Soilwork
Interview mit Sänger Björn "Speed" Strid

Interview

Soilwork

SOILWORK ist eine Band, die durchaus polarisiert: Nachdem die Schweden mit ihren letzten Alben einen melodischeren Weg einschlugen, wendeten sich einige alte Fans ab und redeten von Ausverkauf, im Gegensatz jedoch brachten der Band auch gerade diese moderneren Platten viele neue Fans. Ende dieser Woche erscheint nun das neue Album „Sworn To A Great Divide“. Hier ein Gespräch mit Sänger und Schreihals Björn „Speed“ Strid über das neue Material, den Abgang vom ehemaligen Songwriter und Gitarristen Peter Wichers u.a.

 

Soilwork

 

Hi Björn! Wie geht es dir?

Ach, mir geht es ganz gut, und selbst?

Ach, geht so … Montage halt, haha.
Sollen wir anfangen?

Warum nicht?

Okay.
Wie waren die letzten beiden Jahre?

Ziemlich stressig mit den ganzen Touren, würde ich sagen. Wir haben um die 250 Shows für das „Stabbing (The Drama – Anmk. d. Red.)“-Album gespielt, es war also recht hektisch. Außerdem passierten ja noch einige andere Sachen, du weißt ja, Peter (Wichers, ehemaliger Gitarrist der Band – Anmk. d. Red.) trennte sich von der Band. Aber wir haben versucht, das in etwas „Gutes“ umzuwandeln und die Inspiration zurückzubekommen. Das war eine lange Reise.

Ist dein „normaler“, gewöhnlicher Tag denn mehr von deinem privaten Leben beeinflusst oder würdest du sagen: „Mein normaler Tag ist ein Tag mit SOILWORK, im Studio oder auf Tour“?

Na ja, wir waren die meiste Zeit on the road oder im Studio oder damit beschäftigt, Musik zu kreieren, ich würde also sagen, dass mein tägliches Leben hauptsächlich aus SOILWORK besteht.

Und was sagt deine Familie dazu?

Nun, sie sind sehr stolz auf das, was ich tue und sie können sehen, dass ich das wirklich liebe. Ich meine, in der Vergangenheit musste ich aufhören, Hockey zu spielen – ich war ein recht vielversprechender Hockey-Spieler und dann entschied ich mich, stattdessen Crust-Punk zu machen und sie waren am Anfang natürlich nicht wirklich glücklich darüber, was ich heute gut verstehen kann, aber sie sahen, dass ich das, was ich machte, wirklich leidenschaftlich machte. Und dann kamen ja SOILWORK und die ganzen Touren und dann konnte ich auf einmal von der Musik leben und sie sind wirklich stolz auf mich und unterstützen mich, wo es geht. Aber am Anfang dachten sie wirklich „Oh Mann, was tust du nur. Aufhören, Hockey zu spielen und stattdessen mit Crust-Punk anfangen.“ Ich kann verstehen, warum sie auf diese Weise reagiert haben … na ja, heute ist es alles gut.

Hast du in den letzten zwei Jahren auf Tour bestimmte Inspirationen sammeln können, zum Beispiel in irgendwelchen fremden Ländern?

Sicher, touren kann auf eine Art inspirierend sein. Wir haben uns jetzt alle Laptops gekauft, um auf Tour in der Lage zu sein, Sachen aufzunehmen. Das war ziemlich cool, weil wir versucht haben, den Kick, den du auf der Bühne hast, in das Songwriting einfließen zu lassen. Am nächsten Tag versuchten wir, die Gefühle, die wir während der Show hatten, einzufangen und damit einfach etwas Gutes zu schreiben. Das klappte sehr gut und ich denke vor allem, dass du auf diese Weise Musik schreibst, die auch live sehr gut funktioniert.

Wenn’s dich nicht stört, würde ich jetzt gerne zu eurem neuen Album, „Sworn To A Great Divide“, kommen.

Klar.

Gut.
Ich kenne einige ältere Fans, die die letzten zwei oder drei Alben wirklich hassen, aber gerade diese brachten euch auch einige neue, meist jüngere Fans ein. Was denkst du, welche Gruppe wird das neue Album mehr mögen?

Hm, schwer zu sagen … ich denke, es ist eine Art Mischung aus beidem. Das kommt, weil ich denke, dass wir alle irgendwo Teile der alten Tage vermisst haben, zum Beispiel die thrashigen Elemente oder auch mehr Gitarrenharmonien und so. Das sind Dinge, die wir zurückbringen wollten. Also … ich weiß nicht, ob du SOILWORK als „extreme Musik“ bezeichnen würdest, aber für mich ist es sehr intensive Musik, weißt du. Da sind Ups und Downs in der Musik, ich würde sagen, dass die intensiven Parts jetzt noch intensiver und die ruhigen noch ruhiger sind. Allerdings denke ich, wir balancieren das auch immer noch aus und es ist eine wirklich schöne Mischung, die Sinn macht, weißt du, für mich klingt das nicht gezwungen. Wir haben einfach mal geguckt und dann versucht, den älteren Vibe, der für mich besonders auf „Natural Born Chaos“ zu hören war, über das ganze Album mit einzubringen. Es gibt halt immer noch da Groove und da extreme Teile, die aber immer noch Melodien haben, das ist denke ich genau das, was wir wieder in die Musik einfließen lassen wollten.
Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Ich bin mir nicht sicher, ich hoffe natürlich, dass beide Gruppen das Album mögen werden. Ich respektiere die Leute, die nur unsere alten Tage mochten, aber insgesamt denke ich eh, dass wir eine sehr loyale Fanbasis haben, weil wir einen weiten Weg gegangen sind und es mehrere Alben über angedauert hat, eben diese Basis zu erschaffen, die wir heute haben. Ich denke, die meisten Fans entwickeln sich mit der Band, sie folgen der Band und wissen, dass es immer auf jedem Album eine Überraschung geben wird.

Gut, der Hauptunterschied ist für mich, dass es erstmal viel weniger Keyboards zu hören gibt. Warum denn das?

Ähm … ich weiß nicht. Überhaupt würde ich erstmal sagen, dass wenn wir die Keyboards komplett weglassen würden, sich das definitiv anders anhören würde, denn es gibt wirklich eine Menge Keys auf dem Album, die aber nur nicht so superpräsent sind.
Es ist eigentlich immer Svens (Sven Karlsson, Keyboarder – Anmk. d. Red.) Entscheidung, wie er im Gesamtsoundbild klingen will. Während „Stabbing The Drama“ hatte ich sogar einen Streit mit ihm, weil ich die Keyboards lauter, er leiser haben wollte. Ich glaube, dass ist noch nie in der Geschichte passiert. Normalerweise willst du, dass dein Instrument immer das lauteste ist, nur er nicht, haha. Weißt du, er mag es einfach auf diese Weise und ich glaube, es wird auch gerade noch so etwas wie Tiefe zur Musik hinzugefügt.

Er möchte also einen mehr auf Gitarren basierenden Sound?

Ich denke schon, ja. Also, die fügen soweit ich weiß gerade noch so einen atmosphärischen Touch in die Musik, wie er auf „Natural Born Chaos“ zu hören war.

Okay.
Du hast mir gerade erzählt, dass ihr in der Lage wart, auf Tour Songs aufzunehmen. Sind denn alle neuen Songs so entstanden?

Nein, wir haben nur ein paar Songs auf Tour geschrieben. Ich erinnere mich, dass wir, als Peter ausstieg und wir das Ganze umdrehten erstmal nach Inspirationen suchten und unsere Batterien wieder laden und überhaupt wieder zusammenkommen mussten, ein paar Songs schrieben, also als das alles gerade passierte, dann schrieben wir eben auf der Tour einige Lieder und als wir dann im November letzten Jahres wieder zu Hause waren, schrieben wir den Rest.

Wie sieht’s denn mit den Lyrics auf „Sworn To A Great Divide“ aus? Worum geht’s da, gibt es ein Konzept etc.? Erzähl mir was!

Also, ich muss da als erstes sagen, dass ich in der Vergangenheit immer mehr als ein Beobachter agiert habe, während ich heute mehr in mich selbst hineinschaue. Und ja … weißt du, die Zeit ist sehr schnell vergangen, wir haben sieben Alben veröffentlicht und so viel Zeit auf der Straße verbracht – da ist es natürlich, dass ich mich über die Jahre als Person weiterentwickelt habe. Ich würde sogar sagen, dass ich im Tourbus erwachsen geworden bin. Da waren dann eben einige Sachen, die ich verdauen wollte – ich entwickelte mich als Person und versuchte, das einzufangen und in meine Lyrics einfließen zu lassen.

Und was hat der Album Titel zu bedeuten?

Das verweist darauf, dass SOILWORK immer auf eine Weise eine mutige Band war, wenn es um das Kreiren von Musik ging. Ich denke, wir alle trennten uns immer ein bisschen von anderen Bands in diesem Genre ab, indem wir mutig waren, den einen oder anderen Extraschritt gemacht haben und uns ab und zu auch von den „Normen“ des Metal abgewendet haben. Klar, SOILWORK ist natürlich nicht die einzige Band, die das tut, es gibt eine Menge großartiger Bands da draußen, aber ich denke, dass wir uns immer … nein, wir haben nie versucht, uns abzutrennen, das war immer ein natürlicher Prozess, aber es war immer eine Herausforderung, unsere Musik zu entwickeln. Darauf verweist der Albumtitel, darauf, mit einer großartigen Kluft verschworen zu sein (= „Sworn To A Great Divide“ – Anmk. d. Red.). Außerdem kann man „great divide“ auch als „großer Ozean“ übersetzen, was die ganzen verschiedenen Einflüsse symbolisiert, die wir haben, denn wir kommen alle aus verschiedenen Backgrounds und wurden so von vielen verschiedenen Genres beeinflusst.

Wie waren denn die Aufnahmen?

Das war eigentlich alles sehr chillig, weil wir mit Ausnahme des Gesangs alles in unserer Heimatstadt, Helsingborg, aufgenommen haben und haben in einem Studio aufgenommen, das ein alter Fan besitzt, das war alles wirklich relaxt. Es hat nur mehr Zeit in Anspruch genommen, weil wir die Möglichkeit hatten, nach Hause zu gehen und uns da auszuruhen, was zwar sehr gut ist, aber einfach mehr Zeit kostet. Wir brauchten fünf Monate, um das Album aufzunehmen, allerdings hatten wir auch die Zeit. Das Studio war halt in unserer Heimatstadt und für nichts anderes gebucht, so hatten wir die Gelegenheit, das ganze ein paar Male zu remixen, was sich auch sehr gut ausgewirkt hat. Weißt du, wenn du im Studio nur sieben Wochen Zeit hast und das Album aufnehmen und mixen musst, dann sind deine Ohren so müde, dass du das Zeug wirklich nicht mehr hören kannst. Weißt du, du kannst dir keine objektive Meinung bilden.

Du hast ja jetzt schon öfters angesprochen, dass euer Gitarrist Peter Wichers nach dem Release eures letzten Albums „Stabbing The Drama“ aus der Band ausstieg. Inwiefern hat das „Sworn To A Great Divide“ beeinflusst?

Schwer zu sagen … ich denke, dass dadurch alle als Band mehr ins Songwriting mit einbezogen wurden. Klar, Peter war halt der Haupt-Songwriter, aber es kamen auch immer mal die anderen mit Songvorschlägen und ich habe die Melodien für den Gesang gemacht, also … ich meine, natürlich waren wir traurig, ihn gehen zu sehen, aber wir hatten dadurch so viel mehr zu geben, also versuchten wir, daraus etwas Gutes zu machen und die Sache als Inspiration zu sehen. Ich bin übrigens sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben, die ganzen Geschehnisse zusammenzutragen und daraus solch ein großartiges Album zu machen. Das zeigt das Potential aller Mitglieder und wie viel Kreativität in dieser Band steckt.

Es gab also niemanden in der Band, der den Part des Hauptsongwriters von Peter übernahm?

Nein, wir dachten nicht so, haben nicht entschieden „Okay, jetzt bist du dran, Songs zu schreiben“, wir haben einfach Inspirationen gesammelt und Songs geschrieben und dann die besten ausgesucht. Es ist egal, wer die meisten Songs oder wer den besten Song auf dem Album geschrieben hat, es geht nur darum, deine Kreativität zu nutzen und etwas Tolles zu erschaffen.

as waren denn Peters Gründe auszusteigen?

Das ganze touren, so lange von Zuhause weg zu sein … ich denke, er ist einfach der Typ, der Sicherheit braucht und ein festes Zuhause haben muss. Rock-Musiker und ständig unterwegs zu sein heißt auch, nie zu wissen, was als nächstes passiert, und dann kommt nach der einen schon die nächste Tour … da gibt es kein großes Privatleben, ich verstehe und respektiere seine Entscheidung also, denn es kann wirklich sehr hart sein, dauernd unterwegs und weit weg von denen zu sein, die du liebst.

Hat er denn noch mit Musik zu tun? Produziert er vielleicht oder hat er eine andere, kleinere Band?

Ja, sicher, er ist einfach ein Musiker, er wird damit niemals aufhören können. Natürlich hatte er einen Plan-B und er hat auch schon immer davon geträumt, Produzent oder Songwriter zu sein, sowas in der Art – also sozusagen auf der anderen Seite des Mischpultes. Also, das macht er jetzt gerade, er hat ein paar amerikanische Bands produziert und auch ein paar Songs geschrieben … er lebt jetzt übrigens in Nashville.

Sein Nachfolger ist Daniel Antonsson.

Richtig.

Wie war es, mit Daniel zu arbeiten?

Wirklich cool. Wir hatten schon einige Probesessions mit ihm, bevor wir das Album aufnahmen. Weißt du, es war wirklich hart zu entscheiden, wer Peter ersetzen wird, weil sich wirklich viele großartige Gitarristen gemeldet hatten, aber Daniel hatte einfach dieses gewisse Etwas. Ich kann nicht wirklich sagen, was genau es war, aber er hat einfach ein warmes Herz und ist ein toller Mensch. Auf eine bestimmte Weise hat er die Band auch wieder zusammengeführt, denn wenn du so viel unterwegs bist, wie wir, kannst du nicht immer jeden sehen, genauso wie in einer Beziehung. Ich denke schon, dass er einen großen Einfluss auf das Überleben der Band hatte. Ich meine, ich will nicht sagen, dass wir keine Freunde waren, aber … er war schon gut für uns. Auch, mit ihm Songs zu schreiben – er ist direkt ins Songwriting für das Album mit eingebunden worden – das war einfach großartig, sich mit ihm hinzusetzen und einfach Songs zu schreiben. Er schrieb nicht einfach nur SOILWORK-Songs, sondern er hat es wirklich in sich, das ist bei ihm was wirklich Natürliches. Und er hat außerdem auch einen großartigen Sinn für Melodien.
Von solchen Dingen haben wir die Entscheidung sehr stark abhängig gemacht.

Zu einem anderen Thema:
Im Herbst werdet ihr zusammen mit CALIBAN, DARK TRANQUILITY und SONIC SYNDICATE auf Europa-Tour gehen, zumindest zwei davon sind ziemlich moderne Metalcore-Bands. Magst du dieses Genre?

Nein, nicht wirklich. Klar, es gibt gute Bands, die aus dem Lager kommen, wobei ich aber zum Beispiel KILLSWITCH ENGAGE nicht als „Metalcore-Band“ bezeichnen würde, für mich ist das einfach eine gute Metal-Band. Sie haben einen schönen, schweren Sound und auch echt coole Songs. Aber ich bin kein großer Fan von diesem Genre allgemein, denn wenn diese Trends aufkommen, kommt da meistens auch eine Menge Scheiße bei raus, genauso wie der Power-Metal-Boom Mitte der Neunziger einige echt grausige Bands hervorbrachte. Außerdem wurde das ganze zu einer Art „Overkill“ und ich verstehe das ganze Genre einfach nicht. Am Anfang waren das Bands, die aus der Hardcore-Szene kamen und deren Sound nach Metal klang, aber heute klingt das für mich überhaupt nicht mehr nach Hardcore, das sind einfach nur Breakdowns, Schreie, dann klarer Gesang … gut, das machen Soilwork auch, haha, aber auf eine andere Art und Weise und außerdem haben wir das schon viel länger gemacht.

Okay, ich denke aber, dass einige der älteren Metalcore-Bands – wie zum Beispiel KILLSWITCH ENGAGE – von euch beeinflusst wurden. Passt der Schuh auch andersrum, sodass ihr ebenfalls von diesen Bands beeinflusst werdet?

Ja, absolut. Das ist einfach eine Mega-Liveband und gute Musiker sind sie auch, von guten Musikern wirst du immer beeinflusst. Außerdem wissen sie auch einfach, wie man gute Lieder schreibt und haben solch einen kraftvollen Sound. Natürlich, wir alle werden von Bands, die wir mögen, beeinflusst.
Also: Ja, wir wurden definitiv „zurückbeeinflusst“. Ich weiß zwar nicht, ob man das wirklich hören kann, weil wir immer versuchen … also, ich meine, wir werden immer von Bands beeinflusst, die wir hören, aber wir machen daraus auch immer unser eigenes Ding, genauso wie KILLSWITCH es mit den SOILWORK-Einflüssen getan haben. Weißt du, manche Bands werden einfach auf zu offensichtliche Art und Weise beeinflusst, aber die hatten immer ihren persönlichen Stil mit drin.

Ja, das stimmt.
Um nochmal auf die Tour zurückzukommen: Was erwartest du davon?

Gut, das ist einfach ein gutes Band-Paket. Es ist eine recht lange Tour, circa fünf Wochen, und ich habe gehört, dass der Ticketverkauf ziemlich gut läuft, das ist also ziemlich cool. Und ja … was ich erwarte … es wird auf jeden Fall toll, einige neue Lieder live zu spielen, wir haben über 250 Shows mit den „Stabbing…“-Songs gespielt, und es wird einfach cool, zu sehen, wie die neuen Lieder live funktionieren. Ich bin mir sicher, dass das großartig sein wird, weil sie einfach ein großartiges Feeling, ein Live-Feeling hatten, als wir sie aufnahmen.

Gut, dann habe ich noch ein paar Fragen von unseren Metal.de-Forenmitgliedern.
Zuerst einmal fragt mein Kollege Raphi: Wie war die Arbeit mit Devin Townsend?

Es ist immer toll, mit ihm zu arbeiten. Wir haben ja schon bei „Natural Born Chaos“ mit ihm zusammengearbeitet und jetzt wollte ich wieder wirklich gerne den Gesang mit ihm aufnehmen, weil er immer weiß, wie er das Beste aus mir herausholt und welche Knöpfe er drücken muss, um das Beste herauszubekommen. Außerdem dachte ich, es wäre eine gute Idee, zu ihm nach Vancouver zu fliegen und in seinem Haus aufzunehmen, denn er ist ein Typ, der sich zu Hause sehr viel wohler fühlt, als sonst wo. Auch ist er als Person eine solche Inspiration, es reicht schon, einfach mit ihm zusammen zu sein. Es fühlte sich einfach relaxed an und ich fühlte die ganze Inspiration – er weiß einfach, wie er mich dazu bringt, mir mein Herz herauszusingen. Und er kommt auch immer mit guten Ideen an und kann mich dazu bringen, mich bei dem was ich tue wohler zu fühlen.

Das ist ziemlich interessant, denn … ja, die nächste Frage – ebenfalls von Raphi – ist: Ist er wirklich so ausgebrannt und braucht er wirklich diese Pause?

Ich denke schon, absolut. Er hat viele Dinge getan und es ist hart für ihn, zu relaxen. Er braucht immer Musik, genau wie ich … ich meine, im relaxen sucke ich echt, haha, ich kreire immer Musik. Ich schätze, er braucht eine Pause und wird dann entscheiden, was er tun will. Aber er wird mit Sicherheit weiterhin Musik machen, er ist einfach ein Musik-Freak und auch ein großer Fan vom Touren.

Okay.
Eine weitere Frage von Avenger: Warum redet ihr eure früheren Alben so schlecht?

Wir reden schlecht über die frühen Alben?

Er fragt das zumindest.

Okay, haha … ich kann nicht wirklich glauben, schlecht über die alten Alben geredet zu haben, weil ich sie liebe. Es ist nur so, dass wir auf den ersten Alben noch ziemlich jung waren und auch eine der genannten Bands waren, wie vorhin gesagt, unsere Einflüsse waren zu offensichtlich herauszuhören, es brauchte Zeit, bis wir unseren eigenen Sound fanden. Aber sie bedeuten mir immer noch eine Menge und außerdem denke ich auch, dass wir immer noch etwas Einzigartiges waren, auch wenn unsere Einflüsse sehr offensichtlich waren.

Gut. Wie sieht denn eure Zukunft aus, nachdem die Touren abgeschlossen sind? Werdet ihr euch ein bisschen Freizeit nehmen oder direkt anfangen, neue Lieder zu schreiben, oder was?

Gut, wir hatten ja nun seit November eine Pause und werden jetzt erstmal so viel touren, wie nur möglich, also vergeht noch einige Zeit, bis wir wieder etwas entspannen können. Du musst auch fähig sein, auf Tour zu relaxen, du kannst nicht einfach jeden Tag abgehen.

Außerdem hast du mir ja erzählt, dass Entspannen nicht so dein Ding ist, haha …

Nein, nein, ich hab da einiges zu lernen. Ich brauche Hilfe, bitte, jemand muss mir helfen, hahaha.

Okay, ich werde das schreiben.

Ja, tu das.

Okay … die letzten Worte gehören dir!

Die letzen Worte … also, ich hoffe, die Leute werden das neue Album genauso mögen, wie wir es tun, denn es hat einfach alles, wofür SOILWORK stehen, wie die zeitlosen Melodien, die Intensität und den Groove.

Okay, vielen Dank für das Interview.

Ich danke dir!

Tschüss!

Tschüss, war nett!

Galerie mit 29 Bildern: Soilwork - Rising From The North Tour 2024 in Frankfurt
15.10.2007

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