Rise Against
im Interview. "Wenn es schlimmer wird, werden wir auch schlimmer!"

Interview

Habt ihr denn noch Material übrig, das noch separat rauskommt? Oder fangt ihr wieder bei Null für etwas Neues an?

Joe: Also wir haben 2 B-Sides, die auf der Deluxe-Edition sein werden. Ein Song namens „Megaphone“ und einer namens „Broadcast[Signal]Frequency“. Sonst ist nichts fertig. Wir haben ein wenig Musik für ein neues Album aufgenommen, aber keine Texte, kein Gesang. Soweit voraus haben wir noch nicht wirklich geplant.

Zach: Wir machen da eine Sache nach der anderen. Wir denken uns, „hey, jetzt ist das Album fertig, jetzt gehen wir auf Tour“. Weiter haben wir noch nicht gedacht (lacht). Jetzt ziehen wir los und spielen. Aber ein paar Sachen sind wie gesagt schon aufgenommen.

Kleiner Themawechsel. Ihr seid ja alle entweder Vegetarier oder Veganer. Die Berliner Musikszene habt ihr ja schon erwähnt, die vegane Szene ist hier auch recht groß. Wie leicht ist es z.B. auch auf Tour, speziell veganes Essen zu kriegen?

Joe: Wirklich leicht. Ich nutze die App Happy Cow. Es ist echt super easy. Wir waren gestern bei Lily’s [Lily Burger, Anm. d. Red.] und ich hatte ein Veggie-Steak. Mittlerweile finden wir fast überall, wo wir touren, ein veganes Restaurant.

Zach: Es ist über die Jahre immer besser geworden. Als wir damals Vegetarier geworden sind und auf Tour waren war es echt schwierig. Oft gab es nichtmal ein vegetarisches Gericht im Restaurant. Oder nur Fast Food. Wir hatten damals auch kaum Geld, was es noch schwerer gemacht hat. Gutes Essen war natürlich auch teurer, das gab es bei Whole Foods oder so, nicht in den Dreckslöchern, die wir uns leisten konnten (lacht). Jetzt ist das alles besser.

Das Thema habt ihr früher auch etwas stärker behandelt. Jetzt wird es etwas von der politischen Situation überschattet. Es ist euch aber immernoch wichtig, oder?

Joe: Ja, auf jeden Fall. Das ist uns allen vieren sehr wichtig. Wenn wir touren haben wir oft PETA mit vor Ort, oder Sea Shepherd. Wir wollen diese Organisationen mit unseren Fans in Kontakt bringen, damit sie über die Themen, die wir behandeln, informiert sind. So bin ich zum Vegetarismus gekommen, bei Hardcore-Shows und durch ein Tattoostudio bei mir um die Ecke, wo veganes Infomaterial auslag. Deshalb denke ich, dass es sehr wichtig ist, dass wir uns das auf die Fahne schreiben.

Gibt es eine Frage, die ihr in Interviews nie gestellt bekommt, die ihr aber gerne mal beantworten würdet?

Zach: Naja, manchmal kommt die Frage nach deinen Einflüssen, aber ich habe das Gefühl, das wird nicht oft gefragt. Welche Musik und welche Bands dich inspiriert haben. Das ist immer eine coole Frage zum Beantworten. (Pause)

Joe: Na dann beantworte sie doch mal.

Ja, so war das eigentlich gedacht.

Zach: Oh, achja. Also meine Lieblingsband als Kind waren immer THE WHO, weil das die Lieblingsband meines Vaters war. Ich glaube, die großen vier: THE BEATLES, THE WHO, BLACK SABBATH und die RAMONES. Aber als Einfluss für RISE AGAINST definitiv BAD RELIGION, DAG NASTY, allgemein die amerikanischen Punk-Bands der mittleren und späten Neunziger, als das alles Form angenommen hat und es den Fat Wreck Chords-Boom gab, an dem RISE AGAINST glücklicherweise teilhaben konnten. Joe und ich hatten schon immer ähnliche musikalische Einflüsse, über die wir immernoch total nerdig abgehen. Niemand mag die Bands, die wir mögen (lacht). (Zu Joe) Und du so?

Joe: Hmm also, mein erstes Konzert war eine Band namens BAD BRAINS, und die haben mein Leben verändert. Ich war 13 und hab mich ganz hinten im Club verkrochen. Der Sänger kam auf die Bühne und machte Rückwärts-Saltos, und sie waren so tight, alles war so präzise, es war wie ein kontrolliertes Chaos. Das hat mich geprägt. Einen Monat später habe ich mir die CIRCLE JERKS und THE WEIRDOS angesehen –

Zach: Wow.

Joe: – und da wars um mich geschehen. Ich wollte ein Instrument spielen. Also BAD BRAINS, wie Zach schon meinte BAD RELIGION, und MINOR THREAT. Ich glaube, diese drei Bands sind der Grund, weshalb ich Songs so schreibe, wie ich sie schreibe. Besonders MINOR THREAT. Die Art, wie sie zwischen den Saiten wechseln und sowas alles. Die waren nur zwei oder drei Jahre im Geschäft, aber der Einfluss, den sie auf mein Leben und die Musikszene hatten, ist Wahnsinn. Niemand hat so gespielt wie sie. Besonders in der Hardcore-Szene war keiner so geschickt an den Instrumenten wie sie. Außer BAD BRAINS, natürlich –

Zach: Stimmt.

Joe: – aber ja, diese drei Bands haben mein Leben verändert.

Wie sehen eure nächsten Pläne aus? Ihr habt eine recht ausgedehnte RISE AGAINST-Nordamerika-Tour angekündigt, es gibt Festivals in Europa und ihr habt schon ein paar Sachen aufgenommen. Sonst noch was?

Zach: Erstmal noch sehr viel Getoure. Das wird alles gerade erst gebucht. Wir können noch nicht mal was Konkretes sagen. Wir wissen nur, dass wir touren, weißt du, was ich meine (lacht)?

Joe: Wir versuchen, an so vielen Orten wie möglich zu spielen. Auf jedem Kontinent. Vor allem an Orten, wo wir bisher noch nicht gespielt haben. Wenn das mit dem Tourplan hinhaut.

Irgendwelche bestimmten Orte, die ihr noch nicht gespielt habt, aber gern würdet?

Joe: Hmm, wir haben mal über Indien geredet.

Zach: Bands spielen mittlerweile in Thailand. Das wäre cool.

Joe: Die Philippinen. Und ich habe noch nie in Griechenland gespielt, das wollte ich immer schonmal.

Zach: Wir waren schon an vielen Orten, wo wir nicht gedacht hätten, dass wir da mal spielen. Bands fangen gerade erst an, an bestimmten Orte aufzutreten. In Israel waren wir noch nicht –

Joe: Kuba.

Zach: Ja, Kuba wäre cool.

Joe: Obwohl wir das schon so lange machen gibt es noch viele neue Orte. Island…

So, damit wäre ich durch. Habt ihr noch was hinzuzufügen? Liegt euch was auf dem Herzen? Eine Nachricht an die RISE AGAINST-Fans vielleicht?

Joe: Danke für all die Unterstützung über die Jahre. Ohne das hätten wir keinen Grund, auf Tour zu gehen. Also wirklich einfach danke an alle treuen Fans. Besonders hier in Deutschland. Dieses Land ist immer toll zu uns gewesen, und es war eine Ehre, wiederzukommen und das Konzert gestern für unsere deutsche Fanbase zu spielen.

Vielen Dank für das Interview!

Das neue RISE AGAINST-Album „Wolves“ wird am 09.06.2017 über Universal veröffentlicht.

Schon bestätigt sind RISE AGAINST für die folgenden Festivals in Europa:
11.08.2017 – Taubertal Festival (Rothenburg ob der Tauber)
12.08.2017 – Rocco Del Schlacko (Püttlingen-Köllerbach)
13.08.2017 – Open Flair Festival (Eschwege)
15.08.2017 – Bay Fest (Igea Marina, Italien)
17.08.2017 – Frequency (St. Pölten, Österreich)
19.08.2017 – Pukkelpop (Hasselt, Belgien)

Galerie mit 18 Bildern: Rise Against - Rock am Ring 2023

Seiten in diesem Artikel

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Quelle: Joe Principe & Zach Blair von RISE AGAINST
03.06.2017

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