Tauthr
Interview mit Mayhemic Destructor über "Life-Losing"
Interview
Die Kieler Black Metal-Formation um ENDSTILLE-Gitarrist Lars Wachtfels TAUTHR gründete sich bereits 1991, doch erst jetzt haben die fünf endlich ihr Debüt “Life-Losing” veröffentlicht. Drummer Mayhemic Destructor (ebenfalls ENDSTILLE) erzählt uns, was man über “Life-Losing” wissen muss und steht Rede und Antwort, warum es fast 20 Jahre dauert, ein Album zu veröffentlichen.
TAUTHR – Interview metal.de
Grüß dich! Wie geht es dir heute?
Moin. Jo, ist warm draußen…
Alles Gute zum bevorstehenden Release eures Albums “Life-Losing”. Wie geht es euch damit?
Danke! Sehr gut.
Die Band wurde 1991 gegründet und im Jahre 2010 erscheint nun das erste Full Length-Album, also ganze 19 Jahre später. Was ist es für ein Gefühl, die erste Scheibe nach so langer Zeit endlich in den Händen zu halten?
Ein gutes Gefühl. Wir hatten ja schon 1998 ein Full Length Album aufgenommen, aber der Hard Disk Recorder hatte sich dann aber während des Abmischens dazu entschlossen, verschiedene Spuren zu vertauschen, zu löschen oder ganz woanders hinzuspeichern. Es war also alles durcheinander und nur noch ein wenig davon zu retten. Zwei Songs konnten wir damals noch auf eine Kassette kopieren. “Schwarze Zeichen” und “Demoneye”. Sehr geile Songs…
Aber nun haben wir ja “Life-Losing” und da merkt man schon die zwölf Jahre, die vergangen sind. Wir freuen uns tierisch auf das Release und auf die Reaktionen.
Aufgenommen wurde “Life-Losing” schon 2008. Wieso hat es bis zur Veröffentlichung noch einmal zwei Jahre gedauert?
Wir haben ja noch eine andere Kapelle, die etwas mehr Zeit benötigt. Zudem war es nicht so ganz einfach, das passende Label, mit dem passenden Vertrag zu finden. Sven von Ván Records kennt TAUTHR schon seit 1996 und legt sich voll ins Zeug, die Platte rauszubringen.
Seid ihr zufrieden mit dem Resultat? Was ist das Besondere an diesem Album? Also, was würdet ihr jemandem sagen, um ihn zu überzeugen, dass der Kauf der CD sich lohnt?
Wir sind hoch zufrieden mit dem kompletten Release. Artwork, Sound… alles passt! Wir brauchen niemanden überzeugen. Hört euch das an, was wir auf unseren Netzwerkseiten hochgeladen haben. Es wird schon dem einen oder anderen gefallen. Aber als grobe Richtung kann man alte KATATONIA vielleicht als Referenz nennen. Aber eigentlich ist TAUTHR recht eigenständig. Mehr Death und Doom als Black-Metal.
Was habt ihr bisher für Reaktionen auf das Album erhalten von Label, Presse oder Freunden? Oder auch von Fans auf die bisher veröffentlichten Songs auf eurer Myspace-Page?
Alle sind sehr begeistert und sehr auf das komplette Album gespannt. Denn kennt man einen Song, kennt man noch lange nicht alle Songs.
Welche Bedeutung steckt hinter dem Titel eures Albums “Life-Losing”?
Hmmm… ich dachte, „Life-Losing“ erklärt sich von selbst. Tod und Spiritualität sind Hauptthemen von TAUTHR.
Wie steht dieser Titel in Verbindung mit den Lyrics des Albums? Sprich, worum geht es auf “Life-Losing”?
Naja, Tod und Spiritualität. Um Erscheinungen, Lebenswege, ein Großteil der Texte ist auch abgedruckt. Da sollte sich jeder selbst einen Reim drauf machen.
Wer war für das Cover des Albums zuständig und wie spiegelt es den Inhalt des Albums wider?
Das Coverartwork entstammt der Feder von Cruor. Er ist künstlerisch ziemlich begabt und hat sich mal etwas ausgetobt. Die Idee des Artwoks ist aber in Zusammenarbeit mit Wachtfels entstanden.
Wieso habt ihr euch dazu entschlossen, das Album auch als LP zu veröffentlichen? Hegt ihr einfach eine persönliche Leidenschaft für Vinyl und sammelt vielleicht selbst?
Vinyl kills the mp3! Mit Schallplatten sind wir aufgewachsen, und mal ehrlich, wenn man die Wahl hat zwischen Schallplatte und CD, entscheidet man sich doch für die Schallplatte oder wie?!
Nachdem ihr 1996 und 1997 zwei Demos aufgenommen habt, haben TAUTHR sich aufgelöst. Warum das?
Auf Eis gelegt. TAUTHR war nie wirklich aufgelöst. Ich bin 1998 nach Kiel gezogen, um zu studieren, somit war das Proben in der Nähe von Flensburg nicht mehr möglich. Wachtfels kam dann ein Jahr später auch nach Kiel, Sator wohnte in Hamburg. Somit hatte sich das dann erledigt. Das Problem mit einem passenden zweiten Gitarristen konnten wir auch nie endgültig lösen. Ein Bassist war auch oft Fehlanzeige. Aber mit Cruor und Herr K. haben wir ja nun zwei Kollegen in unseren Reihen, die wunderbarst passen.
Wie kam es dann 2006 zu der Wiedervereinigung? Wer hatte die Idee dazu und waren alle gleich Feuer und Flamme oder musste erst Überzeugungsarbeit geleistet werden?
Ein Anruf: “Lass ma‘ mit TAUTHR proben”. Antwort: “OK”. Und schon ging es wieder los. Wir hatten alle tierisch Bock, wieder die Songs von TAUTHR zu spielen.
Neu in der Band sind seitdem Gitarrist Herr K. und Bassist Cruor, wie du schon sagtest. Wie kam es dazu, dass die beiden eingestiegen sind und was konnten sie zur Band und dem Album seitdem beisteuern?
Na, Cruor ist bester Kollege und zuverlässigster Bassist bei ENDSTILLE, das lag also nahe und Herr K. ist ein Freund aus Kiel, der auch eine BM-Band hatte und multifunktional einsetzbar ist. Also lag es nahe ihn mal anzufragen.
Drei Musiker in der Band sind auch bei ENDSTILLE und diversen anderen Projekten tätig. Kommt ihr euch da zeitlich nicht ins Gehege?
Nein. Mit guter Planung läuft alles. Klar, das Privatleben leidet manchmal etwas, wenn man vier mal die Woche im Probenraum ist, aber so ist das nun mal.
Apropos ENDSTILLE – ihr habt mit der Band doch bestimmt schon genug um die Ohren und zudem sind sowohl ENDSTILLE als auch TAUTHR musikalisch im rauen, atmosphärischen Black Metal angesiedelt, TAUTHR hat lediglich eine leichte Death Metal-Schlagseite. Wieso also TAUTHR zurück ins Leben rufen, wenn man zeitlich eigentlich ausgelastet ist und sich auch nicht in einer gänzlich anderen musikalischen Form entfalten will?
TAUTHR und ENDSTILLE haben große Unterschiede, wie ich finde. TAUTHR ist viel abwechslungsreicher, facettenreicher als ENDSTILLE. ENDSTILLE hingegen ist reine Gewalt! Während es bei ENDSTILLE um die maximale Aggression geht, geht es bei TAUTHR sehr viel atmosphärischer zu. Black-Metal Einflüsse sind bei TAUTHR nur peripher auszumachen. Ich würde TAUTHR mehr als Death/Doom Metal oder so beschreiben.
Ihr habt für “Life-Losing” bei Ván Records unterschrieben. Habt ihr euch ganz klassisch beim Label beworben oder wie entstand der Kontakt?
Wie ich schon erwähnte, Sven von Ván Records kennt TAUTHR schon seit 1996. Wir haben damals Tapetrading gemacht. So kam der Kontakt zustande. Durch unseren Bekanntenkreis hat es sich dann rumgesprochen, dass wir mit TAUTHR nun eine Scheibe fertig haben und ein Label suchen. Somit kamen dann ein oder zwei Telefonate zustande und das Ding war geritzt.
Was kannst du uns über die noch recht junge Zusammenarbeit mit dem Label erzählen? Seid ihr froh, bei ihnen untergekommen zu sein?
Ja, Ván Records sind sehr engagiert und sind echte Musik-Liebhaber. Alles ist sehr vertrauensvoll. Mehr kann ich noch nicht sagen.
Wie sehen denn eure Live-Pläne mit TAUTHR aus? Plant ihr, um das Album bestmöglich zu promoten, auch live zu spielen und gibt es schon Konkretes zu erzählen?
Konkretes gibt es noch nicht. Aber einige Live Konzerte sind geplant.
Wie soll es mit TAUTHR weiter gehen? Schreibt ihr schon eifrig neues Material oder lasst ihr einfach alles auf euch zukommen?
Wenn die ENDSTILLE Aufnahmen zu “Infektion 1813” abgeschlossen sind, werden wir auch wieder neue Songs für TAUTHR schreiben. Natürlich lassen wir alles auf uns zukommen. Wir planen da jetzt nicht groß rum, was, wie und wann gemacht werden muss. Irgendwann wird wieder ein Album fertig sein und dann werden wir es veröffentlichen. Dass man nicht damit rechnen muss, dass wir alle anderthalb Jahre ein Album raushauen, sollte klar sein.
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!
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Stile | Death Metal, Old School Black Metal |
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