Sonic Syndicate
Interview mit Nathan und Robin über "We Rule The Night"
Interview
Mit “We Rule The Night” haben die Nuclear Blast-Senkrechtstarter SONIC SYNDICATE ihr mittlerweile viertes Album am Start und geben wie immer Vollgas. Mit dabei ist dieses Mal auch Neu-Fronter Nathan J. Biggs, der uns, gemeinsam mit Bandkollege Robin, alles über das neue Album erzählt, was man wissen muss.
Hi! Wie geht es dir heute?
Robin: Hey! Alles cool, wir kommen gerade von zwei Shows in Deutschland und Holland zurück und hatten wie immer eine großartige Zeit!!
Alles Gute zu eurem bevorstehenden Release des neuen Albums “We Rule The Night” am 28. August. Wie fühlt ihr euch damit?
Robin: Ich bin so aufgeregt wegen dem Release! Das wird einfach unglaublich, wir können es gar nicht erwarten, dass alle das Album hören können. Wir sind wirklich stolz, weil wir sehr viel harte Arbeit reingesteckt haben und es fühlt sich toll an, zu sehen, was dabei heraus gekommen ist. Ich denke, jeder unserer Fans wird seine Favoriten auf dem Album finden, es ist einfach ein richtiger Tritt ins Gesicht. Ich weiß, dass es sehr klischeehaft ist, das zu sagen, aber es ist bei weitem das beste Album, das wir je geschrieben haben.
Nathan, du bist der neue SONIC SYNDICATE-Sänger seit 2009. Soweit ich weiß, stammst du aus Großbritannien. Wie kam es dazu, dass du bei der Band eingestiegen bist?
Nathan: Ja, ich stamme aus dem guten alten Großbritannien, aus Wales, um es genauer zu sagen. Ich war dort auch schon in einer Metal-Band und als ich hörte, dass SONIC SYNDICATE einen neuen Sänger suchen, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und habe ihnen Material von meiner bisherigen Band geschickt. Und schon haben Nuclear Blast mir geholfen, Flüge zu organisieren, um nach Schweden zu fliegen, um mit ihnen zu proben. Und als ich in Götheborg aus dem Flieger stieg, wusste ich, das ist es. Ich wusste, dass ich einfach dort sein sollte. Innerhalb weniger Stunden sind wir beste Freunde geworden und wir hatten dasselbe befriedigende Gefühl, wenn wir Musik gemacht haben. Dann kamen die ersten Gigs, Musik-Videos, die erste Single kam heraus – wir waren wie ein Bulldozer auf Raketen-Treibstoff und sind seitdem nicht zu bremsen! Wir genießen immer noch diesen Kick Ass-Moment und die neue Sonic-Energie.
Warum hat Roland Johansson die Band eigentlich verlassen? Gab es musikalische oder persönliche Differenzen?
Robin: Er wollte einfach mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Er war es leid, zu touren und hat seinen alten Job vermisst. Ich respektiere seine Entscheidung und es gibt kein böses Blut zwischen uns.
Nathan, wie hast du dich seitdem bei SONIC SYNDICATE eingelebt? Und inwieweit konntest du schon zum neuen Album beitragen?
Nathan: Nun, ich lebe mittlerweile in Schweden und habe mein Haus, mein Auto, meinen Hund und meine Freundin in Großbritannien gegen eine Wohnung, den Tourbus und zahlreiche weibliche Bekanntschaften hier in Schweden eingetauscht. Es war ein höllischer Weg bisher und jetzt, wo das neue Album bald erscheint, scheint alles nur noch schneller zu gehen. Um ehrlich zu sein, ich liebe es. Man muss schon ziemlich verrückt sein, um sein komplettes weltliches Besitztum zu verlassen und sich auf eine solche Reise zu begeben, aber ich sehe es als meine Berufung und ich kann inzwischen kaum mehr ruhig sitzen. Die anderen in der Band ticken genauso, wir passen also einfach perfekt zusammen. Und diese Kameradschaft spürt man auch auf dem Album. Beim Schreiben von “We Rule The Night” hat jeder zum gleichen Teil etwas beigesteuert. Wir haben es auf eine sehr organische, Rock ‚N Roll-mäßige Art und Weise geschrieben und uns ins Studio gesetzt, jeder hat mal ein Riff, eine Melodie oder was auch immer mitgebracht und wir haben das ausgearbeitet. Das war eine wirklich großartige Erfahrung. Deshalb denke ich, das ist der wahre SONIC SYNDICATE-Sound, denn wir haben die Visionen von jedem einzelnen von uns einfließen lassen.
Worum geht es in den Lyrics von “We Rule The Night”?
Nathan: Um alles. Ich versuche, mich nicht auf ein Thema zu beschränken, sondern lieber so viel wie möglich abzudecken, es muss aber alles etwas bedeuten. Wahre Emotionen. Im Track “Turn It Up” z.B. geht es um eine meiner Ex-Freundinnen, die dabei war, ihr Leben zu ruinieren und mich mit sich runter zu ziehen. Es ist eine chaotische Geschichte über Menschen, die drogen- und alkoholabhängig sind und nicht aufhören können, bevor sie alles Schöne in ihrem Leben zerstört haben. Scheiße, oder? Die neue Single “My Own Life” dreht sich um das komplette Gegenteil und zwar um Inspiration und Positivismus, das zu tun, was man tun möchte, sich Träume zu erfüllen, Grenzen zu überschreiten, sich nicht von Meinungen anderer abhalten zu lassen. Aber versteh mich nicht falsch, bei uns gibt es nicht nur bedeutungsvolle Botschaften. Rich schreibt auch Texte und wir haben beide entschieden, auch einfach mal eine Fantasy-Geschichte zu schreiben über Vampire und sowas, weil wir beide große Horror-Fans sind.
Ihr habt für das Cover-Artwork mit Gustavo Savez zusammengearbeitet, der bereits mit Bands wie ARCH ENEMY, MANOWAR, KAMELOT, NIGHTRAGE oder KRISIUN gearbeitet hat. Wie kam es dazu und wie spiegelt das finale Cover den Inhalt des Albums wider?
Robin: Wir haben bereits zuvor mit Gustavo Savez zusammen gearbeitet und wir lieben wirklich, wie er unsere Vorstellungen und Ideen verwirklicht. Bei “We Rule The Night” jetzt wollten wir ein leuchtendes Cover, das zugleich dunkel ist und er hat es auf den Punkt getroffen!
Ihr seid beim neuen Album etwas von eurem bisherigen Stil abgerückt. Die MeloDeath-Einflüsse sind geringer und Poprock und Metalcore haben die Überhand gewonnen. Habt ihr diese Richtung bewusst eingeschlagen oder ist diese Entwicklung Teil der natürlichen Entwicklung einer Band?
Robin: Wir haben immer die Musik geschrieben, die wir mögen und gern spielen. Ich würde auch nicht sagen, dass wir reinen MeloDeath gespielt haben vorher, aber ja, wir sind jetzt moderner und wir wollen uns auch nicht wiederholen. Es kam ganz natürlich und wir lieben es so. Viele sagen, wir hätten “My Own Life” nur geschrieben, um Geld zu machen, aber das stimmt nicht. Wir spielen einfach gern diese Musik und SONIC SYNDICATE hat schon immer sowohl härtere als auch melodischere Songs geschrieben, das sind wir einfach.
“We Rule The Night” ist das dritte Album, das ihr bei Nuclear Blast veröffentlicht. Ihr seid also zufrieden? Was kannst du mir über die Zusammenarbeit mit dem Label erzählen?
Robin: Wir lieben Nuclear Blast! Wir arbeiten sehr hart zusammen und sind gleichzeitig sehr gute Freunde. Wir haben immer eine großartige Zeit zusammen, wenn wir uns auf Festivals treffen. Sie pushen uns total und wir arbeiten sehr hart für sie, also ist es einfach die perfekte Beziehung. Und in dieser Ehe wird es keine Scheidung geben.
Ihr seid in letzter Zeit besonders durch die hohe Video-Präsenz aufgefallen. Es gibt mehrere Musik-Videos, Trailer, Making Ofs usw. zum neuen Album im Internet zu bestaunen. Legt ihr großen Wert auf diese Art der Präsenz?
Robin: Ja, das ist sogar verdammt wichtig für uns! Wir versuchen, so viel wie möglich für unsere Fans zu tun und unsere Fans lieben die Dinge, die wir ins Internet stellen einfach, wie SonicTV, Trailer, Videos usw. Es ist einfach wichtig, den Fans zu zeigen, dass wir uns wirklich für sie interessieren. Ich kenne Tonnen von Bands, die sich darum einen Scheiß kümmern, aber wir sind das komplette Gegenteil. Wenn es die Fans nicht gäbe, dann wären wir jetzt nicht da, wo wir sind. Vielen Dank!
Ihr habt im Vorfeld gleich mehrere Singles zum neuen Album veröffentlicht. Böse Zungen würden behaupten, dass Singles eher eine zusätzliche Einnahmequelle als wirklich fanfreundlich sind. Wie steht ihr zu der Veröffentlichung von Singles und wieso habt ihr euch entschlossen, gerade „Revolution, Baby“ und „My Own Life“ im Vorfeld zu veröffentlichen?
Robin: Warum wir gerade diese ausgesucht haben? Weil sie verdammt nochmal rocken! “Revolution, Baby!” ist ein Song, der dir so einen gigantischen Schlag in die Fresse gibt, dass du bis zum Mond fliegst und “My Own Life” wird dich wieder zur Erde zurückholen. Ich liebe beide Songs und sie sind definitiv die perfekten Singles. Na ja, eigentlich war “Burn This City” die erste Single, der Song erschien nämlich als erstes auf einer EP.
Ihr habt in den letzten Jahren unzählige Tonträger veröffentlicht. Fast jedes Jahr ein Album, Singles, EPs, eine DVD, ein Boxset und wie schon gesagt, wart ihr viel auf Tour. Wie schafft ihr das zeitlich? Schließlich hat jeder von euch bestimmt auch ein Leben außerhalb von SONIC SYNDICATE.
Robin: Wir atmen, lieben, schlafen, scheißen und denken nur SONIC SYNDICATE, die ganze Zeit. Wir versuchen immer, auf das nächst höhere Level zu kommen und um das zu erreichen, muss man sich einfach den Arsch aufreißen. Wir lieben es, das zu tun und werden nicht damit aufhören. Die meisten Songs entstehen, wenn wir auf Tour sind, weil wir einfach immer touren. Es ist zwar großartig, nach einer Tour wieder nach Hause zu kommen, aber schon nach einer Woche fällt mir daheim die Decke auf den Kopf. Touren ist einfach mein Leben und das wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern.
Wenn es nach euch ginge, wir würde es dann mit SONIC SYNDICATE weiter gehen? Ihr habt einige erfolgreiche Alben veröffentlicht, seid bei einem angesehenen Label unter Vertrag, habt viel getourt und jede Menge Festivals gespielt. Was wollt ihr noch erreichen?
Robin: Also ich würde gerne einen Handschuh aus Diamanten von Bill Clinton bekommen, haha! Und natürlich Sterne auf dem Hollywood Walk Of Fame! Nein nein, aber wir werden nie all unsere Ziele erreichen, denn wir werden uns immer wieder neue setzen, egal wie hart wir arbeiten. Es gibt unbegrenzte Möglichkeiten!
Wie sind denn eure Live-Pläne in naher Zukunft? Wie schon gesagt, seid ihr in den letzten Jahren ständig auf Tour gewesen und in diesem Jahr stehen eine Tour durch Skandinavien und einige Festival-Shows an. Habt ihr vor, auch nach Deutschland zu kommen?
Ja, es ist schon fast alles geklärt. Wir starten in Skandinavien die kommende Europa-Tour, bei der Deutschland auf jede Fall berücksichtigt sein wird. Wir spielen immer in Deutschland und haben immer eine großartige Zeit dort! Die Fans drehen immer total durch und das lieben wir einfach!
Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!
Sonic Liebe Deutschland! Ich hoffe, ihr alle kommt zu unserer nächsten Tour und wir sehen und bald!