Suidakra
Interview mit Schlagzeuger Lars zu "Crógacht"

Interview

SUIDAKRA haben mit dem aktuellen Album „Crógacht“ zu alter Stärke zurückgefunden. Mit einem überzeugenden Album im Gepäck und frischem Wind in den Segeln geht’s Ende Februar zunächst auf die Pagan Knights North American Tour 2009 zusammen mit TÝR und ALESTORM, bevor wir auch in heimischen Gefilden in den Genuss einer ganz besonderen Live-Show kommen werden. Zum ersten Mal im Namen SUIDAKRA stand uns Schlagzeuger Lars Rede und Antwort.

Suidakra

Moin Lars und Gratulation zu „Crógacht“! Da habt ihr ja ein extrem fettes Teil vorgelegt, das eure Fans, die nach „Command To Charge“ und „Caledonia“ etwas enttäuscht waren, mehr als versöhnlich stimmen wird…

Jo, moin und danke. Wenn Fans von dem einen oder anderen Album enttäuscht sind oder waren, ist das natürlich schade, aber nicht zu ändern. In erster Linie entsteht die Musik, um uns selbst zufrieden zu stellen, und das war bei „Command To Charge“ und „Caledonia“ nicht anders.

„Crógacht“ basiert auf einem Konzept. Worum geht’s denn genau?

Es geht um eine der faszinierendsten Sagen der irischen Mythologie: Der Held der Sage, Cuchulainn, reist zur Insel des Nebels, um dort die Kunst des Krieges von der dortigen Kriegerfrau Scáthach zu erlernen. Er trifft Entscheidungen, die das Schicksal seines Sohnes Conlaoch in tragischer Weise beeinflussen…

Kris Verwimp hat mal wieder einen erstklassigen Job erledigt, denn das Artwork passt zur musikalischen Umsetzung wie die Faust aufs Auge. Aber Kris war diesmal nicht nur mit dem Artwork beschäftigt, sondern auch mit einem Teil der Story und den Lyrics, wenn ich richtig informiert bin. Erzähl mal, wie kam es denn dazu?

Wir arbeiten ja schon seit geraumer Zeit mit Kris zusammen und sind sehr glücklich damit. Es ist immer spannend zu sehen, wie sich Künstler, mit denen man in direktem Kontakt steht, stetig weiterentwickeln. So auch im Falle von Kris Verwimp. Es ist unglaublich, wie viel Energie und Zeit Kris in „Crógacht“ investiert hat. Die Zusammenarbeit mit den Texten war natürlich erstmal ungewohnt für uns, aber im Laufe der Zeit hat sich dadurch ein sehr reger Austausch entwickelt. Kris war von Anfang an sehr interessiert an einer derartigen Zusammenarbeit, die auch für ihn etwas Neues war. Nachdem er die Probeaufnahmen von den ersten Songs gehört hatte, entwickelte sich eine sehr kreative Eigendynamik während des Songwritings. Wir haben uns gegenseitig ergänzt, und es war zwischendurch manchmal sogar etwas beängstigend, wie gut sich alles zu einem Ganzen zusammen gefügt hat.

Ich denke es ist ja kein Geheimnis, und ich habe es eben schon gesagt: „Command To Charge“ hat viele eurer Fans vor den Kopf gestoßen oder einfach nur verwirrt. Wie denkst du rückwirkend über dieses Album?

Wie ich anfangs schon sagte, würden wir nie eine Platte aufnehmen und veröffentlichen, wenn wir nicht selbst zufrieden damit sind. Das war auch im Falle „Command To Charge“ so. Natürlich kann sich das ändern, wenn man selbst etwas Abstand zur Platte hat. Ich finde im Nachhinein den Sound des Albums etwas zu weich, aber an den Songs an sich würde ich nichts ändern wollen. Für mich ist „Command To Charge“ immer noch eine sehr starke Scheibe.

Auch „Caledonia“ ein Jahr später wurde von Vielen als eher zwiespältige Angelegenheit aufgefasst. Obwohl ihr euch auf diesem Album wieder in heimischen Gefilden zwischen Melodic Death Metal, kraftvollem Heavy Metal und ausladender Pagan-Epik mit traditionellen Folk-Elementen bewegt, sorgte dieses Werk für Stirnrunzeln. Kannst du solche Reaktionen eurer Fans oder überhaupt ganz allgemein nachvollziehen?

Was du mit „zwiespältig“ meinst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Jeder Mensch ist ja frei in seiner Meinung und in seinen Ansichten, sollte er jedenfalls. Kein Mensch ist je gezwungen, sich eine CD zu kaufen. Die Leute haben heutzutage immer die Möglichkeit in neue Alben reinzuhören, bevor sie sie kaufen, mehr noch als früher. Ich muss mir zum Glück auch gar keine Gedanken darüber machen, was uns irgendjemand vielleicht vorwirft oder an uns kritisiert. Denn ich für meinen Teil kann nur mein Bestes geben und ehrlich mir selbst und den anderen in der Band gegenüber bleiben. Von daher ist meine Welt also völlig in Ordnung.

Wieder zurück zum aktuellen Album: Wer hat denn diesmal hauptsächlich das Songwriting übernommen?

Ich muss schon sagen, das sich Arkadius bei „Crógacht“ selbst übertroffen hat. Locker 90% der Musik stammen aus seinen Ideen. Da Arkadius ja mittlerweile schon länger in Würzburg lebt, und Marcus und ich in Düsseldorf, sind die Songs überwiegend an den Wochenenden entstanden. Die Songstrukturen haben wir dann im Proberaum zusammen erarbeitet. Die Zeit dazwischen hat vor allem Arkadius zu Hause genutzt, um neue Riffs und Ideen auszuarbeiten.

Wie lange habt ihr jetzt von der ersten Note bis zur Fertigstellung gebraucht?

Ziemlich genau ein Jahr hat’s gedauert bis zur Fertigstellung…

„Crógacht“ ist das letzte Album für euch bei Armageddon Music. Wie geht’s weiter? Ist bereits ein neues Label in Aussicht, oder wartet ihr jetzt erstmal ab, was sich in den nächsten Wochen und Monaten so ergibt?

Da erwischt du mich jetzt eiskalt. Mal abgesehen davon, dass ich mir dessen noch gar nicht richtig bewusst gewesen bin, dass es das letzte Album bei Armageddon war… Jaja, die dummen Schlagzeuger, ich weiß! Aber im Moment gibt’s da noch keine konkreten Pläne was das betrifft…

Ende Februar geht’s auf die Pagan Knights North American Tour 2009 zusammen mit TÝR und ALESTORM. Habt ihr bereits bestimmte Vorstellungen von dem, was euch erwarten könnte, oder lasst ihr euch einfach mal überraschen, wie eure nordamerikanischen Fans auf euch reagieren werden?

Durch die Shows, die wir 2007 mit ENSIFERUM, TÝR, ELUVEITIE und TURISAS in den USA gespielt haben, wissen wir schon, was uns da erwartet, und freuen uns auch schon tierisch auf die Tour. Lediglich an die etwas eigenwilligen Gesetze des Landes muss man sich gewöhnen, aber nichtsdestotrotz wird’s mit Sicherheit ’ne geile Sache!

Wird es eine spezielle Show passend zum Konzept des neuen Albums geben?

Naja, also, wir werden nicht in Rüstungen oder schwerterschwingend aufmarschieren, das tun andere Bands zur Genüge und war noch nie unser Ding. Wir sind aber natürlich dennoch dabei etwas Besonderes für die Shows zu bieten. Daran sind wir zur Zeit noch am Arbeiten.

Wie lange geht die Tour? Bis Ende März? Werdet ihr danach auch noch einige Gigs im deutschsprachigen Raum spielen?

Die Tour wird vom 28.02. bis zum 30.03.09 gehen. Weiter stehen noch einige Konzerte wie das Metalcamp in Slowenien, das Rock Harz, die Wacken Rocks Openairs und noch einige kleinere Festivals an. Für alle weiteren Daten einfach mal bei uns auf der Homepage oder bei MySpace vorbeischauen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg mit „Crógacht“! Die letzten Worte gehören dir:

Ja… ich danke dir auch für dein Interesse, Jens. Da dies mein erstes Interview im Namen von SUIDAKRA war, möchte ich mich mit den Worten des Produzenten Dean D’Addario verabschieden: „Klasse – Einfach klasse!“ …ich hoffe, ich hab uns jetzt keine Lampe gebaut. (grinst)

Galerie mit 20 Bildern: Suidakra - Fuck Cancer Festival 2022
17.02.2009

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