Saltatio Mortis
Saltatio Mortis
Interview
Mit "Das zweite Gesicht" erschien diese Tage das zweite Album eines "bunten, siebenköpfigen Haufens, der bislang vornehmlich auf Mittelaltermärkten sein Unwesen trieb" – besser bekannt als Saltatio Mortis. Ein interessantes Album, eine interessante Band – was auch folgendes Interview beweist …
Nehmt zunächst mal Stellung zu den wichtigsten biographischen Daten Eurer Bandgeschichte. Zumindest ich bin erstmals aufgrund der aktuellen CD „Das zweite Gesicht“ auf Euch aufmerksam geworden …
Ein schallendes Hallo in die Welt hinaus, hier sind Lasterbalk und Falk von Saltatio-Mortis und wir freuen uns deine Fragen zu beantworten. Zu unserer Biographie, da wir ja noch nicht so furchtbar lange im Geschäft sind ist diese recht schnell erzählt. Angefangen hat alles mit einem Zufall, denn wir haben uns, sehr klassisch, auf einem Mittelaltermarkt kennen gelernt, jeder hatte sein Instrument dabei und dann haben wir bis in frühen Morgen hinein ein wildes Fest gefeiert. Damals war uns noch nicht klar, dass wir mal in einer Band spielen würden. Aber, da es jedem von uns so sehr gefallen hat, mussten wir das einfach wiederholen, und wieder und wieder, bis wir und dann endlich einen Proberaum geleistet haben. In der kurzen Zeit unseres Bestehens, haben wir aber doch schon erstaunliches geleistet. Wir haben in ganz Europa auf beinahe allen mittelalterlichen Bühnen gestanden, haben sozusagen unterwegs zwei CD´s geschmiedet und unsere Liebe für Rockbühnen entdeckt.
Ihr schreibt die Texte zu Eurer Musik selbst. Woher nehmt Ihr Eure Inspirationen ?
Aus dem Leben selbst. Jeder Text hat in gewisser Weise auch etwas autobiographisches. Es sind alles Themen die jeder kennt, Themen die Menschen damals wie heute beschäftigt haben.
„Mittelalter-Crossover“ erlebt zur Zeit einen enormen Boom. Was unterscheidet Euch Eurer Meinung nach von Bands wie „Corvus Corax“/“Tanzwut“, „Subway to Sally“ oder „In Extremo“; bzw. habt ihr keine Angst vor einer Übersättigung des Marktes ?
Die Wahrheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters, bei Musik dann wohl eher im Ohr des Hörers. Wer Gemeinsamkeiten finden will kann dies wahrscheinlich genauso leicht erreichen, wie die Unterschiede herauszuarbeiten, aber spielt das eine Rolle? Wir haben die Musik gemacht weil sie für uns in genau dieser Form wichtig und richtig war. Im übrigen glauben wir nicht, dass es von guter Musik jemals zuviel geben kann!
Ihr habt mit „Meister Lutz“ von „Umbra et Imago“ Eure aktuelle Cd, die übrigens sehr gut klingt, aufgenommen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit ?
Wir sind schon seit den Tagen vor Saltatio Mortis mit Lutz und Mozart befreundet. Außerdem hat „Meister Lutz“ ja schon die Tavernakel mit uns aufgenommen, da war es dann auch kein Wunder für das zweite Gesicht eine Zusammenarbeit anzustreben.
Was habt ihr in der nächsten Zukunft noch alles vor (Live-Aktivitäten; Rerelease Eurer ersten CD „Tavernakel“, etc.) ? Über wieviele Cds läuft Euer Vertrag mit Napalm Rec. ?
Wie du an unserem Terminkalender auf unserer Homepage (www.saltatio-mortis.com) schon sehen kannst sind wir durch und durch eine Live-Band und dementsprechend viel unterwegs. Außerdem werden wir im November mit den Aufnahmen für eine zweite CD aus unseren Reihe Marktmusik des Mittelalters beginnen und im Frühjahr mit der Produktion eines würdigen Nachfolgers für „Das zweite Gesicht“ beginnen. Wir sind sehr zuversichtlich mit Napalm Rec. noch viele phantastische Projekte zu verwirklichen ! Für unser Live-Shows haben wir für das nächste Jahr viele Überraschungen vor, unser Magister Flux, seines Zeichens Pyromane, arbeitet schon fieberhaft an allerlei Dingen und unser Instrumentenpark wird sich auch noch einmal deutlich vervielfachen.
Nimmt man die Heftanzeigen als Maßstab, so scheinen sich Napalm Records ziemlich für Euch einzusetzen. Seid Ihr zufrieden mit eurem Label ?
Ja, sehr! Bisher war es eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit, weiter so! Max und sein Team sind wundervoll und zu jeder Schandtat bereit. Wir sind froh bei Napalm gelandet zu sein.
Das Promofoto zeigt Euch ja als buntgemischten, interessant aussehenden Haufen – fast wie ein Theaterensemble. Verkörpert Ihr auf der Bühne ebenfalls verschiedene Charaktere – wenn ja, welche?
Wir sind auf der Bühne sowie privat sehr verschiedene Charaktere. Gerade Gegensätze ziehen uns an und machen uns stark. Wie du schon an der Artwork des zweiten Gesichts siehst, sind dort, wie auch in der Musik, viele Gegensätze vereint. Alt und neu, gegensätzliche Elemente und nicht zuletzt Mittelalter und Moderne ! Bei der Cover und Bookletgestaltung haben wir uns sehr viel Zeit und Muse genommen. Jeder von uns verkörpert dort eines der Elemente. Diese wiederum sind charakteristisch für dessen Wesen und natürlich auch für seine Funktion innerhalb der Band und auf der Bühne. Auf dem „2.Gesicht“ gibt es viel zu entdecken.
Was erwartet die Zuschauer sonst noch bei einer Saltatio-Mortis-Vorstellung ?
Tanzen, gute Laune, witzige Sprüche und laute Musik. Wir spielen selten einmal genau das gleiche Programm und haben zwischen den Stücken immer wieder lustige Situationen auf der Bühne. Wie schon gesagt, wir sind durch und durch eine Live-Band, das sagt ja glaube ich schon alles …
Worauf gründet sich eigentlich Eure Affinität zur mittelalterlichen Epoche ?
Bei acht derart unterschiedlichen Charakteren verwundert es ja auch nicht, dass jeder seinen ganz eigenen Weg ins Mittelalter gefunden hat. Das reicht dann von mittelalterlichem Handwerk über fechten und reiten bis hin zu mittelalterlichen Geschichtsstudium. Natürlich war bei jedem sehr früh das Interesse an historischer Musik dabei.
Gibt es etwas, was Ihr euren Fans (auch den zukünftigen) noch sagen wollt ?
Kommt auf unsere Konzerte, lasst uns Spaß haben und viel feiern!
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