The Gates Of Slumber
Meine Haustiere haben epische Balladen!
Interview
Nach langer Pause sind THE GATES OF SLUMBER wiedervereint und haben ein selbstbetiteltes neues Album veröffentlicht. Wir sprachen darüber mit Bandkopf Karl Simon.
Ihr veröffentlicht gerade euer neues Album „The Gates Of Slumber“, 13 Jahre nach dem Vorgänger „The Wretch“. Wie ist das jetzt für euch, wieder mit eurer Band THE GATES OF SLUMBER aktiv zu sein?
Es fühlt sich super an, mit Chuck (Brown, Schlagzeuger, Anmerk. d. Verf.) und Steve (Janiak, Bassist, Anmerk. d. Verf.) zu spielen. Und wir sind natürlich sehr aufgeregt über unsere neue Veröffentlichung.
Das Cover-Artwork ist purer Minimalismus, nach den großartigen Artworks von Vebjørn Strømmen, Ken Kelly und Arik Roper.Was waren die Gründe dafür?
Chuck und ich wollten schon immer ein schwarzes Cover mit dem Namen der Band darauf machen, schon 2003, als er gerade in der Band war, wollten wir das machen. Und wir dachten, dass es nach all dieser Zeit richtig war, es in die Tat umzusetzen.
Nach dem Ende von THE GATES OF SLUMBER hattest du WRETCH gegründet. War das für dich eine Art Fortsetzung der ursprünglichen Band unter einem neuen Banner?
Nein, nicht wirklich, WRETCH war eine andere Band mit ganz anderen Konzepten. Ich betrachte WRETCH überhaupt nicht als Fortsetzung von THE GATES OF SLUMBER, obwohl es nach der LP „The Wretch“ benannt war, die meiner Meinung nach ein Ausreißer im Katalog der Band war.
Wo siehst du die Unterschiede und was sind die Gemeinsamkeiten?
Die einzige Gemeinsamkeit war so ziemlich ich. Wir haben über verschiedene Themen gesungen. Beim Songwriting haben wir die Songs so lange gejammt, bis sie fertig waren. Anstatt an geschriebenem Material zu arbeiten, wie wir es bei THE GATES OF SLUMBER tun.
Nach einem selbstbetitelten Album (2016) und der EP (2017) mit WRETCH löste sich die Band auf.Aber schon vorher schienen eure Aktivitäten auf fast Null zu sinken. Was waren die Gründe, warum ihr mit THE GATES OF SLUMBER zurückgekommen seid?
Ich hatte mir die Achillessehne gerissen und lag im Bett, und Chuck kam vorbei, um Hallo zu sagen. Nach einem seiner Besuche schrieb mir Wolf vom Hell Over Hammaburg eine E-Mail und fragte, ob wir spielen könnten. Und ich fragte mich nur: „Warum nicht?“ Warum nicht ein bisschen Spaß haben und ein paar alte Songs mit ein paar Freunden spielen? So einfach war das.
Jetzt habt ihr eine neue Besetzung mit dem neuen Bassisten Steve Janiak und Schlagzeuger Chuck Brown wieder zurück in der Band. Wie kam diese Besetzung zustande? Wie ist die Stimmung in der Band?
Chuck und Steve sind auch bei APOSTLE OF SOLITUDE und wir kennen uns alle schon seit Jahren. Es hat sich einfach ganz natürlich ergeben. Die Stimmung ist gut, wir leben einfach von Tag zu Tag.
Was hält die Flamme in dir am Brennen?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich spiele immer Gitarre oder schreibe Gedichte. So verarbeite ich das Leben, weißt du?
Wie lange habt ihr an den neuen Songs gearbeitet?
Wir haben sehr bald nach Beginn der Proben für das Hell Over Hammaburg mit der Arbeit an neuen Songs begonnen… es ist einfacher, etwas Neues zu schreiben, als etwas Altes neu zu lernen.
Welche Vision hattet ihr, als ihr mit der Arbeit am neuen Album begonnen hattet?
Wir wollten einfach versuchen, Songs zu schreiben, die an das ältere Material anknüpfen. Aber gleichzeitig nicht so klingen, als würden wir uns selbst covern, wenn du verstehst was ich meine.
Gibt es Veränderungen im Songwriting-Prozess?
Nicht wirklich, bei THE GATES OF SLUMBER hat es immer mit einem Riff angefangen. Du weißt schon. Wenn die Musik gut ist, kommt der Rest von selbst.
Für mich ist das neue Album eine starke und konsequente Fortsetzung des musikalischen Erbes von THE GATES OF SLUMBER, das eurem Weg und Sound des reinen Old-School-Doom-Metals folgt. Das ist genau euer Ding, oder? Wie beurteilt ihr euer neues Album und wie seht ihr den musikalischen Ansatz?
Für mich ist das einfach das, was passiert, wenn Chuck und ich uns hinsetzen und spielen. Ich für meinen Teil trage meine Einflüsse offen zur Schau, verstehst du? Ich glaube nicht, dass ich es in mir habe, einen technischen Black-Metal-Song zu schreiben, ich plane solche Dinge nicht. Was dabei herauskommt, wird durch ein Prisma aus BLACK SABBATH, SAINT VITUS und TROUBLE gefeuert…. Wenn es also irgendwie so klingt, dann folgt es wohl diesen Einflüssen.
Also inspiriert dich noch immer dasselbe wie vor 25 Jahren?
Alles inspiriert mich. Ich mache ständig Musik. Ich habe Lieder und Lieder…. meine Haustiere haben epische Balladen. lol. Das stimmt. Aber das Zeug für THE GATES OF SLUMBER… es muss ein paar Kriterien erfüllen.
„Embrace The Lie“ beschäftigt sich mit Fake News, die von sozialen Medien, der Presse und der Politik verbreitet werden. Wir müssen uns damit täglich auseinandersetzen, und das seit etwa 20 Jahren immer häufiger. Was hat dich dazu inspiriert, diesen Song zu schreiben? Was war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte?
Ich habe viele Anhaltspunkte für Ereignisse in den letzten 20 Jahren – und ich bin froh, dass du einen Zeitraum erwähnst, der länger als ein paar Tage ist. Es ist, als hätten die Menschen kein Gedächtnis mehr und rollen gedankenlos von einer gesteuerten Katastrophe zur nächsten. Ich weiß nicht. Schau auf die letzten 30 Jahre zurück und treffe deine Wahl. Die Medien, als Sprachrohr der Unternehmensinteressen, denen sie gehören, verkaufen jede Lüge in den einfachsten Begriffen, damit die Wirtschaft, während sie Hand in Hand mit der Regierung arbeitet, die Bereicherung der Menschen vorantreibt, die wichtig sind. Und derjenigen, die es nicht sind. Die in irgendeinem Krieg in Stücke gerissen werden. Oder auf irgendeinem Bürgersteig erfrieren.
„The Fog“ basiert auf dem gleichnamigen Horrorfilm von John Carpenter. Wie profitiert der Sound der Band von diesem Konzept? Warum ist dieser Film für dich wichtig?
Ich weiß nicht, ob wir von dem Konzept profitieren. Es ist ein cooler alter Film, den ich liebe. Wir hatten Musik ohne Worte und das hat einige Texte inspiriert. Ich liebe John Carpenters Filme.
Das neue Album wird über Svart Records veröffentlicht. Warum habt ihr euch für dieses Label entschieden und wie wichtig ist es heutzutage, eine Plattenfirma zu haben? Ist ein Label heutzutage für irgendetwas anderes als den Musikvertrieb wichtig?
Wir hatten gerade Kontakt mit ihnen aufgenommen. Ich denke wirklich nicht so viel über diese Dinge nach. Ich versuche wirklich, mich nur auf meine Musik zu konzentrieren. Die Machenschaften des Musikgeschäfts gehen mir irgendwie über den Kopf.
Wenn man die Atmosphäre von THE GATES OF SLUMBER mit einem Film vergleichen würde – welcher Film wäre das?
So etwas wie eine Mischung aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „The Thing“. Es ist immer wieder der gleiche verdammte Tag und einer von uns sagt immer „das verarscht mich doch wohl…“.
Was sind eure Pläne für die nahe Zukunft?
Momentan arbeiten wir an mehr neuem Material, wir haben Pläne für eine Split und arbeiten außerdem bereits an den nächsten Alben.
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Danke! Ich hoffe, euch gefällt die neue Platte! Es kommt noch mehr!