Starkill
Interview mit Parker Jameson zu "Virus Of The Mind"
Interview
STARKILL haben mit „Virus Of The Mind“ zum zweiten Schlag ausgeholt und damit eine enorme Steigerung geschafft – Masse und Klasse gibt es im Metal eher selten. STARKILL beweisen aber, dass man Genres nicht strikt trennen muss, seinen Idolen huldigen darf und trotzdem noch einen eigenen, nachvollziehbaren Stil haben kann. Eine ambitionierte Band aus Chicago, die es noch weit bringen kann, da sie neben einem Vertrag mit Century Media auch noch hohe spielerische Qualität und echte Liebe zur Musik mitbringt. Wir sprachen mit Mastermind Parker Jameson über die beiden neuen Saitenverantwortlichen, seine musikalischen Vorlieben, die Touren mit den Hochkarätern WINTERSUN, TURISAS und AMORPHIS und natürlich über die neue Platte „Virus Of The Mind“.
Seit eurem letzten Album „Fires Of Life„ ist erst ein Jahr vergangen, wo habt ihr in so kurzer Zeit so viele neue Ideen hergenommen?
Die meisten Songs von unserem ersten Album wurden schon Jahre vorher geschrieben und aufgehoben, einfach in der Hoffnung, irgendwann unter Vertrag genommen zu werden und dann über ein richtiges Label gleich etwas veröffentlichen zu können. „Virus Of Mind„ dagegen basiert, auch wenn es nur ein Jahr danach rauskam, auf mehr Erfahrung, und es stecken viele Ideen dahinter. Man hört auch die Einflüsse der Bands, mit denen wir im vergangenen Jahr touren durften. Touren und beobachten, wie unsere Idole live spielen, hatte auf jeden Fall Einfluss auf unseren Schreibprozess.
„Fires Of Life„ wurde von einigen Kritikern als „überladen„ wahrgenommen. Das fand ich zwar nicht, aber „Virus Of The Mind„ wirkt schon strukturierter auf mich. Wo siehst du denn die größten Unterschiede zwischen den beiden Alben?
Ich denke, bei unserer neuen Platte haben wir mehr Zeit dazu verwendet, uns auf den Songs an sich zu konzentrieren und sicher zu sein, dass alles natürlich fließend bleibt. Seit wir nun auch dem Klargesang die Tür geöffnet haben, gibt es auch keine Hindernisse mehr in Bezug auf Struktur oder Melodie. Es gab nichts mehr, das uns stoppen konnten, in jede Richtung offen zu sein, die wir ausprobieren wollten.
Du scheinst sozusagen das Mastermind der Band zu sein. Wie läuft es dann bei STARKILL ab, wenn ein Song entsteht? Schreibst du alle Stücke alleine oder schreibt ihr ganz klassisch als Band zusammen und jeder bringt seine Einflüsse mit ein?
Für „Virus Of The Mind„ habe ich den Hauptteil des Materials geschrieben. Manche Riffs sind schon etwas älter und beinhalten Ideen von unserem vorherigen Gitarristen Charlie, die neuen Bandmitglieder Shaun und Tony haben bei auch bei einigen Tracks mitgewirkt, sodass letztendlich mehrere verschiedene musikalische Standpunkte zu hören sind.
Wo habt ihr euren neuen Bassisten und Gitarristen gefunden, und wie bereichern sie STARKILL generell?
„Virus Of The Mind„ ist jetzt das erste Album mit STARKILL für unseren Gitarristen Tony Keathley und Bassisten Shaun Andruchuk. Tony und ich sind zusammen auf die High School gegangen, und während ich damit begann, STARKILL zu formen, sammelte Tony Audio- und Studioerfahrung, indem er für andere Bands auf Tour und in einem Studio arbeitet. Shaun ist ein Freund von Tony, und die beiden haben schon vorher gemeinsam in Bands gespielt. Als dann klar war, dass bei uns ein Line-up-Wechsel stattfinden wird, waren die beiden sofort bereit einzusteigen und nicht nur die Löcher zu stopfen, sondern mit ihrer Menge an Erfahrungen dazu beizutragen, dass wir letztendlich heute das stärkste Line-up jemals haben. Sie haben beide einen etwas groovigeren und riffbasierten Schreibstil, das half uns dabei Titel wie „Virus Of The Mind„, „Breaking The Madness„ und „Into Destiny„ zu erschaffen und generell dieses Flair auf das ganze Album zu übertragen.
Wer hat das Albumcover gemacht und in welchem Zusammenhang steht es zum Album? Es wirkt dunkler als das erste Albumcover und passt somit auch besser zu der etwas ernsthafteren Musik auf „Virus Of The Mind„.
Ludovic Cordelières hat das Artwork gemacht, er ist ein unglaublicher Künstler und diese surreale, metaphorische Szene reflektiert den Sound von „Virus Of The Mind„ sehr gut.
Mir gefällt der Klargesang sehr gut, er gibt den Songs mehr echte Tragik und mehr Tiefe. Wie kam es zu der Idee, und war es für dich schwer, soft zu singen?
Ich wollte schon immer klare Vocals bei unserem Material dabei haben, aber in den letzten Jahren fühlte ich mich damit noch nicht sicher genug, um es dann auch wirklich aufzunehmen. Der Drang es jetzt auch endlich zu machen, entstand dann während der Tour mit WINTERSUN und AMORPHIS und nachdem wir dann AMORPHIS Ende 2013 wieder auf Tour unterstützt haben, sind wir in die Electrowerks Studios gegangen, um einfach mal zu sehen, wie sich das so anfühlt. Wir nahmen also „Winter Desolation„ auf und war sehr beeindruckt vom Sound und schnell bereit es zum Rest des Materials dazuzunehmen.
Jetzt wart ihr mit AMORPHIS und TURISAS auf Tour, beides sehr bekannte Metalbands. Was kann man lernen, wenn man mit so erfahrenen Band unterwegs sein darf?
Wir haben in erster Linie gelernt, wie man effektiv arbeitet. Das waren unseren ersten beiden Europatouren, das war schon komplett anders, als im Van durch Amerika zu touren, und glücklicherweise waren beide Bands sehr nett und geduldig mit einer Band, die erst die Spielregeln lernen musste.
Was war dein Eindruck von den deutschen Fans, die du während der Tour getroffen hast? Gibt es eine schräge Geschichte, die du erzählen kannst?
Wir warten generell sehr positiv von Europa überrascht, in der Menge war etwas weniger Action, als es bei amerikanischen Publikum der Fall ist und es wurde sich eher die Zeit genommen, wirklich zuzuhören. Die hektischste Geschichte war sicher die, als wir die Fähre von Frankreich aus nehmen wollten und es zu Visa-Problemen mit unserem Bassisten kam. Wir mussten ihn zurücklassen, während wir andere alle weiter durften. Stundenlang hing ich am Telefon, telefonierte zwischen Amerika, Frankreich und England hin und her… Nach alldem durfte Shaun dann doch auch gehen und musste eine Menge verschiedene Busse und Züge nehmen, um uns dann in allerletzter Minute pünktlich zur Show zu erreichen.
Sind denn für die nähere Zukunft erneute Shows in Europa geplant?
Wir sind noch nicht ganz sicher, was in der nächsten Zukunft passieren wird, aber es ist für uns auf jeden Fall ein Ziel, so viel wie möglich zu touren. Wir werden bald wiederkommen.
Was macht Musik mit dir persönlich? In welchen Situationen benutzt du Musik?
Musik ist einfach alles für mich. Und wenn ich nicht Gitarre übe, dann schreibe ich, nehme auf oder höre Musik. Und das Hauptziel von STARKILL ist für mich, genau die Musik hören zu können, die ich hören will. Ich habe einen sehr vielfältigen Musikgeschmack, und aus diesem Grund ist STARKILL auch sehr vielschichtig. Ich schreibe Songs, die ich selbst hören möchte, und nicht, was irgendjemand von uns erwartet. Meine eigenen Platten zu machen, ist also sehr lohnenswert für mich.
Welchen Platten laufen denn bei dir im Moment?
Kommt ganz drauf an, wer gerade den Bus fährt, aber im Moment ist es eine Menge STAN GETZ, COUNT BASIE, BETWEEN THE BURIED AND ME, MASTODON, DIRTY LOOPS… alles Mögliche.
Famous last words?
Eher eine Erinnerung an alle, junge und neue Metalbands, die sie mögen, zu unterstützen. Fans sind alles!
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Stile | Melodic Black Metal, Melodic Death Metal, Modern Metal |
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