The Doomsday Kingdom
Leif Edling über das unterirdische Königreich der Toten!
Interview
Mit THE DOOMSDAY KINGDOM hat Leif Edling eine neue Band am Start, welche, wie soll es auch anders sein – Doom Metal spielt. Da Leif seit einigen Jahren erkrankt ist und daher in Sachen Konzerte deutlich kürzer treten muss, scheint er die Zeit genutzt zu haben, ein wirklich packendes Album aufzunehmen, das irgendwo in der Schnittmenge von CANDLEMASS, KRUX AVATARIUM, BLACK SABBATH und ANGEL WITCH liegt. Wir führten folgendes Interview mit dem Doomfather per Email.
Zuerst möchten wir natürlich wissen, wie es dir aktuell geht? Was macht dein Gesundheitszustand?
Es wird besser. Es waren einige schwierige Jahre, aber nun sehe ich endgültig das Ende davon. Ich muss es dieses Jahr lieber noch etwas ruhiger angehen, nicht zu viele Auftritte. Aber wenn alles gut läuft, werde ich im nächsten Jahr zu 100% wieder da sein.
Mit THE DOOMSDAY KINGDOM hast du eine neue Band gegründet. Wie kam es zu dieser Idee?
Aus der Frustration mit der „kein Album Politik“ in CANDLEMASS. Seit KRUX nicht mehr existiert, brauche ich ein Ventil für mein Songwriting. Ich liebe Metal, ich bin eine kreative Person, daher muss ich das aus mir rausbringen. Unglücklicherweise stieß ich vor 3,5 Jahren ziemlich schlecht an meine Grenzen und machte schlapp, daher benötigte das „The Doomsday Kingdom“-Album viel Zeit, bis es erschaffen wurde. Aber hey, es ist das Ergebnis, das zählt!
Wie hast du deine Bandmitglieder gefunden?
Offensichtlich kannte ich Marcus (Jidell, AVATARIUM, Anmerk. d. Verf.) schon vorher J Er ist ein großartiger Gitarrist, einer der Besten, und er hat auch ein gutes Ohr für Produktionen. Seit meiner Krankheit war er die Spinne im Netz, die alles kontrolliert und sich aus seinem kleinen Studio in Stockholm um alles kümmert. Niklas (Stålvind, Sänger von WOLF, Anmerk. d. Verf.) kannte ich schon. Ich liebe, was er in WOLF tut, daher wusste ich, dass er in THE DOOMSDAY KINGDOM großartigen Gesang einbringen kann. Er singt das Material als ob er dafür geboren wäre! Habo (Andreas Johansson, u. a. NARNIA, Anmerk. d. Verf.) war der Gefährte von Marcus. Ich kannte ihn überhaupt nicht. Aber genau so wie es Marcus versprach, ist er ein blutig guter Schlagzeuger und legte einige fantastische Drumtakes hin. Es war alles schon aufgenommen als er es bekam. Aber da er so ein Profi ist, kann man nicht hören, dass er nicht zusammen mit uns im Studio war.
Welche Bedeutung steckt hinter dem Bandnamen?
Nach meinem Besuch der Pariser Katakomben kam ich auf den Namen. Es ist also ein Name für das unterirdische Königreich der Toten. Aber auf dem Cover ist es ein echter Staat, ein echtes Land, mit einer Hauptstadt und Residenzen/Mausoleen, wo der Tod unangefochten herrscht.
Mit THE DOOMSDAY KINGDOM spielst du eine Mischung aus Doom Metal mit klassischem Heavy Metal / NWOBHM. War es nicht möglich, diese Songs bspw. in CANDLEMASS, KRUX oder AVATARIUM unterzubringen? Wie unterscheidest du bei den Songs die du schreibst, bei welcher Band sie landen werden?
Nun, da KRUX nicht mehr existieren, wir keine Alben mehr mit CANDLEMASS machen und ich kein Mitglied von AVATARIUM bin, war es wichtig, ein Ventil für meine Kreativität zu haben. Dieses Ventil wurde THE DOOMSDAY KINGDOM! Ich liebe Metal und wuchs mit ihm auf. Vor allem die frühen Sachen, als sie die unsterblichen Songs schrieben und die Männer spielten als ob sie besessen wären. THE DOOMSDAY KINGDOM ist mein Tribut an diese Ära!
Was kannst du uns über das Artwork erzählen?
Es wurde von meinem Freund Erik Rovanperä gemacht. Er ist ein aufstrebender Künstler der gerade großartige Kritiken für seine Arbeiten erhält und heute sehr gefragt ist. Von ihm stammen das Logo und das Cover, was super ist und Hand in Hand mit der Musik geht.
Wovon handeln die Texte?
Hauptsächlich über mich und meine Krankheit, aber auch über meine Erfahrungen in den Katakomben von Paris, wie zum Beispiel der Opener „Silent Kingdom“. Es gibt auch einen großartigen Song über die Dummheit von Krieg auf Seite B namens „Hand Of Hell“. Ich glaube, dieser Song war der letzte, den ich für das Album schrieb. Vielen Leuten scheint er zu gefallen und er wird sicherlich einer der Lieblingssongs auf den Konzerten.
Was passiert gerade mit CANDLEMASS?
In diesem Jahr spielen CANDLEMASS eine Jubiläumshows zu „Nightfall“ und ich werde an einigen von diesen teilnehmen. Ich freue mich schon sehr darauf, das wird Spaß machen!
Und was hast du sonst in nächster Zukunft geplant?
Ich habe die Anweisung meiner Ärzte, es dieses Jahr auch noch vorsichtig angehen zu lassen. Ich werde eine Handvoll Shows mit THE DOOMSDAY KINGDOM und CANDLEMASS spielen. Natürlich hätte ich es geliebt, alles zu geben und viele Shows von THE DOOMSDAY KINGDOM zu buchen, aber unglücklicherweise kann ich das nicht machen. Aber hoffentlich im nächsten Jahr. Es wäre auch sehr cool, den Nachfolger der THE DOOMSDAY KINGDOM Debütalbums ziemlich schnell aufzunehmen.