Staind -
Es gab Momente, in denen wir daran gezweifelt haben!

Interview

STAIND. Eine Band, die aus der Ära des 2000er Nu Metal nicht wegzudenken ist. Eine Band, die damals sicherlich dieses Genre weiterwachsen ließ und irgendwie jeder zumindest einen Song der Band aus dieser Zeit kennt. Aaron Lewis und Co. schaffen im Jahr 1999 ihren Durchbruch. Schwimmen auf der Welle von Bands wie LINKIN PARK, LIMP BIZKIT und KORN mit zum großen Erfolg. 2011 dann das letzte Album der US-Amerikaner. Bis heute. STAIND sind nach zwölf Jahren mit ihrem Album „Confessions Of The Fallen“ zurück und klingen als wären sie nie wirklich weg gewesen. Aber zwölf Jahre sind eine verdammt lange Zeit und deshalb hatten wir natürlich Fragen. Wir sprachen mit Mike Mushok, dem Menschen an der Gitarre bei STAIND über die Entwicklung der Band, die Vergangenheit und die Zukunft.

Staind-Confession-Of-The-Fallen

Erst erstmal Danke dir, für deine Zeit Mike. Wie geht es dir?

Danke dir. Mir geht’s sehr gut.

Ok, Mike. Ich habe mir fest vorgenommen, dieses Interview nicht mit dem Satz „It´s Been A While“ zu starten, denn ich kann mir vorstellen, dass fast jeder in den letzten Tagen so etwas zu euch gesagt hat.

Oh bitte nicht. Du hast Recht. Könnte sein, dass ich es das ein oder andere Mal gehört habe in der letzten Zeit (lacht).

Wie fühlt es sich für euch an mit STAIND wieder zurück zu sein?

Es ist fantastisch. Das Album ist vor einigen Tagen releast worden und die Leute kommen auf mich zu und freuen sich, gratulieren uns. Wir bekommen all diese positiven Nachrichten. Es gab tatsächlich Momente, in denen ich daran gezweifelt habe, dass wir jemals ein neues Album veröffentlichen werden und es ist fühlt sich gut an, dass wir es nochmal geschafft haben.

Ich habe in einem anderen Interview gelesen, dass alles im Jahr 2021 ins Rollen kam, als du Aaron bei einem Festival wiedergesehen hast. War die Band STAIND denn immer in euren Köpfen über all die Jahre hinweg?

Eigentlich kam alles wieder 2019 in Bewegung, wo wir anfingen wieder mehr miteinander zu arbeiten und über die Möglichkeiten nachdachten, wieder etwas zusammen zu entwickeln. Also setzten wir uns hin, begannen zusammen zu schreiben, hatten einige Shows im Jahr 2019 und einen Plan für STAIND für 2020. Aber dann begann die Pandemie und legte unsere Pläne wieder lahm. Auf der Tour mit KORN in 2021 nahm dann alles wieder Fahrt auf, weil wir alle Zeit zusammen verbachten und gemeinsam weiterarbeiten konnten. Wir hatten Zeit uns gegenseitig die Ideen und Songs vorzuspielen, die wir in unseren Köpfen hatten. Diese Zeit zusammen hat positiv beeinflusst herauszufinden, in welche Richtung wir mit STAIND gehen wollen.

„…Es gab nie den Plan, es nicht zu tun..“

Also war es immer schon euer Plan wiederzukommen?

Es gab nie den Plan, es nicht zu tun.  Aber wir haben uns nie einen zeitlichen Rahmen darüber gesetzt, wann es passieren wird und wie es passieren wird.

Und wie ist die bisherigen Reaktion auf „Confessions Of The Fallen“ von Seiten eurer alten und vielleicht auch neuen Fans?

Ich habe mir tatsächlich abgewöhnt mich ins Internet einzuloggen und wirklich alles zu lesen, was da über mich oder die Band geschrieben wird. Also ich mach das schon, aber dann sehr reduziert, aber ich versuche das eher zu meiden. Aber ich habe natürlich sehr liebe Nachrichten nach dem Release erhalten. Und wir haben den Sommer über hier ein paar Shows gespielt und es war wirklich klasse, die Reaktionen der Fans zu spüren.

„…ich versuche das zu vermeiden..“

Seit der letzten Veröffentlichung ist natürlich einiges passiert, und auch STAIND haben sich verändert. Das neue Album trägt zwar weiterhin die deutliche STAIND-Handschrift, hat aber zum Beispiel einiges mehr an Electroparts. Habt ihr euch bewusst gesagt, wir müssen etwas ändern, etwas modernisieren?

Wir haben wirklich Gespräche geführt, wie wir das was wir sind und waren ins Jahr 2023 transportieren können. Die Ideen zu den elektronischeren Einflüssen kamen von Aaron. Das war etwas was er wirklich ausprobieren und machen wollte. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich zu ihm sagte „Ich weiß nicht wie ich das machen soll?“ (lacht) Aber im Studio hat es sich dann einfach ergeben, wir haben mit unterschiedlichen Layern und Ausschnitten gearbeitet, der Produzent hat uns da richtig gut unterstützt und geleitet und so konnten wir mit unterschiedlichen Elementen wie Synthesizern etc. herumexperimentieren.

„..ich weiß nicht, wie ich das machen soll?..“

Das klingt als hättet ihr euch gegenseitig in die richtige Richtung gepusht?

Absolut. Ich meine unsere Zusammenarbeit funktioniert eigentlich immer auf diese Art. Deshalb war es auch so wichtig gemeinsam auf Tour zu sein und sich miteinander auszutauschen. Es ist immer gut, wenn du jemanden um dich herum hast, dem du deine Ideen ungefiltert präsentieren kannst.

Wenn du zurückschaust, empfindest du es als genau den richtigen Zeitpunkt mit STAIND wieder zurück zu sein, oder denkst du dir vielleicht, warum haben wir das Ganze nicht schon viel früher gestartet?

Ich versuche mich nicht auf Dinge zu konzentrieren, die ich nicht kontrollieren oder beeinflussen kann. Ich bin einfach nur froh hier zu sein und genieße es, dass wir jetzt hier sind.

In der Vergangenheit gehörten STAIND zu einer der Band, die das Genre Nu Metal stark mit beeinflussten. Ist es für euch ein Gefühl des Zurückbringens einer Ära oder eines Genres oder sehr ihr das neue Album als kompletten Neustart?

Es ging irgendwie immer nur darum ein richtig großartiges Album nach mehr als zehn Jahren zu veröffentlichen. Der Fokus lag einfach hauptsächlich darauf. Und wenn ich mir jetzt das Ganze anhöre, dann kann ich mit stolz sagen, dass haben wir geschafft. Ich richte mich nicht danach, wie andere mich gerne hören würden, ich richte mich danach, wie ich mich gerne hören möchte. Es geht darum, wie wir uns dabei fühlen, und dann hoffst du, dass sich dieses gute Gefühl auf alle weitertransportiert.

„..es geht darum, wie wir uns dabei fühlen..“

Was können wir denn noch alles in der nächsten Zeit von STAIND erwarten?

Wir sind gerade dabei herauszufinden, was in den nächsten Monaten alles möglich ist und was wir an Touren realisieren können.

Du bist gerade erst wieder von einer Tour in den Staaten zurück. Was war dein bester Moment den letzte Wochen?

Oh, kein spezieller, aber ich erzähle dir etwas. Es war eine tolle Zeit. Wir haben mit unseren alten Freunden von GODSMACK getourt und mein Sohn hat mich zeitweise auf der Tour begleitet. Das war so schön mit ihm diese Erfahrungen zuteilen. Und wir kennen die Jungs von GODSMACK seit Ewigkeiten, so war es einfach ein klasse, gemeinsamer Tour-Sommer für uns. Einfach Shows spielen und eine tolle Zeit mit Freunden verbringen.

So und nun sind wir schon am Ende unseres Interviews, aber die letzten Worte überlasse ich gerne dir.

Ich möchte einfach nur den Leuten danken, die STAIND hören, zu unseren Shows kommen, ein Shirt von uns kaufen, und die Band auf jegliche Art unterstützen. Wir wissen, dass ohne diesen Support vieles nicht möglich wäre. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, dass hier immer noch machen zu dürfen. Also Danke dafür, und danke an euch, dass ihr die Menschen darauf aufmerksam macht, dass es uns immer noch gibt. Ich hoffe jeder der unsere neue Scheibe hört viel Spaß damit hat.

Quelle: Staind; Mike Mushok
04.10.2023

It`s all about the he said, she said bullshit.

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