Sevendust
Mit offenen Augen
Interview
Das Musikbusiness hat ja auch so seine strangen Seiten. Hat sich für dich die Musikindustrie über die Jahre sehr verändert?
Oh ja, da hat sich in den letzten Jahren oder Jahrzehnten wirklich einiges getan. Und was ich echt bewundernswert finde ist, dass ständig Bands nachkommen und auch bei Labels unter Vertrag kommen. Oder auch die Tatsache, dass mehrere Labels dich haben wollen, so wie es bei uns der Fall war. Diese Situation ist natürlich klasse. Fühlt sich aber so an, als hättest du einen Haufen von Freundinnen und musst dir daraus, eine aussuchen und du hoffst natürlich, dass die Richtige genommen hast. Oder auch die Tatsache, dass du heute alles oder sehr vieles über Kanäle wie Facebook, Instagram oder You Tube erreichen kannst. So erreicht ein Song innerhalb von zwei Wochen mal eben Millionen von Klicks und Viewer. Das ist toll und verrückt gleichzeitig. Wenn wir also über Veränderungen in der Musikindustrie sprechen nimmt die Social Media-Welt da sicherlich einen großen Teil ein und hat enorm zu diesen Veränderungen beigetragen.
Hat sich deine Einstellung zur Musik denn ebenfalls geändert?
Musik ist und bleibt Therapie für mich. Und ich bin mit meiner Musik auch gerne Therapie für andere. Jeder von uns hat so sein Päckchen mit sich herum zutragen. Und da kann jeder sicherlich auch Bezug auf unsere Songs nehmen, weil wir verdammt noch mal real sind. Wir schreiben nicht über Fiktion, sondern über Dinge die greifbar sind, Situationen die passieren oder passiert sind. Mit denen wir selber kämpfen. Wir sehen uns an, was in der Welt passiert. Mit offenen Augen. Musik kann dabei durchaus so wirksam wie ein Medikament sein.
Welcher Song auf „All I See Is War“ ist dein spezielles Medikament?
„Sickness“ ist mein Liebling. Mein Baby. „Sickness“ und „Dirty“ sind bei einer der ersten Writing-Sessions entstanden und wir hatten sie relativ schnell zusammen. Das kam direkt aus meinem Kopf, aus meinem Herz in die Hand geschossen zum Niederschreiben. Deshalb sind sie mir wohl auch sehr ans Herz gewachsen. Natürlich sind alle Tracks irgendwie unsere Babies, aber die halt besonders.
Was war der letzte besondere Moment, an den du dich erinnern kannst?
Die Zusammenarbeit mit „Elvis“ Baskette hat mich schon sehr geflasht. Er war mit einer der ersten Produzenten, der uns zu sich nach Hause in sein Studio eingeladen hat. Und das war beeindruckend. Dir, als „Stranger Things“- Fan, würde das total gefallen. Er hat da diese abgefahrene Dekoration aus lila Wänden und Totenköpfen, in Kombination mit Möbeln im Goth-Stil. Unheimlich schön gemacht, sag ich dir. Alleine aufgrund dessen ich mich da so superwohl gefühlt habe, war das eine tolle Zeit im Studio. Ich kann es kaum erwarten, wieder mit diesem Produzenten zusammen zu arbeiten.
So das wars auch schon. Ich danke dir sehr für das Interview. Hast du noch letzte Sätze an die Leser?
Danke an dich und metal.de. Ich kann es kaum erwarten mit SEVENDUST nach Europa zu kommen und „All I See Is War“ allen zu zeigen und freue mich ganz viele von euch bei den Shows zusehen.
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Stile | Crossover, Groove Metal, Nu Metal |
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