Sons Of Aeon
Interview mit Tapio Vartiainen

Interview

Sons Of Aeon

SONS OF AEON ist keine typische All-Stars-Band, sondern ein Zusammenschluss finnischer Musiker, die dem Death Metal der 90er auf ihre ganz eigene Art huldigen wollen. Dabei entstand das selbstbetitelte Debüt, welches mit einer Menge großartiger Momente gesegnet ist. Grund genug, um sich mit Gitarristen Tapio Vartiainen auf einen kurzen Plausch einzulassen.

Hallo, erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Debüt. Es ist eine wirklich großartige Scheibe geworden. Seid ihr mit den Reaktionen bisher zufrieden?

Hi, danke Dir! Wir sind sehr glücklich über das Feedback , das wir bisher für das Album erhalten haben. Wir wissen zwar, dass wir ein Album erschaffen haben, hinter welchem wir zu 100 Prozent stehen können, aber man kann nie sicher sein, dass die Leute es ebenso sehr lieben und verstehen, was du damit beabsichtigst. Manchmal bekommen Bands, die verschiedene Atmosphären mischen und nicht nur einem spezielle Genre treu sind eine Menge Scheiße vorgeworfen wie “Könnt ihr euch nicht auf einen Stil konzentrieren?“. Zum Glück gab es überraschend wenige Kommentare wie diesen und auch in einigen Reviews war zu lesen, dass das Mischen der verschiedenen Stile eine unserer großen Stärken ist.

Was hat euch dazu bewegt, eine Death Metal-Platte zu erschaffen, die durch und durch in der Vergangenheit angesiedelt ist?

Ich weiß nicht, ob ich dir zustimmen kann, dass wir komplett in der Vergangenheit verwurzelt sind, aber ich verstehe deinen Ansatz, denn unsere Wurzeln liegen größtenteils im 90er Death Metal. Wir haben diese Band aufgezogen, da alle fünf von uns einfach große Lust hatten diese Art von Musik zu spielen. Das ist die Musik, die wir für eine lange Zeit geliebt haben, aber keiner von uns hatte, aus verschiedenen Gründen, bisher die Möglichkeit, in einer solchen Band zu spielen. Das heißt, wir mussten erstmal von Grund auf lernen, diesen Stil zu spielen, was eine schöne Herausforderung war. Aber es war ebenso ein tierischer Spaß, da wir es zusammen lernen konnten.

Seht ihr SONS OF AEON als Projekt oder als eigenständige Band?

Wir bekommen diese Frage oft zu hören, da wir alle neben SONS OF AEON auch in anderen Bands aktiv sind. Wir sind definitiv eine Band. Wir würden niemals so viel Energie und Zeit in ein bloßes Projekt stecken. Allerdings stellen wir unsere Bands in keine bestimmte Rangfolge, denn jede Einzelne bedeutet uns eine Menge und wir würden das hier alles nicht tun, wenn es nicht so wäre.

Inwiefern waren denn eure Stammbands ein Einfluss für SONS OF AEON? Es ist ja sicherlich nicht so leicht, seine komplette musikalische Vergangenheit zu ignorieren?

Ich bin mir sicher, dass wir alles, was wir bisher gemacht haben, in uns mittragen, aber gleichzeitig ist dieses Album sehr weit weg von dem, was wir bisher taten. Das Lustige ist aber, dass ich eher von GHOST BRIGADE beeinflusst werde, während Tommi und Wille, welche in dieser Band ja tatsächlich spielen, etwas komplett anderes mit SONS OF AEON erschaffen möchten.

Wie gestaltete sich das Songwriting und die Albumproduktion? Sind alle beteiligten Musiker gleichberechtigt oder übernimmt jemand innerhalb der Band die Federführung?

Wille und ich schrieben einen Großteil der Musik für das Album, aber auch Tommi steuerte ein paar Riffs dazu. Manchmal arbeiten wir zusammen und manchmal einzeln, aber die Songs erhalten ihren finalen Schliff erst nachdem wir sie gemeinsam geprobt haben und jeder seine Ideen eingebracht hat. Wir sind alle gleich beteiligt und wir lieben es, als Band zu arbeiten. Tony, Wille und ich schreiben die Lyrics und Tony kümmert sich dann letztendlich darum, dass sie auf ihren richtigen Platz kommen.

Der Aunahmeprozess war sehr entspannt, da wir die meisten Instrumente in Eigenregie aufgenommen haben. Nur für die Drums haben wir ein echtes Studio genutzt. Wir haben uns auch ein paar Träume erfüllt und nahmen die Gitarren an ein paar spezielle Plätzen auf, z. B. Auf der Farm auf der Wille aufgewachsen ist. Ebenso haben wir die Akustikgitarren auf der Veranda eines Sommerhäuschens, als Tribut für die alten Blues-Helden, aufgenommen. Eine Veranda macht einen schlechten Gitarrensound gleich um einiges besser!

Mir persönlich fällt es bei der Menge an guten Songs extrem schwer, wirkliche Highlights herauszusuchen, wobei Songs wie “Weakness“ oder “Seeds Of Destruction“ definitiv was ganz besonderes sind. Was ist denn dein persönlicher Favorit auf der Platte? Und warum?

Alter, ich hab das selbe Problem wie du! Ich kann mir auch keinen spezielle Track raussuchen, denn es passiert eine Menge auf dem Album. Du musst alle Songs hören, um ein Bild von uns zu bekommen. Live spielen ist immer der einfachste Weg, um deinen Favoriten herauszufinden, haha!

Sons Of Aeon

Das Cover-Artwork spiegelt die Atmosphäre der Musik nahezu perfekt wieder, auch wenn es im ersten Moment etwas ungewöhnlich wirkt. Von wem stammt denn das Artwork und wie seid ihr ausgerechnet auf den Leuchtturm gekommen?

Wille hat das Cover-Foto gemacht und er machte auch das Layout für das Album. Er sagte über das Cover: “Der Leuchtturm ist bekannt als Symbol für Dauerhaftigkeit, Konstantheit, Sicherheit und Hoffnung. Ich entschied mich für dieses Objekt auf dem Cover, weil es sehr gut mit dem Bandnamen und den lyrischen Themen auf diesem Album zusammenpasst.“

Ihr seid ja neben SONS OF AEON musikalisch auch anderweitig ziemlich eingespannt. Wie steht es denn dann mit einer Tour für das Album? Ist in dieser Richtung schon etwas geplant?

Wir haben bisher ein paar Shows in Finnland und haben auch über eine mögliche Tour gesprochen, aber im Moment haben wir keine Dates. Aber wir schauen, dass wir die Gang in einen Van bekommen und dann geht’s los!

Gibt es eigentlich schon weitere Zukunftspläne? Was steht denn bei euren anderen Bands so in Zukunft an?

Unser Plan ist es mit all unseren Bands Shows zu spielen und Musik zu machen. Gerade jetzt freuen wir uns auf unsere Show zur Release-Party nächste Woche.

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören wie üblich dir.

Hört euch das Album an, soweit ihr das noch nicht getan habt. Hoffentlich sehen wir uns on the road! Und vielen Dank für das Interview, wir wissen es zu schätzen.

13.02.2013

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