Hallo SL. Zuallererst: wie geht es euch? Freut ihr euch auf den offiziellen Release von eurer 7“-EP „The Graveyard Shuffle“ am 17. April? Wie waren die Reaktionen soweit?

Während ich hier schreibe, ist es der Tag vor dem ersten Live-Ritual und wir sind alle sehr aufgeregt und freuen uns, dass die Zeit gekommen ist. Endlich hat all das Reden ein Ende und wir können endlich in Aktion treten. Die Idee, die EP am selben Tag zu veröffentlichen, an dem auch das Ritual stattfinden wird, war, um den Gig mehr lohnenswert zu machen. Wir dachten, dass es ein guter Start wäre, die Veröffentlichung mit der ersten Performance zusammentreffen zu lassen. Die Reaktionen sind soweit ziemlich positiv. Wir hatten ein paar Rezensionen, die allesamt extrem positiv waren und auch die Vorbestellungen liefen sehr gut. Und ich denke, wenn die 7“ draußen ist, werden noch einige positive Kritiken folgen.

Für all die Leser, die bisher noch nichts von THE DEVIL’S BLOOD gehört haben: kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wir ihr alle in Eindhoven 2006 zusammengefunden habt? Wer kam auf die Idee, den Kult von THE DEVIL’S BLOOD zu erschaffen?

Ich habe diese Band als ein Projekt gestartet, habe nur ein paar Songs geschrieben und sie zu Hause aufgenommen. Nach einer Weile habe ich begonnen nach einigen Musikern zu suchen, um eine Liveband zu gründen und das hat sich am Anfang als etwas schwierig erwiesen. Ich hatte ein paar Proben mit einem anderen Line-Up, aber es hat nicht gepasst. Einfach aus dem Grund, weil ein Mangel an Einsatz gefehlt hat, den man von solchen Musikern erwarten könnte und ihre Einstellungen waren völlig anders als meine. Also waren es nur ich und F., die weitergemacht haben Demo-Tracks zu schreiben und aufzunehmen und einfach abzuwarten und still nach weiteren Mitgliedern zu suchen, um den Kult zu vervollständigen.

Nach einer Weile war ich bei einem WATAIN-Auftritt in Arnhem und bin JB und Willem von Hollands allmächtigen URFAUST, die interessanteste Band seit Jahren, die aus Europa kommt, in die Arme gelaufen und wir haben über eine mögliche Zusammenarbeit zwischen THE DEVIL’S BLOOD und URFAUST gesprochen. Als ich nach Hause kam, habe ich angefangen darüber nachzudenken und entschied, dass ich die beiden fragen werde, ob sie THE DEVIL’S BLOOD als Vollzeitmitglieder beitreten wollen. Am Schlagzeug wollte ich B, einen alten Freund von mir fragen, mit dem ich zusammen schon bei vielen Gelegenheiten in ein paar Bands gespielt habe. Willem entschied sich aus zeitlichen Problemen dagegen, aber JB ist geblieben. Also haben wir mit ein paar Proben in diesem Line-Up begonnen und die Dinge liefen außergewöhnlich gut. Es war, als ob wir alle in einer bedeutenden musikalischen Gestalt zusammenpassen.

Als die Leute von Roadburn mich gefragt haben, ob wir auf ihrem Festival spielen könnten, entschied ich, dass ich wohl noch einen zweiten und dritten Gitarristen brauche, um die Lücken zu füllen und die Kraft unseres Sounds zu erhöhen. Ohne diese beiden Gitarristen könnte ich dieses Ritual nicht darstellen, wie ich wollte. Sofort habe ich WP gefragt, mit dem ich schon in POWERVICE gespielt habe – ein brillanter Gitarrist mit einem starken Sinn für Melodie, der meine eigenen komplett perfektioniert und komplettiert. T wurde von B vorgestellt, ein Rhythmus-Gitarrist und das ist mehr oder weniger die Geschichte unserer Entstehung.

Neben COVEN kannte ich bisher keine Classic-Rock-Band mit einer Sängerin, die sich mit okkulten Themen beschäftigt. Aber THE DEVIL’S BLOOD hat frisches Blut mit, in meinen Augen der unglaublichen, Sängerin F., die sich selbst „The Mouth Of Satan“ nennt. War es eine bewusste Entscheidung, eine weibliche Sängerin zu haben?

Nun, F. und ich sind Geschwister. So wusste ich natürlich über ihre brillante Stimme und ihre starke Persönlichkeit. Als ich die Songs geschrieben habe, habe ich sie zuerst selbst gesungen (du kannst mich noch auf dem Demo-Track „It’s On“ hören, der auf unserer myspace-Seite www.myspace.com/thedevilsblood ist), aber ich habe mich schnell dagegen entschieden, da ich A.: kein guter Sänger bin und B.: wollte ich mich auf das Gitarre spielen und das Songwriting konzentrieren.

Also habe ich F. angerufen und sie gefragt, ob sie mir helfen könnte. Wir beide teilen die Liebe für Bands wie JEFFERSON AIRPLANE, IRON MAIDEN, MANOWAR, ROKY ERICKSON und LED ZEPPELIN, also brauchte ich ihr nicht zu sagen, was ich von ihr wollte. Sie kam und sang und das war es. Es war, mal wieder, als ob das Universum in dieser Angelegenheit entschied.

Arbeitet ihr alle zusammen an den Songs und den Texten oder gibt es einen Urkopf, der die Feder führt und den anderen aufzeigt?

Ich bin derjenige innerhalb des Kults, der die Songs, Texte und das meiste der Arrangements schreibt. Also bin ich auf einer Art verantwortlich für das, was herauskommt. Wie auch immer, es wäre sehr unfair von mir, mir all den Verdienst zuzuschreiben. Einfach aus dem Grund, dass diese Maschine viel größer als die Summe von ihren Teilen ist. Wir alle bringen unsere eigene Leidenschaft, unseren eigenen Hass, unsere eigene Liebe und unser eigenes Feuer mit in diesen Kult und jedes einzelne Mitglied hat einen ausgeprägten persönlichen Sound, dass bei unseren Live-Ritualen zu hören sein wird.

Auf den ersten Blick liegt es klar auf der Hand, was man musikalisch von euch erwarten kann, wenn es zu dem typischen spartanischen Siebziger-Layout und dem Logo kommt. Wer ist für das Artwork verantwortlich?

Nun, wir haben mit einigen Künstlern in diesem Gebiet gearbeitet und werden es auch so in der Zukunft handhaben. Das Logo hat Wherwolf von SATANIC WARMASTER gemacht und unser Merchandise wurde von einem guten Freund von JB entworfen.

Was ist der Hauptunterschied zwischen THE DEVIL’S BLOOD im Vergleich zu anderen Bands in diesem Genre?

Ich könnte dir das wirklich nicht richtig sagen, da ich selber nicht weiß, in was für ein Genre man uns eintüten könnte. Es ist schwer für mich, da einen Unterschied zu machen und um ehrlich zu sein, interessiert es mich auch nicht wirklich. Ich höre mir kaum neue Musik an.

Hört ihr auch noch andere Musikrichtungen und wenn ja, welche sind es?

Wir hören uns fast jede Musikrichtung an, die es gibt – wirklich… Ich meine, entweder ist es 50er Rock’n’Roll, 60er Soul, 70er Hard Rock, 80er Metal, 90er Black Metal oder was auch immer man sich als Genre vorstellen kann. Wir haben es uns angehört und werden es auch immer tun. Bands wie VELVET UNDERGROUND, BLACK SABBATH, THE ISLEY BROTHERS, INQUISITION, IGGY POP AND THE STOOGES, THE 13TH FLOOR ELEVATORS, IRON MAIDEN und THIN LIZZY haben wohl den bedeutendsten Einfluss auf mich, während ich Songs und Texte schreibe.

Was sind die am meisten musikalischen und textlichen Einflüsse von THE DEVIL’S BLOOD? Was inspiriert euch?

Textlich ist es Stoff wie Crowley, Baudelaire, Poe, Lovecraft, Mario Bava, Hammer Studios, Israel Regardie, Lucio Fulco, Dario Dargento, Pornos, die Chaos-gnostische Bewegung, der Luziferische Orden, der Tempel des Schwarzen Lichts, der Orden des Rosenkreuzes, Umberto Eco, die Bibel, der Koran, die Tora, Sex, Drogen, Gewalt und Verworfenheiten jeglicher Art inspirieren mich zum Songschreiben für THE DEVIL’S BLOOD.

Ihr habt jetzt einen Plattenvertrag mit dem deutschen Indie-Label „Ván Records“. Wie kam es zu dem Deal?

Nun, URFAUST haben mit Ván in der Vergangenheit gearbeitet und sehr gute Erfahrungen mit ihnen gemacht und JB hat mir das Label empfohlen. Ich habe mit dem Leiter für eine Zeit gesprochen und entschied, dass er ein Partner wäre, der es wert ist, mit ihm zu arbeiten, da sein Engagement für okkulte Musik und dem Untergrund echt ist.

2007 habt ihr ein Demo mit dem simplen Titel „Demo 2007″ herausgebracht und am 17. April erscheint eure 7“-EP „The Graveyard Shuffle“ als ein Appetithäppchen für die erste Langrille. Was können wir von dem Debüt erwarten und kannst du uns schon sagen, wann es veröffentlicht wird?

Ihr könnt die Veröffentlichung der Platte wahrscheinlich um Anfang 2009 erwarten. Dieses Jahr wird den EP-Release sehen und auch etwas Besonderes, dass ich aber jetzt noch nicht weiter enthüllen kann. Was ihr von unserer Platte erwarten könnt? Ein großartiges Album voller okkultem Rock, dass zwar so sein wird wie erwartet, aber auch überraschend. Wir werden einige Augenbrauen damit hochziehen. Aber macht euch keine Sorgen, der Stil wird sich nicht ändern. Wir werden immer „Horror Soul“ spielen.

Gibt es einige neue Live-Riten für uns zu sehen?

Wir haben ein Ritual an dem 17. April (ROADBURN-Festival in Tilburg – Anm. d. V.] und eins am 30. April (das WALPURGISNACHT-Fest im „La Folie“ in Eindhoven – Anm. d. V.). Danach wird es erstmal für eine Weile keine Live-Riten mehr geben. Während des Sommers gibt es keine Auftritte. Wir werden dann wieder im Spätsommer oder frühen Herbst auftreten. Bleibt auf jeden Fall am Laufenden für mehr Neuigkeiten, wie es sich entwickelt.

Danke dir, SL für das doch längere Interview als erwartet. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, wenn der Kult von THE DEVIL’S BLOOD zur weiteren Attacke mit dem Longplayer zusammenfindet. Bis dahin, all hail the Cult! Hast du noch einige Worte an die metal.de-Leser?

Nun zuallerst, danke dir Jessica, dass ihr eure Leser mit uns teilt. Danke an die Leser, die uns an die Startseite der Seite gebracht haben und danke an metal.de, dass wir einen Platz da drin haben dürfen. Außerdem möchten wir all die Interessenten dazu anheizen, sich eine Kopie unserer EP zu sichern und zu den Live-Riten zu kommen, um das Blut mit uns zu teilen! Wir werden euch die abscheulichste Show, die ihr euch vorstellen könnt, präsentieren, aber das wird auch ein bisschen Aufwand von dem Publikum benötigen. Seid bereit, um Blut zu vergießen!

Samuel 2:10
Der HERR wird richten der Welt Enden und wird Macht geben seinem König und erhöhen das Horn seines Gesalbten.

Galerie mit 5 Bildern: The Devil's Blood - Bang Your Head!!! 2012