliert.
Nach meinem Empfinden habt ihr diesmal die Songs noch stärker aufgebrochen, klingt dreckiger und spielt mit mehr Elementen aus der Heavy Metal-Schublade. War das forciert um sich aus der Masse abzuheben? Um mehr aufzufallen und sich mehr vom typischen Core zu entfernen?
Kevin: Die meisten Musiker verarbeiten ja schon das, wo sie sich selber gerade musikalisch wiederfinden. Ich glaube, wir haben irgendwann aufgehört, jeden einzelnen Entwicklungsschritt des Metals mitzugehen und für uns einen eigenen Weg gefunden Metal zu interpretieren. Das bedeutet vielleicht, dass wir im Vergleich zum reinen Core, weniger moshbarer sind, dafür spielt bei uns das Headbangen und Zuhören bei Konzerten eine größere Rolle.
Markus: Du kommst irgendwann als Musiker an den Punkt, wo du einen gewissen Anspruch gewährleisten willst und möchtest. Mir ist es dann nicht so wichtig, in einen Song zehn Breakdowns zu verpacken, nur weil es am Ende vielleicht tanzbarer ist. Weniger ist da oftmals mehr.
Was ist eure Motivation auf den sprichwörtlichen grünen Zweig zu kommen in der Szene? Um weiterzukommen?
Klaus: Also ich glaube primär ist für uns nicht das Ziel etwas bestimmtes zu schaffen oder zu erreichen. Wir machen einfach dass, worauf wir Bock haben und wenn wir damit Erfolg haben sollten ist das ein schöner Nebeneffekt. Wir würden und werden uns nicht verbiegen, um Erfolg zubekommen.
Kevin: Letzendlich bringt es nichts irgendwelchen Trends zu folgen. Man kann nur in etwas wirklich gut sein, wenn man authentisch bleibt. Wir wollen uns nicht auf Biegen und Brechen irgendwo hereinzwängen lassen.
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Stile | Modern Metal |
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