Queensryche
Interview mit Bassist Eddie Jackson
Interview
Einen nicht unerheblichen Beitrag zum Gelingen des neuen Werkes darf man guten Gewissens auch eurem Neuzugang Todd zusprechen. Wie kam die Liaison denn eigentlich zustande?
Todd haben wir im Prinzip Michael zu verdanken, denn irgendwie sind sich die beiden bei einer Musikmesse in die Arme gelaufen und haben sich offenbar dort soweit bekannt gemacht und angefreundet, dass Michael den Namen Todd fast unmittelbar zu jenem Zeitpunkt, als wir ohne Frontmann dastanden, ins Gespräch brachte. Das Überraschendste an der Sache war für mich aber, dass sich der Kerl unglaublich geehrt gefühlt hat uns beitreten zu dürfen. Nicht zuletzt deshalb konnten wir ihn auch binnen kurzer Zeit präsentieren, schließlich waren wir uns untereinander verdammt schnell einig, dass wir Todd La Torre als neues Mitglied von QUEENSRYCHE begrüßen werden.
Besonders angetan war ich von Todd‘ s Leistung deshalb, weil er erst gar nicht versucht wie sein Vorgänger zu klingen.
Es wird ihn sicher freuen, wenn man seine Vorstellung auf diese Art kommentiert. Durch die Tatsache, dass er ohnehin über ein recht ähnliches Timbre verfügt, bestand von Beginn an die Gefahr, dass man ihm – und natürlich noch viel mehr uns – vorwerfen könnte, wir hätten uns einen Klon ins Boot geholt um an die alte Klasse anzuknüpfen. Doch ich denke der Knabe hat seine Aufgabe hervorragend gelöst.
In der Tat. Inwiefern konnte sich Todd denn ins Geschehen einbringen? Mehr als man von einem Sänger generell annehmen könnte!
Zum einen, weil Todd geradezu vor Energie geplatzt ist, als es daran ging neues Material zusammenzustellen und zum anderen, weil wir in der Tat als Band arbeiten konnten, zumal Todd auch ein hervorragender Drummer und Rhythmiker ist. Ich denke, wir haben da einen echten Glücksgriff getätigt!
Ist denn Todd aktuell nur noch bei QUEENSRYCHE aktiv und musste eventuell sein Engagement bei CRIMSON GLORY dafür aufgeben, oder habt ihr ihm zugebilligt ein Doppelleben als Musiker zu führen?
Ganz ehrlich, so sicher bin ich mir da momentan auch nicht. Zwar hat sich Todd Anfang dieses Jahres dazu entschlossen nur noch bei uns aktiv zu sein, gezwungen dazu haben wir ihn aber nicht. Soviel ich weiß ist die Lage bei CRIMSON GLORY ohnehin ein wenig undurchsichtig, vor allem hinsichtlich der Zukunft und ich denke, dass es kein Problem darstellen sollte, dass Todd bei ihnen für etwaige Gigs aushilft, falls sie ihn benötigen und es unser Zeitplan zulassen würde.
Apropos Zeitplan: Die ersten Festivals sind mittlerweile schon wieder Geschichte, die nächsten stehen demnächst an und auch eine Tournee für den kommenden Herbst ist bereits fixiert. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es bei QUEENSRYCHE wieder richtig losgeht.
So ist es und ich kann Dir gar nicht ausdrücklich genug mitteilen, wie gut es tut, das zu wissen! Zwar werden wir zu Euch nach Europa erst wieder im Oktober kommen können, dennoch wird es bis Ende des Jahres nicht allzu viel Zeit zum Verschnaufen geben, schließlich stehen momentan jede Menge Gigs hier bei uns in den Staaten und in Südamerika an.
Womit ich auch schon bei meiner letzten Frage angelangt wäre, die mich schon längere Zeit plagt: Sind QUEENSRYCHE als Band denn eher auf den US-Markt spezialisiert, wofür ja eure langjährigen Erfolge durchaus sprechen würden, oder aber seht ihr das anders, denn im Vergleich zu diversen anderen Bands des amerikanischen Kontinents habt ihr euch verhältnismäßig oft auch hierzulande blicken lassen?
Diesbezüglich wollten wir uns niemals festlegen, ehrlich nicht. Dass wir hier bei uns dermaßen viele Tonträger absetzen konnten, war nicht abzusehen und selbstverständlich sind wir was Geschäftszahlen betrifft, hier in den Staaten eine wesentlich größere Nummer als bei Euch. Allerdings haben wir niemals aus den Augen verloren, dass in Europa der wirklich eingeschworene, harte Kern an QUEENSRYCHE-Fans lebt. Wir wissen den Support unserer Die-Hard-Fans selbstverständlich sehr zu schätzen und von daher war es uns auch ein Anliegen für „Queensryche“ einen Business-Partner zu finden, der den europäischen Markt kennt und dort beheimatet ist, damit eben diese Brücke zwischen uns und den Fans nicht einstürzt!
Gut gebrüllt Löwe! Bleibt bloß noch zu hoffen, dass demnächst auch sämtliche rechtlichen Belange geklärt werden können und die nötige Ruhe und Stabilität einkehren kann, damit sich die Band – nach den bereits erfolgten und durchwegs gefeierten Festival-Auftritten – sowohl auf der kommenden Tournee von ihrer besten Seite zeigen kann wie auch auf weiteren (hoffentlich abermals dermaßen starken) Tonträgern.
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