Rogers -
Ein Zeichen für alle, die uns Steine in den Weg gelegt haben!

Interview

Für das Video von „Mittelfinger Für Immer“ habt ihr euch offensichtlich etwas Hilfe aus der Fanbase geholt. Wie ist die Idee dazu entstanden?

Ja genau. Also generell sind wir eine familiäre, sehr fannahe Band. Und wir machen so etwas sehr gerne, bitten Leute uns etwas zu schicken oder sich zu filmen, während sie unsere Songs singen oder so, wenn sie Bock darauf haben. Aber in dem Umfang haben wir das bisher auch noch nie gemacht. Wir haben mal anhand einer Verlosung zum Song von „Die Nachbarn Von Oben“ letztes Jahr, mit ausgewählten Personen ein Video gemacht. Bei „Mittelfinger Für Immer“, der ja echt so eine Mitsing-Nummer ist, haben wir gedacht, wäre es doch cool, wenn alle mitmachen würden. Wir haben dann einen Aufruf gestartet.

Hätten uns dann nur drei Leute etwas geschickt, hätten wir uns das wahrscheinlich in der Form auch eher geklemmt, aber da direkt so viele Menschen mitgemacht haben und wir generell sofort echt hohes Feedback zu der Aktion bekamen, haben wir uns entschlossen, ein absolutes Mitmach-Video mit Einblendung des Textes im unteren Bereich, wie so eine Karaoke-Version, zu machen. Klar haben wir auch darauf herumgedacht, zu dem Song eine Art Story zu entwickeln und zu drehen. Aber eigentlich geht es ja in dem Lied darum eine gute Zeit zu haben, also lass uns doch einfach die Leute fragen, ob sie Bock haben, sich dabei zu filmen und dann hauen wir das alles zusammen.

Die Platte generell ist schon sehr zynisch und sozialkritisch. Seid Ihr persönlich auch eher die Zyniker vom Dienst oder haben sich bei der neuen Platte eher so gefühlte tausend Sachen angesammelt, die jetzt raus mussten?

Haha. Nein eigentlich sind wir eher positive Menschen. Von daher eher zweites. Wir nutzen natürlich unsere Songs, um Sachen zu verpacken oder Themen anzupacken, die uns aufregen. Das müssen wir ab und an mal rauslassen (lacht). Ich glaube, das wird aber auch erwartet von einer kritischen Band. Aber egal, wie positiv du durchs Leben gehst, gibt es immer wieder Dinge, die einen aufregen, ist halt immer nur eine Frage, wie man damit umgeht. Wir verpacken es dann kunstvoll zynisch (lacht).

Aber ihr achtet schon immer darauf, das Ganze leichter zu verpacken und nicht mit dem Vorschlaghammer mit Argumenten um euch zu knüppeln.

Ja, wir sehen uns wirklich überhaupt nicht als Moralapostel. Jeder Mensch hat das Recht sich seine eigenen Gedanken zu machen. Was wir immer schon wollten und auch machen, ist, zum Denken anzuregen. Das passiert natürlich, in dem wir unsere Meinung raushauen, aber gleichzeitig nicht in Form einer Band, die meint, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Diskussionen sind wichtig, reden ist wichtig. Dazustehen und nur zu sagen „Alles ist scheiße“ bringt nichts. Diese Haltung bringt niemanden und uns auch nicht wirklich weiter.

Band Photo - Rogers

Vor einiger Zeit habt ihr in einem Interview gesagt „Punk Rock muss nicht immer alles in Schutt und Asche legen. Man kann sich auch etwas aufbauen und versuchen damit eine breitere Masse zu erreichen.“ Welcher Moment war für dich das ultimative Zeichen, dass ihr mit dem, was ihr macht, auf dem richtigen Weg seid?

Da würde ich direkt sagen, nach unserer ersten Headliner-Tour letztes Jahr im Frühling.
Ich denke da an den Gig in Köln. Wir sind ja eigentlich Düsseldorfer, haben aber eine Show in Köln gespielt, natürlich dann auch mit der Hoffnung, dass auch viele aus Düsseldorf nach Köln rüberkommen. Ja und dann bist du da in dieser Halle und dann ist die einfach mega gefüllt. Und als wir dann von dieser Bühne runter sind, kommt unser Schlagzeuger, der Dom an, und sagt: „Ey krass. Ich habe gerade erst gecheckt, dass die alle nur wegen uns da waren.“ Ja und das ist so ein Moment, da sind uns allen so die Augen aufgeploppt.

Wir sind halt echt eine Band, die supersuperviel spielt. Die da auch extrem viel Wert darauf legt. Wir haben halt auch unfassbar viele Festivals oder auch Suppourt-Touren die letzten Jahre gespielt und dann machst du deine eigene Tour und da siehst du dann erst, ganz blöd gesagt, was wirklich hängen geblieben ist. Das ist halt mega schön. Das siehst du bei der aktuellen Tour halt auch wieder, das wir in größere Hallen umlegen dürfen, weil der Gig Monate vor dem eigentlichen Tourstart schon ausverkauft ist.

Dann bekommst du die Verkaufszahlen geliefert und denkst dir echt so „Wow. Krass.“ Obwohl es in dem Moment natürlich extrem dröge ist, dafür Verkaufszahlen zu nehmen oder es daran zu messen. An der Stimmung bei den Shows kannst du es natürlich auch sehen. Also die Zeiten, wo bei unseren Auftritten richtig miese Stimmung herrschte, sind vorbei. Das waren aber auch die Zeiten, wo wir das noch nicht so gut konnten und andauernd besoffen waren auf der Bühne (lacht).

Aber es ist halt jetzt echt heftig zu sehen, dass hunderte von Menschen in eine Halle kommen, um dich zu sehen. Und dann singen sie noch deine Songs mit, das ist noch krasser. Die kennen deine Texte auswendig, das ist Wahnsinn.

Galerie mit 10 Bildern: Rogers in Herford 2016

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Quelle: Rogers, Nico Feelisch
28.03.2019

It`s all about the he said, she said bullshit.

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1 Kommentar zu Rogers - - Ein Zeichen für alle, die uns Steine in den Weg gelegt haben!

  1. nili68 sagt:

    >Dazustehen und nur zu sagen „Alles ist scheiße“ bringt nichts.<

    Doch, es reinigt die Seele und sendet vielleicht negative Energie an's Universum.. lol