Saxon
Absolute Action-Fans

Interview

SAXON gehlören zu den beständigsten Metal-Heroen der 80er. Auch bei „Thunderbolt“, der 22. Platte von Biff Byford und Co. können sich Traditionalisten auf die bewährten Qualitäten der Band verlassen. Trotzdem überrascht die Band mit dem ein oder anderen stilistischen Schlenker. Wie es dazu kam, verrät Schlagzeuger Nigel Glockler.

Hey Nigel, eure neue Platte hört auf den Namen „Thunderbolt“. Was genau steckt denn hinter dem Titel?

Nigel: Im Titelsong geht es offensichtlich um mythologische Themen und diese Götter schmeißen eben gerne mit Blitz und Donner um sich! Und das fasst den Vibe der gesamten Platte ganz gut zusammen, denke ich – sie ist sehr heavy und kraftvoll.

Ich habe das Gefühl, dass das neue Album sehr viel natürlicher als der Vorgänger „Battering Ram“ klingt, der sehr modern produziert war. Seid ihr den Aufnahmeprozess diesmal anders angegangen?

Nigel: Wir haben wieder mal mit Andy Sneap als Toningenieur und Produzent gearbeitet. Und wir haben mehr oder weniger auf die gleiche Art aufgenommen wie beim letzten Mal. Ich vermute das Andy mit jeder Platte ein besseres Gefühl für unseren Sound hat und das das Endergebnis beim neuen Album beeinflusst hat.

„They Played Rock And Roll“ ist Lemmy und MOTÖRHEAD gewidmet. War es schwierig einen Song über so etwas persönliches zu schreiben?

Nigel: Musikalisch auf keinen Fall! Lemmy war ein enger Freund von SAXON, so wie alle Mitglieder von MOTÖRHEAD über all die Jahre und wir wollten ihnen umfassend Tribut zollen. Wir hatten in der Vergangenheit verschiedene Mitglieder von MOTÖRHEAD bei uns auf der Bühne. Gerade erst auf der letzten Tour war Eddie mit dabei. Seine Band FASTWAY war Support und wir haben an vielen Abenden „Ace Of Spades“ zusammen gespielt. Das war toll und Eddie hatte wahrlich Spaß. Jetzt da er tot ist, behalte ich diese Shows als etwas ganz besonderes in Erinnerung.

Einige Songs, wie etwa „Predator“, haben mich mit ihren Growls wirklich überrascht. Kommen die tatsächlich von Biff oder habt ihr da einen Gastsänger ins Studio geholt?

Nigel: Ja, das war Johan von AMON AMARTH! Sie sind gute Freunde und Fans von uns.

Und noch eine Frage zu „Predator“: Handelt der Song vom gleichnamigen Film mit Arnold Schwarzenegger?

Nigel: Biff schreibt gerne über historische Themen oder Dinge, die er in einem Film gesehen hat. Den Titel hatte er schon seit Jahren im Kopf.

Seid ihr denn Fans solcher Action-Filme der 80er? Schaut ihr sowas vielleicht auch mal im Tourbus, wenn ihr unterwegs seid?

Nigel: Absolut! Wir haben immer eine große Festplatte voll mit solchen Filmen im Bus. Da ist so ziemlich jedes Genre vertreten, aber Action-Filme wohl am meisten.

Dieses Jahr begleitet ihr JUDAS PRIEST auf ihrer Nord-Amerika-Tour. Wie fühlt es sich an mit einer anderen britischen Metallegende zusammen loszuziehen?

Nigel: Wir freuen uns wirklich darauf. Wir haben vor einigen Jahren schon ein paar US-Shows zusammen gespielt. Die waren großartig und ich denke, dieses Paket ist wirklich toll. Wir sind die Special Guests und BLACK STAR RIDERS treten als Support auf.

ACCEPT haben letztes Jahr einige Shows als Vorband von SABATON gespielt. Kannst du dir vorstellen, dass SAXON auch mal für eine jüngere Band eröffnen, die eine etwas andere Art von Metal spielt?

Nigel: Ich denke nicht. Wir machen gerne unsere eigenen Shows. Die Sache mit PRIEST ist ein wenig anders, denn wir machen gerne etwas, das für die Fans toll ist. Außerdem sind wir Fans von PRIEST, beide Bands und auch unsere Crews kennen sich und pflegen einen guten Umgang miteinander. Es gibt keine Egoprobleme und musikalisch sind wir uns sehr nahe. Das ist perfekt!

Letzten Sommer wurden euch beim schwedischen U Rock Festival eure Telefone und Brieftaschen geklaut. Wie ging die Geschichte aus? Wurde der Verantwortliche gefasst?

Nigel: Nach der Show kamen wir in unsere Umkleide und mussten feststellen, dass jemand dort war und unsere Taschen durchsucht hatte. Die Polizei hat sehr schnell mit der Untersuchung begonnen und brachte einen großen Hund mit, um das Gelände zu durchsuchen und vielleicht eine Spur aufzunehmen. Doch es waren einfach zu viele Leute dort unterwegs, deshalb hat es nicht funktioniert. Soweit wir wissen wurde der Schuldige nie gefasst. Das Ganze war sehr frustrierend für uns. Unser Tourmananger musste sich neue Papiere aus der Botschaft organisieren, um unser Tour-Equipment nach Deutschland zu bringen. Zum Glück hatten wir noch unsere Ausweise, aber Telefone und Brieftaschen zu verlieren war sehr frustrierend und nervig!

2013 hat Biff beim Wacken Open Air versprochen, dass SAXON ihre allerletzte Show bei dem Festival spielen werden, wenn das Ende gekommen ist. Können sich die Fans immer noch darauf verlassen und was macht eure Beziehung zu dem Festival so besonders?

Nigel: Seit den 90ern spielen wir regelmäßig in Wacken und Thomas Jensen, einer der Organisatoren, ist ein enger Freund von uns geworden. Bis vor einem Jahr oder so war er sogar unser Manager. Auf Seiten der Plattenfirma ist er auch immer noch in die Geschäfte der Band involviert. Und ja, Wacken hat einen sehr speziellen Platz in unseren Herzen, denn wir haben dort viele tolle Momente erlebt. Aber wer weiß, wie unsere letzte Show wirklich aussehen wird. Bis dahin ist es schließlich noch ein langer Weg!

22.01.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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