The CNK
Interview mit Hreidmarr
Interview
Coverversionen sind ja nicht ganz „ungefährlich“, weil manchmal ein ganzer Rattenschwanz von juristischen Krümelkackereien hinterherkommt. Hattet ihr diesbezüglich irgendwelche Schwierigkeiten, als es um die „Freigabe“ der Songs ging?
Nein, weil es auch einen Unterschied zwischen einem Cover und einer Adaption gibt. Bei einer Adaption verändert man die Harmonien und Akkorde und/oder den Text. In diesem Fall brauchst du auf jeden Fall die Einwilligung des Originalkünstlers. Wenn man „nur“ ein Cover macht, muss man nichts anderes tun, als für das Copyright ein paar Taler abzudrücken, hehe.
Ok, dann hättet ihr vielleicht mal probieren sollen, Kurt Weill oder Brecht zu covern… Gibt es eigentlich auch Songs, die es nicht auf’s Album geschafft haben?
Ja, natürlich. Ganz am Anfang hat jeder von uns eine Liste von ungefähr 10 Songs angeschleppt, die er covern wollte – wir hatten also ungefähr 50 Stücke zur Auswahl. Danach sind wir einfach nach Auschlussverfahren gegangen: Uns ging es, wie schon erwähnt, um Kohärenz und Effizienz, nicht um zufallsmäßig zusammengetragene Faves. Manchmal haben wir mit einem bestimmten Song angefangen und dann gemerkt, dass es einfach nicht nach CNK-Art funktioniert.. Ich erinnere mich jedenfalls noch an Demos zu BRUCE SPRINGSTEENs „Because The Night“, „Free Bird“ von LYNYRD SKYNYRD, „God Of Thunder“ von KISS und „We Hate Everyone“ von TYPE O NEGATIVE.
Ah, na gerade die letzteren hätten sich ja auch als Risikokandidaten empfohlen. Wie lief eigentlich die Zusammenarbeit mit Snowy Shaw?
Manchmal sehr gut, manchmal war’s auch kompliziert. Snowy ist jemand mit einer sehr starken Persönlichkeit, ebenso wie wir. Von Zeit zu Zeit kam es da zu sehr hitzigen, aufgeladenen Debatten… Aber ich glaube, das war einfach nötig und wichtig für den Produktionsprozess, es hätte gar nicht anders laufen dürfen! Wir kennen uns nun schon seit mehreren Jahren, nachdem wir uns damals bei unserem signing mit Osmose Productions erstmals in Kontakt kamen – er mit NOTRE DAME und ich mit ANOREXIA NERVOSA. Seit Jahren wollten wir schon an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Snowy ist jemand, den wir ehrlich bewundern und respektieren. Und auch wenn ich jetzt abgedroschen klinge, aber es ist einfach die Wahrheit: Ich bin verdammt stolz drauf, was wir mit ihm auf die Beine gestellt haben!
Euer Album demonstriert sehr gut, was mit gutem Rohmaterial, wie du es passend ausgedrückt hast, angestellt werden kann. Unglücklicherweise wissen viele Bands mit diesem Potential nichts anzufangen und produzieren meistens furchtbare Coverversionen. Was meinst du, welche Songs sollten am besten nie wieder von irgendjemandem gecovert werden? Und welche Coversongs gehören zu den Schrecklichsten/Besten, die du je gehört hast?
Haha, keine Ahnung, vielleicht BONEY Ms „Rasputin“ oder überhaupt jeden New-Wave-Hit aus den 80ern. Ich stehe auf Disco und New Wave (fahre zum Beispiel auch unheimlich auf ALPHAVILLE ab), aber zum Teufel, jedes Mal wenn sich irgendeine dahergelaufene Band an diesen Klassikern vergreift, geht das total in die Hose und ist unfreiwillig komisch.
Das schlimmste Cover? Es gibt zuviele davon, aber ich erinnere mich an „Rime Of The Ancient Mariner“ von OPERA IX, welches einfach… oha, nein, da fehlen mir einfach die Worte, haha. Und zu den besten gehören auf jeden Fall „Hurt“ von JOHNNY CASH und „Fade To Grey“ von MONUMENTUM (um mir damit auch elegant zu widersprechen, was New-Wave-Cover betrifft, hehe).
Ein berühmter Platz für Coversongs sind Tributalben, von denen es nur wenige wirklich gelungene gibt, weil die beteiligten Bands nur auf den wenigstens wirklich etwas wagen. Ich denke da z.B. an „The Lotus Eaters“ (für DEAD CAN DANCE), „My Own Wolf“ (für ULVER) und „Önd“ (für ENSLAVED). Bei welchem Tributalbum wärt ihr sofort zur Stelle, würdet ihr gerufen?
DARKTHRONE. Oder DAVID BOWIE.
Wieviel von „Révisionnisme“ werdet ihr in euer Liveset integrieren?
Wir haben vor kurzem ein paar Aufwärmgigs gespielt, wo wir unter anderem „I Am The Black Wizards“, „Too Fast For Love“, „Everybody Knows“ und „Sabotage“ dabei hatten. Manchmal verwenden wir auch „Gadd ist Gott“ als Intro für unsere Shows. Vielleicht spielen wir in der Zukunft auch noch ein paar Songs mehr von „Révisionnisme“.
Wo wir gerade bei der Zukunft sind.. wie weit sind wir denn von einem neuen, regulären Studioalbum von THE CNK noch entfernt?
Es wird auf jeden Fall nicht wieder vier Jahre dauern, soviel ist sicher, hehe! Wir haben bereits neues Material in der Hand und einige Songs bereits fertig, deshalb werden wir es wohl irgendwann 2013 schaffen.
Ok Hreidmarr, das war soweit alles – besten Dank für die ausführlichen Antworten und vor allem Danke für ein echt gelungenes Coveralbum! Das meine ich ehrlich – bei all dem Müll da draußen ist „Révisionnisme“ eine echte Erfrischung!
Besten Dank zurück für das Kompliment! Ich hoffe natürlich, dass wir bald wieder auf deutsche Freaks treffen! Prost!
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Stile | Industrial Metal, Symphonic Black Metal |
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