Pierce The Veil
Uns ist die Flucht geglückt
Interview
Warum „The Jaws Of Life“ anders ist:
Dieses Album ist speziell, wir versuchen viele neue Sachen. Das mag gut oder auch schlecht für den ein oder anderen sein, Aber man kann nie alle glücklich machen. Der Hauptgedanke war, uns mit dem Album glücklich zu machen. Bei den neuen Songs haben wir versucht es etwas reduzierter anzugehen. Die Riffs sind simpel aber kraftvoll, einfacher zugänglich vielleicht. Das ist grundsätzlich überhaupt nicht unser Stil. Normalerweise passiert in unseren Songs immer sehr viel; viele Gitarren, viel Schreien, viel Gesang. Genau. Das waren wir. Aber dieses Mal wollten wir es etwas reduzierter angehen. Vereinfachter. Das macht es vielleicht auch neuen Fans, die uns noch nicht kennen, einfacher Zugang zu diesem Album zu finden.
Tatsächlich war es für uns anstrengender diese schlichteren Songs zu erarbeiten, aber ebenso eine tolle Erfahrung. Wenn du aufhörst neues zu versuchen, kannst du nicht besser werden. Und deshalb haben wir es bei „The Jaws Of Life““ anders versucht.
Bei den Arbeiten haben wir selber auch danach geschaut, was wir früher gut fanden, gehört haben. Wie zum Beispiel der 90er Grunge. In meinem Fall Bands wie DEFTONES, RAGE AGAINST THE MACHINE, die mich sehr beeinflusst haben. Wenn du einen RAGE AGINST THE MACHINE Song nimmst: sehr einfach, sehr eingängig, du weißt direkt worum es geht und diesen Vibe wollten wir für „The Jaws Of Life“. Gleichzeitig war uns wichtig, dass jeder Track seinen eigenen, unterschiedlichen Sound hat. Wir wollen uns entwickeln und wachsen. Also haben wir die guten und schlechten Sachen genommen und sie zusammengemischt um besser zu werden, um weiter zuwachsen.
Die Arbeiten am Album mit Paul Meany:
Mit Paul zusammen zu arbeiten war ebenfalls eine neue Erfahrung und eine neue Sache, die wir mit „The Jaws Of Life“ ausprobierten . Es war das erste Mal, dass wir mit einem Produzenten zusammengearbeitet haben, der ebenfalls ein Künstler ist, also der Leadsänger einer Band. Paul Meany ist ja nicht nur Produzent sondern auch bei MUTEMATH. Eine Band, von der wir absolute Fans sind. Das ist schon anders, mit jemanden zusammenzuarbeiten, der nicht nur Musik produziert (aus technischer Sicht) sondern eben auch der Leadsänger einer Band ist. Das war schon sehr speziell. Wir haben von ihm einiges gelernt und auch einige Kämpfe mit ihm gehabt. Das ging dann hin und her: er wollte es so, wir wollten es so. Also „tanzten“ wir quasi miteinander um am Ende bei jedem Song die Balance zufinden. Wir haben alle voneinander gelernt.
Die Arbeiten als Produzent und Bassist:
Ich mixe und produziere gerne für Local Bands und helfe ihnen ein bisschen. Früher war das alles eine schwierige Angelegenheit. Du musstest jemand in der Musikszene sein, um in ein Studio gehen zu können. Die Zeiten haben sich geändert, ich meine heutzutage kannst du ein komplettes Album in deinem Schlafzimmer aufnehmen. Und das versuche ich den jungen Bands immer wieder bewusst zumachen. Du brauchst nicht viel um gute Musik machen. Heute kannst du das einfach mit einem Laptop machen. Ich helfe den kleinen Bands. Das ist niemals Arbeit für mich, sondern eigentlich eher Spaß. Ich bin immer bereit etwas neues dazu zu lernen. Wenn du in diesem Business denkst, du weisst schon alles, dann machst du etwas falsch. Du musst immer bereit sein etwas dazu zu lernen. Ich meine die Welt hat sich in den letzten 5 Jahren so drastisch verändert, da musst du einfach bereit sein damit Schritt zuhalten.
„The Jaws Of Life“ und das Licht am Ende des Tunnels:
Der Grund, warum wir das Album „The Jaws Of Life“ genannt haben, war der, dass wir das es sich für uns so anfühlte, als wenn die Welt in den letzten, vergangenen Jahren seine Zähne in uns gegraben hatte. Die Welt hatte sich festgebissen, du fühlst dich gefangen und realisierst, dass du nicht flüchten kannst und als sich dann alles wieder besserte war es für uns als wäre uns die Flucht geglückt, wir sind dem zupackendem Kiefer entkommen. Wir fühlten uns wieder gut, konnten quasi die Sonne wieder sehen, positiv denken. Wir fühlten uns wieder gut bei dem Gedanken daran, was uns noch alles in der Zukunft auf uns zukommen mag. Auch wenn die Aufnahmen zum Album nicht immer einfache Zeiten waren, alleine schon weil wir viel experimentierten und auch nicht immer alles so geklappt hat, was wir wollten. Wir waren wieder fähig das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
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Stile | Alternative Metal, Crossover, Modern Metal, Post-Hardcore |
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