Ravage (US)
Ravage (US)
Interview
Eine wirklich angenehme Überraschung ist das neue Album der jungen amerikanischen Truppe RAVAGE. „The End Of Tomorrow“ ist kraftvoll und versprüht Energie und frischen Schwung. Und sogar einen Labeldeal beim renommierten Label Metal-Blade können die Jungs schon vorweisen. Grund genug für uns, dem Sänger und Bandleader Al Ravage ein paar Insider-Infos zu entlocken.
Hallo Al, danke, dass du dir Zeit für unsere Frgen nimmst. Erstmal Gratulation zum Album „The End Of Tomorrow“, das bei uns sehr gut abgeschnitten hat. Wie waren sonst die Reaktionen von Presse und Publikum bisher?
Bis jetzt ist das Feedback sehr positiv gewesen. Wir wussten nicht genau, was wir zu erwarten haben, besonders nicht in Amerika, wo traditioneller Heavy Metal nicht viel Anerkennung bekommt. Aber die Reaktionen sind bisher überwältigend positiv gewesen, und wir freuen uns einfach, dass noch andere als wir unsere Musik mögen.
Ihr seid in Deutschland noch ziemlich unbekannt. Kannst du mir ein bisschen was über die Band und ihre Mitglieder erzählen?
Wir gründeten uns vor vielen Jahren – wir spielten unsere erste Show in 1996. Wir waren sehr jung und wussten nicht genau, was wir taten, aber wir wussten, dass wir Ass-Kicking Heavy Metal spielen wollten wie unsere Idole IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST usw. Wir brauchten eine lange Zeit und viele verschiedene Mitglieder, um uns als Musiker zu entwickeln und unseren Sound zu erarbeiten. Aber um 2002/2003 hatten wir uns zu einem Punkt entwickelt, an dem wir eine anständige EP, die „Curse of Sky“-EP einspielen konnten, die uns einigermaßen Beachtung und einen kleinen deutschen Plattendeal einbrachte, wovon wir wiederum profitieren konnten. Dann nahmen wir die selbstfinanzierte LP „Spectral Riders“ auf, die aber eine ziemlich schlechte Produktionsqualität hatte und nicht das von uns gewünschte Ergebnis brachte. So kümmerten wir uns die nächsten beiden Jahre darum, eine funktionierende Band auf die Beine zu stellen und Fehler zu beseitigen, die wir bei der Aufnahme gemacht haben. Das Resultat waren die EP „Freedom Fighter“ und eben nun unser neues Album „The End Of Tomorrow“ bei Metal Blade.
Ich weiß, dass ihr noch recht jung seid, und dennoch wurde die Band schon 1995 gegründet. Wie alt wart ihr denn damals?
Mein Bruder Eli war 13 und spielte erst Bass. Später wurde er der Leadgitarrist. Ich war 15 und begann als Drummer, bevor ich schließlich Sänger wurde.
Habt ihr von Anfang an die Art Metal gemacht, die ihr heute noch spielt, oder hat sich der Stil mit der Zeit geändert?
Wir wollten immer eine Mischung aus traditionellem Metal und Thrash Metal spielen, weil das die Musik war, die wir schon immer mochten und auch immer mögen werden. Obwohl wir viele unterschiedliche Mitglieder hatten mit unterschiedlichen Geschmäcken was die Metal-Stile angeht, blieben wir hauptsächlich im Einfluss von Heavy Metal und Thrash Metal verankert. Als wir anfingen, klang unser Sound noch Punk-artig, weil wir die Instrumente nicht so gut beherrschten, aber mit der Zeit wurden wir besser und unser heutiger Stil kristallisierte sich heraus.
Bleiben wir nochmal beim Stil: ihr vermischt Old-School-Heavy-Metal mit US-Power-Metal und noch etwas Thrash Metal. Wo liegen denn eure Einflüsse, welche Bands seht ihr quasi als Vorbilder?
Als wir anfingen, waren wir hauptsächlich von IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, MEGADETH und den frühen METALLICA beeinflusst. Mein Bruder Eli hatte eine Phase, in der er vom europäische Power Metal beeinflusst wurde und sogar eine Zeit lang vom Black Metal. Unser Bassist Howie war immer ein Death-Metal-Fan, und unser anderer Gitarrist Nick mag den Götheborg-Sound. Wir haben also ganz unterschiedliche Einflüsse, doch unsere Idole sind immer diesselben – MEGADETH, MAIDEN, TESTAMENT, JUDAS, GAMMA RAY, CANNIBAL CORPSE…zu viele, um sie alle aufzuzählen.
Mir fiel auf „The End Of Tomorrow“ das JUDAS-PRIEST-Cover „Nightcrawler“ auf. Wieso habt ihr ausgerechnet diesen Song gecovert?
Ich weiß gar nicht genau, warum wir ausgerechnet diesen Song aussuchten, haha. Wir hatten endlose Diskussionen, was für einen Song wir covern könnten, aber jeder von uns mag das „Painkiller“-Album und so entschieden wir uns, das es ein Song von diesem werden sollte. Und „Nightcrawler“ spielten wir schon früher live.
Mein persönlicher Killer-Song auf der Scheibe ist der Titeltrack „The End Of Tomorrow“. Welche Songs sind eure Favoriten?
Ich mag auch den Titeltrack besonders, aber auch „Grapes Of Wrath“, die Harmonien und Soli von „Shattered Dreams“ und die Bridge von „Damn Nation“. Es macht Spaß, die Stücke live zu spielen und hat ebenso viel Spaß gemacht, sie aufzunehmen.
Wer hat das Artwork von „The End Of Tomorrow“ entworfen und welche Message stecken hinter der Grafik und dem Albumnamen?
Das Artwork gestaltete Ed Repka, der auch schon die Cover für Klassiker wie MEGADETH, DEATH usw. entworfen hat. Der Album-Titel hat wirklich nicht zu viel mit dem Artwork zu tun, wir fanden dieses Artwork einfach eine kühne Idee.
Der Titel bezieht sich auf persönliche Verluste, und wie die Leute damit umgehen, bzw. wie die Leute grundsätzlich mit dem Gedanken umgehen würden, der letzte Überlebende auf der Erde zu sein, wenn die Welt zerstört würde und alles weg wäre, was man gekannt hat.
Wer ist bei euch für’s Songwriting zuständig?
Musikalisch versuchen wir alle uns mit unseren eigenen Ideen und Parts einzubringen. Die Texte schreibe ich.
Wie wurde Metal Blade auf euch aufmerksam, wie kamt ihr an den Labeldeal?
Wir hatten uns eigentlich schon entschieden, das Album selbst zu Produzieren, aber dann setzten sich Metal Blade mit uns in Verbindung. Sie meinten, dass ihnen unsere EP („Freedom Fighters“) gefällt und sie das Album releasen würden. Und da Metal Blade in all der Zeit so viele Alben veröffentlicht hatten, die uns auch beeinflusst haben, nahmen wir den Deal an.
Wie sehen momentan eure Live-Aktivitäten aus? Kann man euch vielleicht bald in
Deutschland spielen sehen?
Momentan touren wir in Amerika um herauszufinden, wie das Interesse am traditionellen Heavy Metal hier ist. Wenn das Album erfolgreich ist, hoffen wir, dass wir auch bald Europa und den Rest der Welt bereisen können. Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Vielleicht nächstes Jahr…
Eine letzte Frage hätte ich noch: stimmt die Geschichte zu eurem 2001er-live-Album „Yes, We Have No Lead Singer“, dass du auf dem Weg zum Gig verloren gingst, und deine Mitstreiter das Konzert dann einfach instrumental bestritten haben?
Ja, das ist eine lustige Bootleg, die ein Freund von uns gemacht hat. Wir kamen von einer Party und fuhren in unterschiedlichen Autos zum Gig und ich fand den Weg nicht. Bei einigen Songs sprangen Leute für mich ein. Es klingt wirklich lustig.
Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Möchtest du den Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?
Ja, checkt unser Album „The End Of Tomorrow“, wenn es am 18.8. veröffentlicht wird. Und ich hoffe, dass wir uns bald auf einer Show oder einem Festival sehen können.
Passt auf euch auf, haltet dem Metal die Treue und RAVAGE IN PEACE! Checkt unsere Website für die neuesten Updates und danke für das Interview!
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Stile | Heavy Metal, NWoBHM, Old School Thrash Metal, Thrash Metal |
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