The Black Dahlia Murder
Interview mit Gitarrist Brian Eschbach

Interview

The Black Dahlia Murder

Mit „Nocturnal“ haben die Amis THE BLACK DAHLIA MURDER dieses Jahr ihr drittes und bisher heftigstes Album abgeliefert. Ein Gespräch über die Platte mit Gitarrist Brian Eschbach.

 

The Black Dahlia Murder

 

Hallo!

Ihr kommt gerade von einer großen Tour mit CANNIBAL CORPSE, THE RED CHORD und anderen zurück. Wie war es? Erzähl mir bitte von den Eindrücken, die du hattest.

Die Tour war aufregend. Eine Tour mit CANNIBAL CORPSE ist die beste, die eine junge Band wollen kann und das Line-up war komplett mit tollen Bands bestückt, die ich mag und respektiere. THE ABSENCE waren großartig, GOATWHORE haben gekillt und THE RED CHORD waren wie immer tight as fuck. Das war eine coole Zeit mit coolen Leuten.

Wie haben die Fans auf das neue Material reagiert?

Sie scheinen sich ziemlich schnell in das neue Album hineingehört zu haben. Wir haben auf der Tour vier neue Tracks gespielt und es sah so aus, als würden sie sehr gut ankommen. Wir fühlen uns tatsächlich so, als hätten wir die Platte gemacht, auf die unsere Fans gehofft haben und als hätten wir ihre Erwartungen erfüllt.

Ich denke, es gibt auf „Nocturnal“ einige neue Einflüsse zu hören – besonders Black-Metal-Einflüsse. Woher kommen die? Und warum erst jetzt und nicht schon früher?

Ich denke, dass ein bisschen dieses Black-Metal-Geschmacks schon immer ein Teil von THE BLACK DAHLIA MURDER war. Wenn du dir die älteren Alben anhörst, wirst du definitiv Momente finden, die von Schwedischem Black Metal beeinflusst wurden … „Nocturnal“ ist keine Ausnahme. Allerdings hat der Song „Nocturnal“ von allen, die wir bis jetzt geschrieben haben, den größten Black-Metal-Anteil. Da ist ordentlich DISSECTION und SACRAMENTUM mit drin.

Auch finde ich, dass es auf dem neuen Album einige Parts gibt, die mehr typisch amerikanischen Death Metal innehaben, als es ihn in eurem Stil jemals zuvor gegeben hat. Stimmst du dem zu? Wenn ja, warum gibt es auf „Nocturnal“ weniger schwedisch-inspirierten Death Metal?

Ja, ich würde schon sagen, dass es da eine Handvoll Lieder gibt, die in diese Beschreibung passen. Ich denke, der dritte Song, „Virally Yours“, ist ein gutes Beispiel. Es war nicht unser Anliegen, auf dieser Platte weniger schwedisch zu klingen … wir haben einfach Songs geschrieben, die wir hören wollten. Wir wollten ein bisschen mehr Varietät als auf den anderen zwei Alben haben, sodass wir über das ganze Ausmaß des Death-Metal-Spektrums gegangen sind.

Ich würde „Nocturnal“ euer bisher komplexestes Album nennen. Was sagst du dazu? Und warum?

In der Tat denke ich, dass es unser bisher komplexestes Album ist. Das kam einfach mit der Zeit. Wir werden ein bisschen älter, das ist nicht mehr einfach Kinderkram … wir wollten mit dieser Platte beeindrucken. Unsere Fähigkeiten werden mit jedem Jahr Touren und zusammen Spielen besser, denke ich, sodass dies nur eine Fotographie davon ist, wo wir gerade sind.

Ich finde auch, dass die Texte auf „Nocturnal“ brutaler sind als auf den letzten zwei Alben. Warum?

Ich wollte von dem ganzen thematischen Teil der Platte, dass er so hart und so Death-Metal-typisch wie nur menschenmöglich ist. Die Texte gehen zurück zu den Horroreinflüssen unserer frühen Tage. Ich wollte den neuen Kids, die in die Metalszene kommen, den wahren Death Metal zeigen, auf die Weise, wie er sein sollte.

Und worum geht es in den Texten? Gibt es ein lyrisches Konzept?

Die Texte sind typisches Death-Metal-Futter … sie sind über Blut, Eingeweide und Satan.

Hat der Albumtitel eine spezielle Bedeutung?

„Nocturnal“ ist eine Anspielung auf alle, die das Licht meiden und in der Nacht leben. Es soll zu der weltweiten Metal-Community sprechen.

Meiner Meinung nach ist das einzige, was man an „Nocturnal“ wirklich kritisieren kann, der Sound: Für mich klingen die Vocals zu laut, während die Gitarren ein bisschen zu leise sind. Wie viel Einfluss hattet ihr darauf? Und was ist deine Meinung dazu?

Ahh! Da ist das deutsche Taktgefühl, welches wir so lieben gelernt haben! Ich denke, du liegst da falsch, ansonsten hätten wir das wohl geändert. Ich werde arrangieren, dass du das nächste Mal mit im Studio bist, wenn wir mixen.

Nach der Australien-Tour 2006 hat euer Schlagzeuger Pierre Langlois die Band verlassen. Was waren seine Gründe?

Er hatte genug von dem Tour-Lifestyle. Ich glaube, er mochte es nicht, mit uns in einem Van zu leben. Außerdem hatte er Pläne, zu heiraten, sesshaft und Polizist zu werden. Es war schwer, ihn gehen zu sehen, er ist ein großartiger Drummer, aber nun haben wir Shannon (Lucas, ehemals ALL THAT REMAINS – Anmk. d. Red.), der ebenfalls ein Tier ist.

Hatte das irgendwelche Einflüsse auf „Nocturnal“?

Wir hatten nicht viel Zeit, um einen Schlagzeuger zu finden und das Album zu schreiben. Wir waren sehr unsicher, ob die Band einfach wieder reinhüpfen und weitermachen konnte. Ich denke aber, diese nervöse Energie sorgte für eine intensivere Platte. Du kannst dir sicher denken, dass wir, sozusagen, verzweifelt um unser Überleben gekämpft haben. Dieses Album hat unser Schicksal als Band mitentschieden.

Wie kamt ihr an Shannon Lucas als Ersatz für Pierre?

Shannon ist ein exzellenter Schlagzeuger und wir hatten ihn bereits zuvor ein paar Mal getroffen. Zufällig war er in unserer Gegend in Michigan, also fragten wir ihn, ob er in der Band mitmachen wollte.

In welchem Ausmaß ist er Teil von „Nocturnal“? Wie viel Einfluss hatte er auf den Songwriting-Prozess?

Er war während des Schreibens von ungefähr dem halben Album anwesend. Außerdem schrieb er eine Menge Zeug in den Songs, die wir schon vor seiner Ankunft hatten, neu. Ich denke, er brachte eine immense Heaviness in das Material und ich liebe die Fills.

Was ist deiner Meinung nach der Grund dafür, dass ihr so viele Drummer verliert? (Shannon Lucas ist bereits der vierte Schlagzeuger der Band. – Anmk. d. Red.)

Wir haben hohe Erwartungen an unsere Live-Auftritte. Wir haben die ersten zwei Schlagzeuger gefeuert, weil sie nur junge Kids waren und ihre Abmachungen nicht eingehalten haben. Es braucht eine Menge Übung und Einsatz, um extreme Drums zu spielen.

Nächsten Monat startet eure Europa-Tour mit JOB FOR A COWBOY und THE RED CHORD. Was erwartet ihr von dieser Tour?

Ich denke, das wird eine großartige Zeit. Es ist das erste Mal, das wir mit anderen Bands aus den Staaten in Europa touren, das wird sehr lustig. Außerdem erwarte ich, dass die Shows Killer sein werden.

Diesen Sommer habt ihr einige Shows auf deutschen Festivals gespielt. Ich habe euch auf dem Wacken:Open:Air gesehen und es war eine wirklich gute Show. Was waren eure Eindrücke? Habt ihr die Shows genossen?

Yeah, ich mag Open-Air-Shows. Außerdem war es gute Werbung für die Band, auf so vielen geilen Billings zu stehen.

Die letzten Worte gehören dir!

Stay Metal.

Danke für das Interview, tschüss!

Galerie mit 21 Bildern: The Black Dahlia Murder - Party.San Metal Open Air 2024
29.10.2007

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