Space Chaser
Raus aus dem Underground
Interview
Für das Album habt ihr von This Charming Man Records zu Metal Blade gewechselt. Wie kam es dazu?
Unsere Freundin Kristin, die jetzt unsere Bookerin ist, hat erzählt sie „kennt da jemanden bei Metal Blade“ und wir so: „Geil! Frag mal, ob sie uns haben wollen!“ Natürlich nur im Scherz. Aber es stellte sich raus, der kannte uns, war schon auf mehreren unserer Shows und fand uns gut. Also schnell im Mai letzten Jahres ein Vier-Song-Demo aufgenommen, dahin geschickt und Bäm! Das unglaubliche ist passiert. Fast forward, jetzt kommt unser Album da raus. Irre. Wir können das immer noch nicht so recht glauben.
„Give Us Life“ erscheint in diversen Varianten. Unter anderem gibt es auch eine fette Deluxe Box mit allerlei Goodies. War das eine Idee von Metal Blade oder hattet ihr selbst einfach Bock auf sowas? Und wie seid ihr an die Konzipierung des Boxsets herangegangen?
Metal Blade ist einfach immer noch von Fans gemacht. Die haben Bock. Nahezu für alles, was ich mir ausdenken konnte, wurde grünes Licht gegeben. Und die Box war eben auch so ne Idee. Aber die Umsetzung ist natürlich super schwierig für eine Band wie uns. Man muss zusehen, dass das nicht so absurd teuer wird, sonst kauft’s ja niemand. Wir wollten einfach eine wertige Box mit geilen Gimmicks raushauen.
Da ist schon mal das Problem: die Box selbst. Das ist so schwierig, da was zu finden. Erst dachte ich: nen Pizzakarton. Dann hat sich aber schnell rausgestellt, dass die viel zu windig sind. Ne richtige bedruckte Vinyl Box allerdings kostet so wahnsinnig viel Geld, dass das ganze locker zehn Euro teurer geworden wäre. Dann haben wir endlich Kartons gefunden und wir machen die Rückseite mit Siebdruck selbst und die Vorderseite besprayen wir mit handgemachten Sprühschablonen. Wie echte Punker. Und das nächste ist: Was packst’n da rein? Ganz oft finde ich den Kram mega uninteressant. Aber da war dasselbe Problem: Die Kirche muss im Dorf bleiben.
Wir haben monatelang Angebote eingeholt und alles nochmal und nochmal überarbeitet. Du ahnst nicht, wie happy ich bin, dass Metal Blade das alles mitgemacht haben. Ich meine, wir sind ja nicht CANNIBAL CORPSE und das ist schon ein krasses Risiko, was die da eingehen.
SPACE CHASER im Größenwahnsinn
Der Opener „Remnants Of Technology“ dient auch als erste Single. Dazu habt ihr kürzlich ein bockstarkes Musikvideo veröffentlicht, das schon mehr als Kurzfilm durchgeht. Welcher Größenwahnsinn hat euch denn da geritten?
Größenwahnsinn. Ja. Anders lässt sich das nicht beschreiben. Das ist alles ein wenig außer Kontrolle geraten, wa? Wir waren, was Videos angeht, ja eigentlich noch nie zimperlich, aber dieses Mal sind wir fast ein bisschen zu nah an die Sonne geflogen. Die Idee für das Ding liegt schon seit vielen Jahren in der Schublade, hatten aber nie die nötigen Ressourcen. Dann kam Corona.
Zum einen haben wir eine geile Förderung der Musikinitiative bekommen, zum andern hatte die gesamte Berliner Filmbranche keine Jobs mehr und unser Videomacher Lukas Fiederling von Peregrine Films hat alle mit der Idee angesteckt. Und jeder hat noch mehr Leute an Bord gebracht. Und es wurde größer und größer und verrückter und beknackter. Das war alles Lukas.
Irgendwann war alles so groß, dass wir uns nicht sicher waren, ob das machbar ist. Lukas hat zwei Monate nicht geschlafen, wir haben alle zehn Jahre weniger Lebenserwartung, aber das war’s wert. Sowas wird’s nie wieder geben, aber es ist so krass, das zu sehen und vor allem mitzubekommen, wie sehr die Leute das mögen.
Über das dritte Album heißt es oft, dass es über den weiteren Verlauf der Karriere einer Band entscheidet. Habt ihr während der Arbeit an der Platte so etwas im Hinterkopf gehabt? Auf mich wirkt es ein wenig so, als wolltet ihr endgültig den Schritt raus aus dem Underground machen.
Um ehrlich zu sein: Ja. Wir kennen diesen Spruch ja auch, so von wegen dritte Scheibe, make it or break it, aber wir wollen wirklich aus’m Underground raus und endlich wissen, ob wir auch in der Champions League mitspielen können. Bin gespannt.
Dieses Jahr steht das zehnjährige Jubiläum von SPACE CHASER an. Habt ihr etwas geplant, um das gebührend zu feiern?
Man kann ja schlecht was planen. Aber sobald es wieder geht, gibt’s ein Space Fest, das sich gewaschen hat. Wir werden so auf die Kacke hauen, dass allen hören und sehen vergeht.
Galerie mit 19 Bildern: Space Chaser - Summer Breeze Open Air 2022Mehr zu Space Chaser
Band | |
---|---|
Stile | Thrash Metal |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37240 Reviews und lass Dich inspirieren!
Space Chaser auf Tour
23.07. - 26.07.25 | metal.de präsentiertHeadbangers Open Air 2025Tankard, Saber Tiger, Destructor, Traitor, Hellripper, Hammer King, Titan, Assassin, The Night Eternal, Ram, Trauma, Cyclone, Paragon, Toranaga UK, Surgical Strike, Strike Master, Screamer, Rezet, Wings Of Steel, Space Chaser, Blizzard Hunter, Tyranex, Catbreath, Demon und Burning WitchesFestivalgelände Brande-Hörnerkirchen, Brande-Hörnerkirchen |
Kommentare
Sag Deine Meinung!