Soulfly
Interview mit Max Cavalera zu "Savages"
Interview
Und Musik sagt ja auch soviel ohne Worte.
Weniger ist mehr manchmal, wenn man weniger singt klingt der Song auch manchmal besser und kann mehr Kraft entwickeln. Ich bin ein Fan von Stücken, in denen die Musik auch mal das Ruder übernimmt und Raum für den musikalischen Part gelassen wird. Besonders wenn man soviel Zeit in die Entwicklung von Riffs steckt und dann alles ruiniert.
Das macht auch letztendlich irgendwie die Atmosphäre aus. Einige Band könnten es mal mehr Fokus auf die Musik legen und darauf, welche Kraft Musik entfesseln kann. Du bist ja auch von einigen Künstlern inspiriert und hast unter anderem auch NINE INCH NAILS genannt. Mich würde mal interessieren, welches Fragment man von dieser Band in deiner Musik wiederfinden kann?
Ich denke mal, die Geräusche zwischen den Stücken, das ist irgendwie so Richtung NINE INCH NAILS, MINISTRY und GODSMACK. Ich arbeitet mit Sam, der unter anderem auch viele Soundgeschichten für das Spiel „Halo“ gemacht hat und sich mit elektronischen Klängen gut auskennt. Es wäre eine Schande gewesen nicht mit ihm zu arbeiten, denn er war in dem Studio in dem wir aufnahmen und bot mir seine Dienste an. Ich sagte ihm „ich finde schon was, was du tun kannst“ und so kamen wir auf die Idee mit den Geräuschen, jeder Song auf „Savages“ hat ein seltsames Geräusch am Ende. Das funktioniert am besten, wenn man das Album am Stück hört. Es entfaltet sich dann richtig und klingt gruselig, macht „Savages“ zu etwas Besonderes. Manchmal ist die Stille zwischen den Stücken etwas langweilig und daher kam diese Idee mit den Fabrikgeräuschen, Maschinengeräuschen, Affengeräusche und ich denke es ist ganz cool geworden. Es hört sich natürlich nicht an wie NINE INCH NAILS, aber daher kam irgenwdie die Inspiration.
Und das ist auch eines der größten Vorteile der Platte, man kann sie sehr gut am Stück hören. Ich habe in meine Review geschrieben, dass man nach „Savages“ gerne auf ein Konzert gehen möchte, das ist ein weitere Vorteil. Ich mag nicht diese Alben, die 2 Knallerstücke haben und 8 mittelmäßige, die man immer wegdrücken will und es gibt nichts Besseres, als wenn die Platte Lust auf live macht.
Sehe ich auch so.
Es ist schön, wenn das Album als eine Einheit steht.
Eben es soll eine Erlebnis sein, das ganze Album zu hören und nicht nur Teile davon.
Jeder sollte eigentlich mal zu einem SOULFLY Konzert gehen, bevor er irgendwie über eure Musik urteilt. Ich habe dich ja gerade in Karlsruhe gesehen und du bekamst auch wieder dein Fußballshirt. Steht das mittlerweile auf deinem Rider oder machen die Veranstalter das schon freiwillig?
Ja es ist auf meinem Rider (lacht), eine Idee die noch von SEPULTURA stammt. Damals kam die Option auf es draufzuschreiben, da ich ja Fußballfan bin und man wirklich alles draufschreiben kann. Mittlweile habe ich schon 5000 Stück und ich finde es eine schöne Geste. Einerseits eine Erinnerung an die Städte, in denen ich war und andereseits verbündet man sich mit dem lokalen Fußballclub der Stadt. Die Leute freuen sich.
Im besten Fall, wenn sie nicht für ein anderes Team sind! Letzte Frage: Es gibt mit „El Comegente“ einen Song auf „Savages“, der von Kannibalen handelt und mit „Cannibal Holocaust“ einen Titel, der auf einem fiktiven Splatter-Film basiert. Vor was muss man sich deiner Meinung nach mehr fürchten, Zombies und Monstern oder Menschen?
(lacht) Kann man gar nicht so genau sagen, vor beidem am besten. Ich befasse mich lieber mit dem Bösen und es findet überall statt, das scheint meine Berufung zu sein und das kann ich am besten verarbeiten. Es scheint vorbestimmt. THE BEATLES zum Beispiel, die waren dazu da um richtig gute Liebeslieder zu schreiben und ich bin eben dazu da, um über das Böse und den grausigen Teil zu singen und Metal zu machen. Sowas liegt mir und es ist wohl mein Auftrag.
Na ja, wer weiß. Hast du denn schon mal versucht ein Liebeslied zu schreiben?
(zögert)…Nein, ich denke das könnte ich gar nicht. Auf die Idee bin ich auch noch gar nicht gekommen. Genauso wenig, wie ich je versucht habe ein Lied für das Radio zu schreiben, das liegt mir einfach nicht und ich kümmere mich lieber um die rohen, brutalen Sachen (lacht).
Vielen Dank für das Interview, ich wünsche dir viel Erfolg für die neue Platte und wir sehen uns auf der nächsten Tour.
Galerie mit 10 Bildern: Soulfly - Rockharz Open Air 2015
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Stile | Brutal Death Metal, Death Metal, Groove Metal, Old School Death Metal, Old School Thrash Metal, Thrash Metal |
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