Slash feat. Myles Kennedy and the Conspirators
Zwischen Geduld und Tatendrang
Interview
Slash und Myles Kennedy sind ein gutes Team
Wirklich neu ist diese Entwicklung nicht, sondern läuft seit Jahrzehnten. Für Slash erreicht sie in der jüngeren Vergangenheit allerdings ihren Höhepunkt „Die moderne Technologie macht es immer einfacher, die Leute hinters Licht zu führen und ihnen vorzugaukeln, die Musik sei von einem Künstler produziert worden, obwohl dem nicht so ist.“ Die Musik verkommt zu einem reinen Produkt, anstatt ein Kunstwerk darzustellen, das als Ausdruck echter Emotionen dient.
In seinem Bestreben, mit „4“ einen Gegenentwurf zu dieser Entwicklung aufzunehmen, bekommt Slash tatkräftige Unterstützung. Wie schon auf den drei Vorgängern stehen ihm MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS zur Seite. Kennedy fungiert wie immer nicht nur als Sänger, sondern auch als Slashs kreativer Partner. Die Beziehung der beiden zeichnet sich mittlerweile durch großes Vertrauen aus. „Ich könnte die Entwicklungen nicht genau benennen. Aber wenn man so lange zusammenarbeitet wie wir, bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was die andere Person denkt und tun wird und was funktionieren wird“, beschreibt Slash die Zusammenarbeit des Duos.
„Das hat uns vor Augen geführt, wie dieses Virus an jeden rankommt.“
Trotz aller Harmonie innerhalb der Band, geht die Arbeit an „4“ nicht ganz reibungslos über die Bühne. Der Grund dafür ist – wenig überraschend – die anhaltende Corona-Pandemie. Obwohl die Band im Studio alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen einhält, erwischt das Virus gleich mehrere Mitglieder. Für Slash und seine Mitstreiter ein echter Schock. „Nachdem wir mit den Aufnahmen für das Album fertig waren, rief Myles mich an und teilte mir mit, dass er positiv getestet wurde. Wow. Wie war das überhaupt möglich?“
Neben Kennedy sind Schlagzeuger Ben Fitz und Bassist Todd Kerns von der Infektion betroffen. Slash selbst erwischt es kurz nach ihnen An eine Pause ist aber nicht zu denken. Kurzerhand werden Teile der Aufnahmen im Gästehaus des Studios absolviert. „Das hat uns vor Augen geführt, wie dieses Virus an jeden rankommt“, zeigt sich Slash nachdenklich.
SLASH hält sich auf Trab
Am Ende verbindet er die Aufnahmen aber in erster Linie mit positiven Erinnerungen. Das liegt neben der Arbeitsweise der Band auch an dem Equipment, das für die Nachbearbeitung zum Einsatz kommt. „Das coole war, dass wir das Album analog gemixt haben. Auf dem Mischpult hatte jeder einen eigenen Kanal und man konnte sie mit Fadern bearbeiten. Das habe ich seit den 80ern nicht mehr gemacht und war eine tolle Erfahrung.“
Neben den direkten Auswirkungen auf die Sessions zu „4“ hat die Pandemie für Slash in den vergangenen zwei Jahren noch eine weitere Schwierigkeit mit sich gebracht: drohende Langweile. Doch der Gitarrist weiß sich zu beschäftigen. „Diese Pandemie ist etwas, bei dem kein Ende in Sicht war. Ich habe mich also in meine Arbeit gestürzt und auf das Gitarre spielen und Schreiben neuer Songs konzentriert. Ich habe ein bisschen was für GUNS N’ ROSES erledigt und wollte unbedingt ein Album aufnehmen.“
Geduld ist eine Tugend
Schlussendlich hat Slash sogar etwas aus der Pandemie für sich gelernt: „Ich habe sehr wenig Geduld. Die Covid-Situation hat mich dazu gezwungen, geduldig zu sein. Ich habe in den vergangenen Jahren definitiv etwas über Geduld gelernt.“ Von weiteren Planungen hält ihn das trotzdem nicht ab. Für SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS stehen rund um die Veröffentlichung von „4“ einige US-Konzerte an. Und eine weitere Platte lässt sicher auch nicht zu lange auf sich warten.
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Band | |
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Stile | Classic Rock, Hard Rock |
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