Svarttjern
Interview mit Gitarrist HaaN zu "Ultimatum Necrophilia"

Interview

Svarttjern

Zu Beginn des Jahres haben SVARTTJERN mit “Ultimatum Necrophilia“ ihr drittes Langeisen von der Leine gelassen. Passend dazu ging es wenige Tage später direkt aus dem Studio in den Tour-Bus, um mit den Szene-Aushängeschildern BEHEMOTH und CRADLE OF FILTH durch Europa zu touren. Gründe genug, um mit HaaN, Gründer und Gitarrist von SVARTTJERN, über die Entwicklung der Band und die aktuelle Veröffentlichung zu sprechen.

Hallo. Zuerst einmal vielen Dank für diese Interviewmöglichkeit bezüglich euer neuen Veröffentlichung “Ultimatum Necrophilia“, die aus meiner Sicht ziemlich gut gelungen ist. Wie ist das Album bisher angekommen?

Danke. Die Rückmeldungen von Seiten der Fans und Presse waren bislang wirklich gut.

Was ich an dem neuen Album wirklich mag ist der recht moderne Sound, der dabei aber immer noch brutal und ein Stück weit rau ist. Wie eure letzten beiden Veröffentlichungen “Misanthropic Path Of Madness“ und “Towards The Ultimate“ wurde das neue Werk im Studio von Markus Strand aufgenommen. Es scheint so, als ob er der richtige Mann für euch ist. Würdest du diesem so zustimmen? Kannst du dir vorstellen, dass SVARTTJERN neues Material zukünftig in einem anderen Studio aufnehmen?

Dem würde ich zustimmen. Direkt nach den ersten Raw-Mixes zum ersten Album “Misanthropic Path Of Madness“ wussten wir, dass er die Band und unsere Vorstellungen bezüglich des Sounds versteht. Es läuft quasi nach dem Motto “Repariere nichts, was nicht kaputt ist“. Aber natürlich gibt es die Option, dass wir in einem anderen Studio aufnehmen, aber Strand wird vermutlich trotzdem auf dem einen oder anderen Wege im Prozess involviert sein, vielleicht beim Mix oder Mastering.

In der Pressemitteilung habe ich gelesen, dass die Gitarren in einem anderen Studio aufgenommen wurden. Wieso das?

Richtig, die Gitarren wurden in meinem eigenen Studio (Sæther Studio) aufgenommen, aus dem ganz einfach aus dem Grund, dass wir die Möglichkeit besitzen.SVARTTJERN sind professionell und gehen immer vorbereitet ins Studio und die Möglichkeit, eigene Gitarrenspuren aufzunehmen und so auszutesten bzw herum zu experimentieren, hat sich als bester Weg für uns herauskristallisiert. Daher werden wir es in der Zukunft vermutlich auch weiterhin so machen.

Wie lang hat es gedauert, das gesamte Material für “Ultimatum Necrophilia“ zu schreiben und fertigzustellen? Habt ihr damit direkt nach “Towards The Ultimate“ angefangen?

Ja, im Prinzip haben wir damit direkt nach “Towards The Ultimate“ gestartet. Grundsätzlich benötigen wir insgesamt rund zwei Jahre, ungefähr ein Jahr für das Schreiben der ganzen Riffs und ein weiteres zum weiterentwickeln und strukturieren der Songs. In dieser Zeit versuchen wir natürlich so viel es geht live zu spielen.

SVARTTJERN wurden von den zwei Brüdern HaaN und HansFyrste gegründet. Seid ihr beiden das Kreativ-Zentrum für das Songwriting oder nehmen die anderen Bandmitglieder auch daran teil? Wie sieht’s diesbezüglich bei den Lyrics aus?

Generell gehen die Songs von HansFyrste und mir aus, wobei erwähnt werden muss, dass sich die anderen Bandmitglieder gerade beim ausgestalten und strukturieren der Songs einbringen. Üblicherweise bilden meine Riffs zu Anfang das Grundgerüst und während der Proben gestalten wir den Song mit allen Mitgliedern. Die Lyrics hingegen sind Sache von HansFyrste.

Kannst du uns ein wenig über die Bedeutung des Albumtitels “Ultimatum Necrophilia“ sagen?

Die aufmerksamen Fans von SVARTTJERN werden die Verbindung zwischen den drei Alben in Sachen Sound, Vision, Lyrics und Musik erkennen “Misanthropic Path Of Madness Towards The Ultimate: Ultimatum Necrophilia“. Auf der Philosophie von HansFyrste beruhend, schließt “Ultimatum Necrophilia“ die ersten drei Alben lyrisch ab.

Für mich stellt das neue Album die logische Fortsetzung zum mit “Towards The Ultimate“ eingeschlagenen Weg dar. Könntest du ein paar Unterschiede von “Ultimatum Necrophilia“ verglichen mit den ersten beiden Veröffentlichungen nennen?

“Ultimatum Necrophilia“ ist aus meiner Sichtweise technischer als die Vorgänger. Dennoch höre ich eine klare Verbindung zwischen den Alben, aber ja, es gibt einen Unterschied zwischen “Misanthropic Path Of Madness“ und den anderen beiden. Die einleuchtende Antwort ist, dass wir vor “Misanthropic Path Of Madness“ erst drei Demos aufgenommen hatten, bevor wir ins Studio gingen und somit generell unerfahrener waren.

Wenn du das neue Album mit nur einem Satz beschreiben müsstest, welche würde es sein?

Intelligenter norwegischer Black Metal.

Mit “Aroused Self Extinction Pt. II“ ist auf “Ultimatum Necrophilia“ die Fortsetzung dieses Songs vom Vorgänger-Album “Towards The Ultimate“ vertreten. Sind diese beiden Songs lyrisch verbunden oder was hat es damit auf sich?

Alle Lyrics sind miteinander verbunden, wobei die Alben keinesfalls Konzept-Alben im eigentlichen Sinne darstellen. Vielmehr schreibt HansFyrste die gesamten Texte, weshalb sie allein aus dem Grund miteinander verbunden sind.

Wenn ich einen meiner favorisierten Titel vom neuen Album nennen müsste, wäre es vermutlich der Titel-Track oder “From Caves To Dust“, beide ziemlich stark und mit großartigen Lead-Melodien versehen. Favorisierst du einen Song vom neuen Album in besonderem Maße?

Nein, alle Songs sind so persönlich für mich, dass es schwer wäre einen Favoriten herauszupicken.

Ihr klingt anders alle viele andere Bands, die sich dem True Norwegian Black Metal (TNBM) zugehörig sagen/fühlen. Wie würdest du persönlich TNBM definieren? Hat dieses Attribut eine große Bedeutung für dich oder ist es bloß eine gute Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen?

Das TNBM-Label wurde uns damals im Jahr 2007 von Nattefrost (Sänger von CARPATHIAN FOREST) als Zeichen von Qualität „verliehen“. Zu dem Zeitpunkt war es für die Karriere der Band wichtiger, beispielsweise um die Aufmerksamkeit von Labels zu bekommen oder die Band zu promoten. Wir benutzen das Zeichen heutzutage noch immer, aber nur, wenn es auch zum restlichen Design passt.

Im Vergleich zu eurem Toningenieur habt ihr euer Label für jede neue Veröffentlichung gewechselt. Was waren die Gründe für den Wechsel von Agonia Records zu NoiseArt Records, auf dem das neue Album erschienen ist?

Nichts dramatisches. Nach jeder Veröffentlichung bekommen wir normalerweise ein paar Angebote und dieses Mal haben wir die besten Möglichkeit für SVARTTJERN bei NoiseArt Records gesehen. Insbesondere dadurch, dass sie uns mehr Konzerte und Festivals ermöglichen.

HansFyrste ist zusätzlich noch bei RAGNAROK als Sänger aktiv, hat aber schon an deren letzten Live-Aktivitäten nicht teilgenommen, sondern ist durch einen Gastsänger ersetzt worden. Vor einiger Zeit habt auch ihr mitgeteilt, dass HansFyrste nicht auf der kommenden Tour mit BEHEMOTH, CRADLE OF FILTH, IN SOLITUDE und INQUISITION dabei sein wird. Kannst du uns irgendetwas über die Gründe dafür sagen?

Stimmt, leider wird HansFyrste uns nicht auf Tour begleiten, aber zu den Gründen werde ich nichts sagen. Der Ersatzmann am Gesang für die Tour ist Terror, ein langjähriger Freund und ehemaliges Mitglied.

Hast du irgendwelche besonderen Erwartungen an die kommende Tour? Falls ihr schon unterwegs sein solltet, während du dieses Interview lesen solltest: Wie war es bisher?

Im Moment sitze ich im Tourbus und beantworte diese Interviewfragen. Die Tour verläuft bisher wirklich gut, enorm viele Menschen und große Locations. Soweit eine gute Erfahrung.

Was können wir in Zukunft von SVARTTJERN erwarten? Arbeitet ihr bereits an neuem Material?

Immer, FjellNord und ich arbeiten derzeit an neuem Material. Es scheint so, als ob wir ein wenig zur Basis des Black Metals zurückgehen. Es wird vermutlich eher “Misanthropic Path Of Madness“ ähneln, als den anderen beiden Alben. Und was das Touren anbelangt kommt es uns zu Gute, dass wir nun bei Rock The Nation sind und so wahrscheinlich weitaus mehr touren werden als zuvor.

Danke nochmals für die Zeit, die du dir für dieses Interview genommen hast. Falls wir euch noch nicht auf der aktuellen Tour erleben durften, freuen wir uns, euch bald auf der Bühne zu sehen. Die letzten Worte gehören dir.

Danke für dieses Interview. Ich hoffe, alle Leser auf der Tour anzutreffen. Wir hängen am Merch-Stand rum, kommt vorbei.

27.03.2014

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