The Defiled
Interview mit Sänger und Gitarrist Stitch D. zum Album "Daggers"
Interview
Die britische Presse bezeichnet THE DEFILED als die „Retter der Britischen Härte“. Das alleine und die Veröffentlichung der aktuellen Scheibe „Daggers“ sind schon Anlass genug, um Stitch D. via Email auszufragen, momentan befindet sich die Truppe auf Tour in den USA. Bereitwillig gab der Sänger und Gitarrist Auskunft über die Entstehung der zweiten Platte „Daggers“, die musikalischen Einflüsse von THE DEFILED, welcher Krach beim englischen Fünfer im Tourbus läuft und ein kurzes aber aussagekräftiges Statement zur äußeren Erscheinung der Band „…es macht nicht wirklich Spaß Geld zu bezahlen, um eine paar Typen in T-Shirt und Jeans zu sehen, die eine Stunde lang ihren Kopf schütteln…“
Bitte stell uns THE DEFILED vor – wer ist in der Band und wer macht was?
Ich bin Stitch D, singe und spiele Gitarre, AvD gibt unserem Sound die entsprechende elektronische Würze, wir haben Needles am Schlagzeug, Vicent am Bass und Aaron an der Gitarre.
Ich spielt einen ganz speziellen Sound, viele Redakteure beschreiben es als eine Art „MARILYN MANSON meets Metalcore“. Wie würdest du selbst es beschreiben und wie kamen THE DEFILED zu diesem Klang?
Wir starteten nicht wirklich mit einem Plan, wie wir am Ende klingen wollten. Wir waren einfach Metalkids, beeinflusst von vielen Bands wie NI?, MINISTRY und anderen Industrial Bands. Alles hat sich ganz natürlich entwickelt, wir haben uns nicht überlegt „Hey, lasst uns eine Band machen, die wie (insert band name here“) klingt“. Wir haben einfach das geschrieben, was wir selbst gerne hören wollten.
Ich habe euch als Support für NEAERA im Schlachthof in Wiesbaden gesehen und ihr bekamt schon alleine wegen eurer Erscheinung eine Menge Aufmerksamkeit. Die komplette Band ist schon sehr verrückt gestylt. Steht ihr persönlich auch eher auf Bands, wie ALICE COOPER oder ROB ZOMBIE, die eine besondere optische Show bieten?
Ja, wir versuchen eine Show zu bieten… es macht nicht wirklich Spaß Geld zu bezahlen, um eine paar Typen in T-Shirt und Jeans zu sehen, die eine Stunde lang ihren Kopf schütteln…
Die britische Presse nannte THE DEFILED „Die Rettung der Britischen Härte“. Indie Rock und Punk ist dort ja ziemlich beliebt, aber wie sieht es denn mit der englischen Metalszene aus, gibt es dort eine starke Underground-Szene?
Im Moment gibt es sehr viele gute Metalbands aus UK, zum Beispiel WHILE SHE SLEEPS, SYLOSIS, BLEED FROM WITHIN. Ich bin mir sicher, dass noch einige mehr in nächster Zeit den Durchbruch zum Mainstream schaffen werden.
Erzähl uns bitte mehr über die Entstehung eurer aktuellen Platte „Daggers“. Wie lange dauerte es, von der ersten Idee bis zum fertigen Album?
Wir hatten schon vier Songs für „Daggers“ geschrieben, in der Zeit zwischen der Fertigstellung der Aufnahmen von „Grave Times“ (2011er Platte von THE DEFILED) und der Veröffentlichung von „Grave Times“. Wir gingen nach Florida, um mit Jason Suecof aufzunehmen und hatten dann schon 14 Stücke fertig als wir ankamen und mussten nur noch an einigen etwas rumfeilen. Also würde ich sagen, innerhalb von eineinhalb Jahren hatten wir das komplette Material.
Ihr habt „Unspoken“ ausgewählt, als erste Single und auch um ein Video dafür zu drehen. Perfekte Wahl würde ich sagen, denn es gibt wirklich einen guten Eindruck darüber, wie THE DEFILED klingen. Erzähl uns was vom Dreh, die haben auch ja ordentlich vermöbelt. Wo habt ihr gedreht und wer hatte die Idee zum Drehbuch?
Wir haben das Video mit Robin Fuller gemacht. Er ist ein guter Freund von uns, der auch unser erste Videos überhaupt „The Ressurectionists“ gemacht hat. Wir lieben seine Arbeit und es war toll mit einem größeren Budget zu ihm zu kommen und zu sagen „Mach was daraus!“. Wir haben in einem großen verlassenenen Drecksloch ins East London gedreht. Es war seltsam ein Video ohne Live Performance zu drehen, wir haben das ja noch nie gemacht. Aber es hat dann doch sehr viel Spaß gemacht, es einfach mal auszuprobieren und zu schauspielern. Der Teil, bei dem sie uns rauszerren war echt brutal und wir würden tatsächlich etwas geschlagen, so dass ich am nächsten Tag überall blaue Flecken hatte.
Ich interessiere mich immer sehr für das Albumcover, es komplettiert meinen Gesamteindruck von einem Album. Erzähl uns über euer Cover, wer hat es gemacht und was ist die Bedeutung?
Wir hatten einige Cover für das Album gemacht. Aber wir konnte uns nicht auf eines einigen, also baten wir unseren guten Freund Scott Chalmers ein Bild mit einem Typ mit einer Blume und einem Dolch hinter seinem Rücken zu machen. Es wurde richtig cool und verkörpert alles, worum es auf der Scheibe geht. Wir hatten eine ähnliche Szene auch in dem „Unspoken“ Video.
Und warum habt ihr Jason Suecof als Produzent gewählt, welche klangliche Vorstellung hattet ihr von „Daggers“? Mir ist aufgefallen, dass ihr einen massiven Basssound habt, auch live und das gefällt mir wirklich gut.
Als wir gefragt wurden, mit wem wir arbeiten wollten, war es eine offensichtliche Wahl. Ich liebe das Album von BURY YOUR DEAD „Beauty And The Breakdown“. Das hat mir vor einigen Jahren regelrecht den Kopf abgerissen, die Gitarren klangen so mächtig und der Schlagzeugsound so alles beherrschend. Da Jason dann verfügbar war, war es für uns klar, mit ihm arbeiten zu wollen. Seine Produktionen passen einfach perfekt zu unserem Sound.
Welche Musik zieht ihr euch denn während der Tour im Bus rein?
Während ich das schreibe, fahren wir gerade Richtung Pennsylvania und wir hören BAND OF SKULLS. Auf dieser Tour haben wir meistens THE GHOST INSIDE, BRING ME THE HORIZON, ROLLING STONES, GHOST, AFTER THE BURIAL, FOO FIGHTERS, WHITECHAPEL, SOUNDGARDEN und SMASHING PUMPKINS gehört, also komplett unterschiedliche Sachen.
Im Moment tourt ihr also in Amerika, wie läuft denn die Tour und wann kann man euch wieder in Europa sehen?
Es läuft ganz gut bis jetzt… ist unser Mal, dass wir touren, von daher macht es richtig Spaß. Man sieht viel Neues und kriegt einen Überblick über Städte, zu denen wir schon immer mal reisen wollten. Ich hoffe, wir kommen in ein paar Monaten wieder nach Europa, nachdem „Daggers“ veröffentlich wurde.
Der beste Moment für THE DEFILED, bis jetzt?
Ich denke mal, als wir den Golden Gods Awards für die beste neue Band im letzten Jahr gewonnen haben. Es war wunderbar und somit eine Befriedigung für all die harte Arbeit, die wir in unsere Band gesteckt haben. Wir haben soviel dafür geopfert und dann die Auszeichnung zu kriegen – das war unglaublich.
Habt ihr irgendwelche besonderen Ziele für die Band, in einer speziellen Location spielen oder mit einer bestimmten Band?
Nur in so vielen Städten wie möglich spielen zu können und die Hoffnung, dass die Show immer größer und größer werden. Es ist immer noch rätselhaft, wenn ich daran denke als ich mit 9 Jahren meine Gitarre in die Hand genommen habe und nun ist es mir möglich, um die Welt zu reisen und Musik zu machen.
Die letzten Worte gehören dir, sag unseren Leser was du möchtest.
Ich hoffe, ihr mögt unser Album und kommt zu unseren Konzerten!