Screamer
"Wir haben kein Label gesucht, als wir mit dem Songwriting zu „Kingmaker“ starteten."
Interview
Mit „Kingmaker“ haben SCEAMER zu Beginn des Jahres ein starkes Heavy-Metal-Album veröffentlicht. Die Band zeigt sich abwechslungsreich und variabel. Grund genug für uns, bei Bandmitbegründer Dejan Rosic bezüglich „Kingmaker“ und der Entwicklung von SCREAMER nachzufragen.
Hallo Dejan, vielen Dank für deine Zeit. Ich hoffe, dass es allen im SCREAMER Bandcamp und euren Familien und Freunden gut geht. Herzlichen Glückwunsch zu eurer hervorragenden neuen Platte „Kingmaker“, welche seit Freitag, den 13. Januar, auf dem Markt ist. Bist du zufrieden mit der Resonanz, die du von Fans und Medien erhalten hast?
Hallo, vielen Dank uns geht es allen gut, hoffe es geht Dir auch gut. Wir sind sehr glücklich bezüglich der Reaktionen. Das Beste ist, dass „Kingmaker“ endlich raus ist und alle Fans der Band die Scheibe hören können.
Ihr habt einen Wechsel in der Band im Vergleich zu „Highway Of Heroes“. Anton Fingal verließ das Unternehmen nach 10 Jahren und Jonathan Aagaard Mortensen übernahm seine Rolle. Hat dieser Bandwechsel Auswirkungen auf „Kingmaker“? Hat Jonathan neue Ideen eingebracht?
Jonathan trat der Band bei, als wir das Album fertigstellten. Bei ein paar Songs fehlte der letzte Schliff. Als wir anfingen gemeinsam zu jammen, stellten wir fest, dass Jonathans Ideen unseren ähnlich waren, aber auch auf eine neue und aufregende Art und Weise. Die Chemie stimmt und war von Anfang an da. Also half er uns, das Album fertigzustellen. Sein Talent sorgte mit dafür, dass wir die Songs noch weiter verbessern konnten.
Wir haben kein Label gesucht, als wir mit dem Songwriting zu „Kingmaker“ starteten
SCREAMER hat für das Release von „Kingmaker“ das Label gewechselt. Es ging vom schwedischen Label „The Sign Records“ zum deutschen Label „Steamhammer“. Kannst Du uns eine kurze Zusammenfassung über die Gründe geben? Ist Deutschland ein starker Markt für SCREAMER?
Wir haben uns früh im Schreibprozess entschieden, keine Labels zu kontaktieren. Als das Album fertig war, wandten wir uns an ein paar Labels, von denen wir dachten, dass sie die Band auf ein neues Level bringen könnten. Das Ziel von Anfang an bei „Kingmaker“ war, Band und Output zu verbessern. Als wir anfingen, mit Steamhammer zu sprechen, fühlte es sich für SCREAMER wie der richtige Partner an, um uns in unserer weiteren Karriere voranzubringen. Deutschland war schon immer wichtig für SCREAMER und wird es immer sein.
Wann hat SCREAMER mit dem Songwriting und den Erstellungsprozess für das neue Album angefangen? War die Pandemie ein Thema für euch?
Wir haben Anfang 2021 angefangen zu schreiben. Der Schlagzeuger Henrik und ich sind in unser Studio gegangen und haben die Grundlage für das Album geschrieben. Danach hat Andreas angefangen, Texte und Gesang zu konzipieren. Wir haben die Ideen zusammengefügt, nachdem wir die Vorproduktion in den Top Floor Studios in Göteborg mit Mastermind Jakob Herrmann umgesetzt haben. Kurz danach verließ Anton die Band und Jon kam neu hinzu. Wir beendeten den Schreibprozess und begannen mit den Aufnahmen. Das Schlagzeug haben wir in Jakobs Studio aufgenommen und alle Gitarren, den Bass und die zusätzlichen Sachen in unserem eigenen Studio. Der Gesang wurde von Christian Svedin übernommen.
Henrik Udd, der unter anderem mit HAMMERFALL oder BRING ME THE HORIZON gearbeitet hat, hat das Album gemischt und es klingt fantastisch. Die Pandemie hat uns in Schweden nicht so sehr getroffen, wie andere Menschen auf der Welt. Da ich und Henrik die Einzigen sind, die in der Nähe der Heimatstadt beziehungsweise des Studios der Band leben, haben wir uns nur getroffen, wenn wir konnten. Sonst haben wir viel aus der Ferne online gearbeitet, weil alle Jungs in der Band Heimstudios oder Aufnahmegeräte haben, so dass es sowieso einfach war, zu schreiben und aufzunehmen.
Als Videosingle habt ihr „The Traveler“ veröffentlicht, einen Song, der für SCREAMER besonders ist mit einigen AOR-Vibes. Kannst du uns die Geschichte hinter den Texten erklären, sind „The Traveler“ die Bandmitglieder? Wer kommt auf die Idee, einen melancholischen Song zu kreieren?
Ich habe die Musik für diesen Song geschrieben, außer den Refrain. Andreas hat den Gesang draufgelegt und sowohl ich als auch er fanden es wirklich gut. Aber „The Traveler“ landete zunächst im Backlog. Als wir ein paar Songs für das Album geschrieben hatten, brachte Henrik die Idee zu „The Traveler“ zurück auf den Tisch. Andreas und ich kreierten einen passenden Refrain. Henrik und Andreas perfektionierten den Refrain und Jon legte die Pausen- und Solo-Sektion hin und wir spürten direkt nach der ersten richtigen Demo, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren.
Wir sind stolz darauf, ein Tour-Live-Act zu sein. Ich denke dass die Texte selbsterklärend sind. Das melancholische Gefühl für diesen Song war nicht etwas, wonach wir vielleicht strebten, aber es funktioniert und ich bin super glücklich mit dem Song.
Es ist unmöglich nicht davon betroffen zu sein, was in der Welt vor sich geht
„Chasing The Rainbow“ beginnt mit einer Brücke zu zum Beispiel URIAH HEEP mit den Keyboards. War eines der Hauptziele variablere Songs zu kreieren, mit melodischen und klassischen Rock-Komponenten, im Vergleich zu „Highway Of Heroes“?
Ich denke, wenn man unsere Diskographie als Ganzes betrachtet, gab es immer ein Element des Classic Rock in unserem Heavy Metal. Wir hatten eine Hammond-Orgel auf einem Teil eines Songs auf „Highway Of Heroes“. Als „Chasing The Rainbow“ fertig war, hatten wir das Gefühl, dass etwas fehlte und der Song fühlte sich in gewisser Weise steif an. Ich schrieb das Intro des Songs auf einer akustischen Gitarre, aber es klang immer noch nicht richtig. Dann kam der Gedanke, eine Art DEEP PURPLE-Sound zu involvieren, was wir versucht haben. Zum Glück konnte Henriks alter Schlagzeuglehrer Tord Martinsson genau das liefern, was wir brauchten. Jon transkribierte das Intro der akustischen Gitarre in Keyboard-Sounds und dann nahm Tord die Hammond-Orgel mit dem Leslie-Lautsprecher in seinem Studio auf. Ich denke, es gibt dem Song wirklich einen zusätzlichen Touch.
Lass uns über den Text von „Ashes And Fire“ sprechen. Es klingt wie der Frust über die Menschheit, zum Beispiel die Zerstörung von Umwelt und Kriege zu stoppen, denen schließlich die Selbstzerstörung der Welt mit „Ashes And Fire“ folgen wird. Ist meine Interpretation des Textes korrekt?
Wenn Andreas Lyrics schreibt, dann schreibt er manchmal kleine Abenteuergeschichten, aber auch darüber, was er allgemein im Leben erlebt. Ich denke, dass es unmöglich ist, nicht davon betroffen zu sein, was in der Welt vor sich geht. Ich werde es aber beim ältesten Klischee belassen. Die Leute sollten die Texte auf ihre eigene Weise interpretieren, da Worte die Menschen unterschiedlich treffen.
Wir touren im April mit Skulll Fist durch Deutschland
Was hast du am Veröffentlichungstag gemacht? Habt ihr eine Release-Party oder Show gemacht?
Ich war erleichtert und glücklich, dass das Album endlich draußen ist, nachdem die Scheibe fast ein Jahr fertig war. Ich feierte mit Fernsehen gucken und ging anschließend schlafen (lacht). Wir werden stattdessen jeden Tag mit allen Fans auf unserer Tour im April feiern.
Ihr habt eine Tour in den USA für 2023 angekündigt, aber keine Tourdaten für Europa und die Festivalsaison. Habt ihr vor, mit der neuen Platte nach Deutschland zu kommen?
Wir werden im April mit SKULL FIST in ganz Europa unterwegs sein und Deutschland ist dabei. Die Städte, wo wir spielen werden, sind Lübeck, Kassel, Osnabrück, Leipzig, Selb und Stuttgart. Alle Informationen findest Du auf unserer Webseite und in den sozialen Netzwerken. USA ist noch in Arbeit, dazu gibt es keine weiteren Neuigkeiten.
Wir kommen zum Ende. Welche 5 Platten nimmst Du mit auf eine einsame Insel?
Das ändert sich öfters, jetzt sind es gerade folgende Alben, die ich viel gehört habe:
THIN LIZZY – “UK tour ‘75”
PORCUPINE TREE – “Deadwing”
UNCLE ACID AND THE DEADBEATS – “Wasteland”
BJIELO DUGME – “Šta Vi Dao Da Si Na Mom Mjestu”
SOUNDGARDEN – „Louder Than Love“
Vielen Dank für deine Zeit – die letzten Worte liegen bei dir.
Danke für die Einladung zum Interview. Ich hoffe, dass wir alle Fans im April auf Tour sehen und danke euch allen, dass ihr unser neues Album „Kingmaker“ auf Steamhammer/SPV antestet.
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Stile | Hard Rock, Heavy Metal, True Metal |
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