Ruthless
Interview mit Sammy DeJohn zu "The Fallen"

Interview

Die US-Metal-Veteranen RUTHLESS haben mit „The Fallen“ grade ihr drittes Album seit der Reunion im Jahr 2009 veröffentlicht und zeigen sich darauf in solider Form. Wir haben Frontmann und einzig verbliebenem Originalmitglied Sammy DeJohn zu dieser Gelegenheit ein paar Fragen über den großen Teich geschickt, bei denen es neben dem Album selbst auch um den Blick auf die heutige Metal-Szene und die Zukunftspläne der Band geht.

Hi, erstmal Gratulation zur Veröffentlichung eures neuen Albums. „The Fallen“ ist meiner Meinung nach ein solides Stück zeitloser US Power Metal. Seid ihr mit dem Ergebnis und dem bisherigen Feedback zufrieden?

Hallo und vielen Dank! Ja, wir sind sehr glücklich und alles war super bisher, die Resonanz könnte besser nicht sein.

„The Fallen“ ist euer drittes Album seit eurer Rückkehr im Jahr 2009 und insgesamt euer viertes Album. Wie war es, nach eurem Split in den 80ern zurückzukommen, war es schwierig, in der Heavy-Metal-Szene wieder Fuß zu fassen? Und wie hat sich der Underground deiner Meinung nach in dieser Zeit und auch in den letzten paar Jahren verändert?

Tatsächlich ist es sogar unser insgesamt fünftes Album. Ich weiß, die meisten zählen „Metal Without Mercy“ nicht mit, weil es eine EP war, aber tatsächlich war es unser erstes Album. Die Rückkehr war nicht wirklich schwierig, weil ich mich über die Jahre mit anderen Projekten beschäftigt habe. Was Veränderungen in der Szene betrifft, viele Bands aus den 80ern sind ja noch da und neue Bands haben viel zur Metal-Szene beigetragen. Der große Unterschied ist, dass es heute noch mehr als früher eine Bruderschaft ist.

Gründungsmitglied Ken McGee hat die Band nach eurem 2019er Album „Evil Within“ verlassen, du bist nun also das letzte verbliebene Originalmitglied. Kannst du ein bisschen was zu den Gründen seines Ausstiegs sagen? Und stand es jemals zur Debatte, ob ihr überhaupt weitermachen wollt?

Ja, Kenny war Teil der Originalbesetzung zusammen mit mir, Jack, Todd und Rollin. Was seinen Ausstieg betrifft, er hat die Band ja schon mehrfach verlassen. Ich will jetzt auch nicht gemein sein, aber immer wenn die Sachen nicht so liefen wie er sich das vorstellt, hat er die Band verlassen, das war schon immer so.

Das Fortbestehen der Band stand auch nie in Frage, wir haben einfach ohne Ken weitergemacht, er war eh kaum in die Aufnahmen von „Evil Within“ involviert. Chris Westfall, Sandy K. Vasquez und ich haben alle Songs geschrieben, mit Ausnahme eines kleinen Teils eines Songs, und Chris hat sämtliche Rhythmusgitarren eingespielt. Am Ende hat Kenny also drei Leads oder so eingespielt.

Mit „The Fallen“ habt ihr es geschafft, Oldschool-US-Metal-Vibes rüberzubringen, ohne dabei aus der Zeit gefallen zu klingen, denn die Produktion ist zeitgemäß. War es euch wichtig, einerseits euren Wurzeln treu zu bleiben, ohne dabei in der Vergangenheit festzuhängen?

Nun, das war in etwa unser Ziel, den alten RUTHLESS-Sound beibehalten, aber in einer aktualisierten Version. Bei „Evil Within“ haben wir einen anderen Ansatz verfolgt und ich liebe, was wir auf diesem Album getan haben. Aber diesmal wollten wir ein bisschen weiter zurück gehen, mit ein paar mehr BLACK-SABBATH-Anleihen; Stücke wie „Thulsa Doom“, „End Times“ und „No Mercy“ haben alle diesen alten RUTHLESS-Sound.

Die Texte auf „The Fallen“ reichen vom Fantastischen bis hin zum Politischen. Während „Thulsa Doom“ beispielsweise eine offensichtliche Conan-Referenz ist, kommen „Betrayal“ und „No Mercy“ ziemlich konfrontativ rüber. Gibt es einen bestimmten Adressaten für diese Songs? Und verfolgt das Album ein inhaltliches Gesamtkonzept?

Nicht wirklich, ich schreibe immer gerne über Dinge wie Horrorfilme und historisches Zeug, ich mag besonders altertümliche Schlachten und Krieger. „Betrayel“ ist ein bisschen politisch, sowas schreibe ich ab und zu. Und bei „Thulsa Doom“ haben Sandy und ich über die Conan-Filme geredet, so entstehen viele Songs, auch solche, die sich mit dem heutigen Weltgeschehen befassen. Der Song „The Fallen“ ist ein Tribut an unsere gefallenen Soldaten, die ihr Leben für unsere Freiheit gegeben haben.

Viele US-Bands sagen, dass Europa generell ein besserer Markt für traditionellen Heavy Metal ist als die USA. Besonders Festivals wie das Keep It True legen ihren Fokus auf Oldschool Heavy Metal aus den 80ern. Würdest du dieser Einschätzung zustimmen und hat sich da in den letzten Jahren vielleicht auch etwas verändert?

Da stimme ich absolut zu. Es gibt hier einige coole Festivals wie z. B. Like Blades Of Steel, Rage of Armageddon und ein paar andere, aber europäische Festivals sind immer großartig und wir lieben es, in Europa zu spielen. Die Metalheads die dort zu den Shows kommen haben immer Bock, hier in den USA ist das manchmal hit or miss. Europäische Fans sind die besten, wir würden aber auch gerne bald mal durch Südamerika touren.

Wie sehen denn eure Tourpläne fürs neue Album aus, kommt ihr auch rüber nach Europa?

Wie gesagt, wir spielen immer gerne in Europa, weil es dort die besten Fans gibt. Wir arbeiten daran, für ein paar Festivals nach Europa zu kommen und wir würden gerne nach Japan und Südamerika gehen. Wir spielen auch in Clubs und anderen Venues, aber hauptsächlich halten wir Ausschau nach Festivals.

Das wäre es soweit von mir, danke dir für das Interview, dir gehört das letzte Wort.

Danke dir für das Gespräch, an alle Metalfans da draußen: Holt euch das neue Album, RUTHLESS kommen 2024, wir sehen uns!

19.01.2024

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37178 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare