Suicidal Angels
Suicidal Angels
Interview
Wer bei Griechenland nur an Ouzo, Gyros und ROTTING CHRIST denkt, sollte seinen Horizont erweitern. Denn die Szene dort brodelt. Ein Sprössling der Bewegung heißt SUICIDAL ANGELS und wir hatten Sänger und Gitarrist Nick im Schwatzkästchen.
Bereits mit dem ersten Riff von „Bloodthirsty“ wird jedem klar, dass ihr euch dem Old-School-Thrash-Metal im Stile von frühen SLAYER, EXODUS oder ONSLAUGHT gewidmet habt. Was hat euch dazu gebracht, diese Art von Thrash Metal in der heutigen Zeit zu spielen?
Eigentlich gab es da nichts spezielles, was uns dazu gebracht hat. Wir spielen diese Art von Musik schon seit einigen Jahren. Wir haben uns nicht dazu entschlossen, diese Art von Musik zu zocken, wir spielen sie einfach so. Wir schreiben auch keine Songs bei denen wir sagen, dass das jetzt wie Old School klingen soll. Bei uns entsteht das spontan und ehrlich.
Was ich sagen kann ist, dass jeder Fan von eben diesem Sound „Sanctify The Darkness“ mögen wird. Mit euren ganzen Killer-Riffs und hämmernden Schlagzeug wandelt ihr den Fußstapfen damaliger Größen. Ist hiervon denn etwas kalkuliert oder ebenfalls ganz spontan entstanden?
Wir in der Band sind allesamt Fans der 80er Thrash-Bands. Wir mögen den rauen Sound und die Ehrlichkeit von den Songs. Natürlich spiegeln sich unsere Präferenzen in unserer Musik wider, und das hört man sicherlich auch. Das alles fließt jedoch ganz automatisch aus uns und unseren Instrumenten heraus.
„Sanctify The Darkness“ ist eure zweite CD, neben einer EP und einer Mini-CD. Wie habt ihr mit diesem Background einen Deal mit Nuclear Blast ergattern können?
Wir haben einfach bei dem Rock The Nation-Contest teilgenommen und diesen von über 1200 anderen Bands gewonnen. Der Preis war ein Management-Vertrag mit Rock The Nation und ein Plattenvertrag mit Nuclear Blast.
Ihr habt das Album ja in Deutschland bei R.D. Liapakis aufgenommen. Wie seid ihr auf ihn als Produzenten gekommen? Ist er auch Grieche?
Yeah, er ist ebenfalls Grieche. Wir suchten jemanden der sich dem Mix und dem Mastering für unser, bis dahin noch nicht aufgenommenes, zweites Album annimmt. Wir fanden seine Telefonnummer heraus, kamen in Kontakt mit ihm und er wollte auch mit uns arbeiten. Wir kannten bereits einige seiner Werke und waren sehr aufgeregt mit ihm zu arbeiten. Also fuhren wir nach Deutschland in die Music Factory & Prophecy-Studios im März 2009 und nahmen dort für 17 Tage auf. Es war für uns das erste Mal, dass wir außerhalb der griechischen Grenze und unter solchen professionellen Umständen aufnehmen konnten. Lia half uns wirklich sehr und hat auf dem Album einen großartigen Job gemacht.
Gibt es bei „Sanctify The Darkness“ eigentlich ein bestimmtes Thema, das ihr behandelt? Oder sind die Songs unabhängig voneinander?
Nein, es handelt sich nicht um ein Konzeptalbum, wenn es das ist was du meinst. Die Songs stehen allesamt für sich. Wir alle sind eigentlich keine großen Freunde von Konzeptalben, aber wer weiß? Wenn uns mal danach sein wird, werden wir es vielleicht versuchen. Wie auch immer, insgesamt präsentieren wir auf dem Album Hass, Geschwindigkeit und Aggressivität.
Welche Musiker verbergen sich eigentlich hinter SUICIDAL ANGELS? Stellst du uns mal deine Band vor?
Aber klar! Orfeas ist der Schlagzeuger der Truppe und neben mir das Gründungsmitglied. Angel, unser Bassist, spielt in der Band seit Dezember 2008 und Panos, unser neuestes Bandmitglied, spielt bei uns seit Frühjahr 2009 die Gitarre. Ich spiele auch Gitarre und singe natürlich.
Habt ihr einen so genannten Kopf in der Band? Jemand, der z.B. alle Songs schreibt usw.? Oder sind die Stücke ein Teamwork aller Musiker?
Nein, wir alle schreiben die Songs gemeinsam während der Proben. Jeder bringt mal ein Riff mit, das wir bearbeiten und anschließend folgt der Input aller anderen Musiker. Bis auf die Texte, die schreibe ich fast alle selbst.
Momentan gibt es ja einige Truppen, die ebenfalls den Sound spielen, den ihr zelebriert. Z.B. FUELED BY FIRE, RAVAGE oder MERCILESS DEATH. Was denkst du über das ganze „frische Blut“?
Es freut mich wirklich sehr zu hören, dass viele junge Bands diese Art von Musik wieder spielen. Ich muss zugeben, dass ich bisher noch nicht allzu viele neue Bands gehört habe, die diesen Stil spielen. Viele halten sich ja an den modernen Thrash, was keine schlechte Sache ist. Ich bin aber der Ansicht, dass von diesen ganzen Bands evtl. etwas wirklich großes entstehen kann.
Wenn man die Leute nach einer Metalband aus Griechenland fragt, dass wird überwiegend der Name ROTTING CHRIST fallen. Gibt es aus eurer Sicht noch andere Bands, die Gehör finden sollten?
Nun neben ROTTING CHRIST gibt es einige Combos, die unter dem griechischen Banner fahren wie MYSTIC PROPHECY und SEPTIC FLESH. Natürlich gibt es im Underground bei uns noch haufenweise aufstrebende Musiker, aber die haben noch etwas Arbeit vor sich.
Wie steht es eigentlich um die Metalszene in Griechenland? Existiert dort eine größere? Oder ist es schwer, hart rockende Gruppen zu finden?
Es gibt immer noch einige härtere Rock-Gruppen in Griechenland, so wie sie in eigentlich in jedem Land existent sind. Doch nur einige von ihnen arbeiten wirklich hart, um etwas zu erreichen. Die meisten dieser Bands sind nur auf eine billige Aufnahme aus, um damit auf irgendeinen Tour-Slot durch Europa zu gelangen. Ich fürchte jedoch für sie, dass das nicht der richtige Weg zum Erfolg ist und je eher die Leute dies begreifen, umso besser.
Ihr habt bereits mit einigen eurer Idole zusammen auf der Bühne gestanden, z.B. KREATOR, TANKARD, ONSLAUGHT, CELTIC FROST oder ANVIL. Was ist das für ein Gefühl, mit euren Vorbildern zusammen zu spielen?
Es ist einfach unbeschreiblich zu erleben, mit den Bands auf der Bühne zu stehen, deren Musik .u schon seit deiner Kindheit hörst. Einerseits ist das eine tolle Erfahrung, andererseits geht ein Traum in Erfüllung. Ganz besonders war das, was Mille (KREATOR) über unsere Musik gesagt hat und als er ein T-Shirt von uns auf der Bühne trug. In diesem Moment drehten wir durch!
Im Januar begebt ihr euch wieder auf die europäischen Bühnen, zusammen mit BELPHEGOR, KATAKLYSM und DARKEST HOUR. Was können die Leute von den Shows erwarten?
Wir können es gar nicht erwarten, wieder on the road zu sein. Wir haben so lange dafür geprobt und werden total durchdrehen. Die Leute werden die Konzerthalle durchgeschwitzt und voller blauer Flecke verlassen, denn jeder einzelne Gig wird irre!
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