Spineshank
Spineshank
Interview
Mit ihren ersten beiden Alben "Strictly Diesel" und "The Height Of Callousness" konnten sich Spineshank einen guten Namen in der Szene machen. Nun steht mit "Self Destructive Pattern" ihr drittes Werk in den Startlöchern, das ihren Status in der New Metal/Neo Thrash-Szene festigen soll. Ob dies gelingt, werden wir sehen. Vorab haben mir aber Drummer Tommy Decker und Bassist Robert Garcia schon ein paar Fragen beantwortet.
Hi Leute! Wie laufen die Promotage?
Tommy: Großartig! Wir haben eine Menge Spass hier in Deutschland.
Rob: Ja, die Leute geben ein großartiges Feedback auf das neue Material.
Wie sehen denn dann gerade eure Gefühle aus, nachdem die Aufnahmen abgeschlossen sind und die ersten guten Reaktionen einfliegen?
Rob: Verdammt gut natürlich.
Tommy: Ich bin erleichtert, dass alles im Kasten ist.
Ihr hattet während der Studiozeit ein paar größere Probleme. Beinahe wären alle Aufnahmen weg gewesen. Was hättet ihr gemacht, wenn dies wirklich passiert wäre?
Rob: Wir hätten unglücklicherweise alles nochmals aufnehmen müssen.
Tommy: Ja, das wäre die einzige Möglichkeit gewesen.
Lasst uns ein wenig über das Album reden. Würdet ihr zustimmen, wenn ich sage, dass sich die Industrial-Parts von „The Height Of Callousness“ ein wenig in Richtung New Metal/Neo Thrash verschoben haben?
Rob: Nein, nicht hundertprozentig.
Tommy: Ich kenne keinen der Begriffe, die du eben verwendet hast.
Trotzdem kann man aber nicht verleugnen, dass einige neue Elemente Einzug in eure Musik gehalten haben. Ihr selbst habt sogar Nirvana als Einfluss genannt.
Tommy: Wir haben nur versucht, als Band zu wachsen und unsere musikalischen Stärken besser zu nutzen.
Rob: Beeinflusst sind wir von einer Menge Bands. Aber die neuen Elemente kommen ausschließlich von uns.
Ebenso kann man nicht verleugnen, dass sie den Spineshank-Sound mehr catchy und moderner machen. Habt ihr irgendwelche Erwartungen bezüglich Chartentries?
Tommy: Nein, wir haben unsere Musik nicht für das Radio geschrieben.
Rob: Wenn es passieren sollte, würde ich mich nicht beschweren. Wenn es nicht passiert, auch nicht.
Zu dem Song „Smothered“ ist ein Video abgedreht worden. Wieso habt ihr dieses Stück gewählt?
Tommy: Diese Wahl hat das Label getroffen.
Rob: Es ist einfach ein gutes Lied und jeder war damit einverstanden, es als erste Single zu veröffentlichen.
Erzählt mal: Wie ist es ein Video aufzunehmen? Macht das mehr Spass als die Arbeit im Studio?
Rob: Das macht beides gleich viel Spass.
Tommy: Der einzige Unterschied ist eigentlich nur, dass der Videodreh 1-2 Tage dauert, man sich im Studio aber über Monate aufhält.
Was gibt es zu den Songtiteln zu sagen? „Self Destructive Pattern“, „Violent Mood Swings“, „Beginning Of The End“, alle haben eine etwas pessimistische Ausstrahlung. Wie viele persönliche Erfahrungen werden in ihnen verarbeitet?
Rob: Jeder einzelne Song ist absolut persönlich in seiner Art und Form.
Tommy: Ja, auf der gesamten Platte sind persönliche Erfahrungen und Gefühle zu finden.
Was wird an der Livefront in Europa zur Albumpromotion gehen?
Tommy: Wir mussten ja erst kürzlich eine Tour wegen eines familiären Schicksalsschlages canceln. Mal schauen, was noch kommt.
Rob: Yeah!
Ihr kommt aus Amerika. Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen Europa und Amerika, wenn ihr auf der Bühne steht?
Rob: Solange alle Leute eine gute Zeit haben und durch die Gegend springen, gibt es da keine Unterschiede.
Tommy: Es macht überall Spass, auf der Bühne zu stehen.
Ihr habt das Ozzfest 2001 in Amerika gespielt. Warum nimmt Ozzy immer Bands, die eher aus dem New Metal-Bereich kommen, mit auf Tour? Wirklich nah ist das ja nicht zu seinem Soloschaffen oder den Sabbath-Songs.
Tommy: Mit diesen Bands kann man viele Tickets absetzen. Das ist alles.
Rob: Naja, und wenn man mal alles ganz nüchtern betrachtet, sind diese Bands trotzdem alle Metal. Und darum geht’s.
Habt ihr Ozzy kennengelernt? Was haltet ihr von seiner MTV-Show?
Rob: Nein, ich kenne ihn nicht. Und wenn er diese Show machen wollte, dann ist sie bestimmt auch gut für ihn.
Tommy: Ich kenne ihn ebenfalls nicht. Und gegen die Show gibt es nichts einzuwenden. Es war ja die Entscheidung von seiner Frau und ihm, dies durchzuziehen.
Kommen wir mal auf das Thema Internet. Als ich ein wenig über eure Homepage geschaut habe, ist mir aufgefallen, dass sie kaum mit Inhalt aufwarten kann. Warum?
Rob: Wir müssen sie immer noch updaten. Das wird in Kürze passieren.
Wie seht ihr die ganze Downloadsache im Netz, die das Business so in Angst und Schrecken versetzt? Eine amerikanische Umfrage hat ergeben, dass sich 80% der Leute, die sich Sachen runterladen, im Endeffekt auch die CD kaufen. Kein Grund zur Beunruhigung, oder?
Tommy: Wenn das so ist, dann habe ich damit kein Problem. Sobald es aber daran geht, dass den Labels Geld fehlt und sie z.B. keinen Toursupport mehr zahlen, ist es ein Problem.
Euer Label Roadrunner scheint davor auch Angst zu haben. Jeder Song auf eurer Promo ist mit zwei (!!) Audio Stamps versehen. Seht ihr darin eine Lösung? Ist jeder Musikredakteur ein potentieller „Online-Krimineller“?
Rob: Das klingt lustig. Aber es passiert schon, keine Frage.
Tommy: Anscheinend, denn unsere CD war schon ab dem ersten Tag im Netz zu finden. Woher sollte es denn sonst kommen?
Schwarze Schafe gibt es immer, aber deswegen eine gesamte Branche zu bestrafen, halte ich für falsch. Bleiben wir mal bei eurem Label Roadrunner. Wenn man mal das Rad ein paar Jahre zurückdreht, hatte es noch Bands wie Pestilence, Sepultura oder Obituary unter Vertrag. Jetzt geht es fast nur noch in die New Metal/Neo Thrash-Ecke.
Tommy: Zeiten ändern sich eben.
Rob: Nein, es hat sich eben nicht viel verändert, denn wir sind immer noch alle Metal-Bands.
Ihr kommt aus L.A.. Das erste, was einem im Bezug auf die Stadt und Metal einfällt sind Bands wie Moetley Crue oder Guns n‘ Roses. Inwieweit haben sie euch beeinflusst?
Tommy: Ich bin mit ihnen aufgewachsen. Ich liebe sie!
Rob: Ja, sie sind der Grund, warum wir überhaupt Instrumente in die Hand genommen haben.
Gut, dann wäre das ja auch geklärt.
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