Party.San Open Air-Crew
Party.San Open Air-Crew
Interview
Im Rahmen der Party.San 2007 Open Air-DVD und dem nahenden 14. Party.San gab es ein paar Fragen an Jarne, der für das Booking verantwortlich ist, und an Mieze, dem Geschäftsführer und Produktionsleiter. Wer also wissen möchte, wie das größte Extreme-Metal-Festival Europas entstanden ist und was er für 2008 erwarten kann, sollte weiterlesen!
Moin Jarne und Mieze. Zuallererst: wie geht es denn der Party.San-Crew? Es dauert ja nicht mehr so lang bis zum nächsten Schlamminferno. Wie laufen die Vorbereitungen für das Party.San Open Air 2008?
Mieze: Schlamminferno??? – wir hoffen nicht, dass wir diesen Eierkniff noch einmal erleben müssen. Ich kann da zwar nicht für die gesamte Crew sprechen, aber bei uns in der Zentrale des Irrsinns ist die Lust nicht wirklich groß, noch mal 5 Tage im Regen zu stehen. Ein Großteil der Fans wird das wohl ebenso sehen.
Momentan geht es noch recht ruhig zu. Das wird sich aber in den nächsten Tagen, so denke ich, deutlich ändern. Der Kartenvorverkauf läuft auf Hochtouren und auch der logistische Part ist auf der zeitlichen Höhe.
Wie läuft es denn normalerweise ab? Geht ihr sofort nach dem letzten Festival an die Organisation des nächsten PSOAs oder macht ihr erstmal eine Pause?
Jarne: Den Bookingprozess eines Festivals kann man zeitlich nie richtig festmachen. In der Regel gehe ich jetzt schon das Booking für 2009 an. Das ist ein ständig währender Ablauf der überschneidend abläuft. Als Booker hat man immer ein Festival am Laufen.
Mieze: Die Produktion hängt da immer ein bisschen hinterher und die heiße Phase beginnt da für gewöhnlich gegen Mitte April – also in den nächsten Tagen ist dann richtig Dampf im Kessel.
Aus wievielen Leuten besteht denn derzeit die PSOA-Crew und was sind die großen Aufgaben, ohne die ein Festival nicht zustande kommen könnte?
Mieze: Ohne diese fantastische Crew wäre das Party.San um einiges ärmer bzw. würde ein komplett anderes Gesicht haben. Die Crew besteht aus einer Menge unterschiedlicher Leute, aus verschiedenen Regionen im Land, die eins gemeinsam haben – die geilsten und härtesten Maniacs zu sein, die ich je kennenlernen durfte! Wir sind auf diese Gemeinschaft unendlich stolz.
Um nochmal ein wenig auf die Entstehung des PSOAs einzugehen: es ist ja alles aus einer „Bierlaune“ entstanden. Wie ich der History auf der Webseite entnehmen konnte, war anfangs nur eine Geburtstagsparty mit einer Band und ohne Eintritt geplant. Wer war damals für die fixe Idee verantwortlich und wie nahm es daraufhin seinen Lauf?
Mieze: Ja – wie die meisten Festivals, so ist auch das Party.San als eine große Geburtstagsfeier entstanden. Boy und eine Hand voll verrückter Enthusiasten haben sich dann gedacht, dass es cool wäre, diese Veranstaltung regelmäßig zu wiederholen. Heute sind noch eine Reihe von Aktivisten der ersten Stunde dabei. Jarne und ich kamen allerdings erst 1999 dazu. Da hatte die Veranstaltung schon einen regionalen Namen. Seit dieser Zeit trägt das Festival im Booking-Bereich ganz klar Jarnes Handschrift. Seit 2000 sind wir nun auf der Wiesenfläche zwischen Bad Berka und Tiefengruben.
Was war der Grund dafür, dass Festival seitdem in Bad Berka steigen zu lassen? Hattet ihr irgendwelche Probleme mit der Durchsetzung der Idee mit der Stadt oder ging alles Rechtliche problemlos über die Bühne?
Mieze: Alle Festivals fanden in Bad Berka statt. Nur halt in unterschiedlichen Stadtteilen. Da die oben erwähnte Geburtstagsfeiergemeinschaft aus Tiefengruben stammt, gab es nie ernsthafte Bestrebungen Bad Berka zu verlassen. Die Stadtväter standen seit Beginn auf unserer Seite – auch wenn wir uns sicher sind, dass sie das Ausmaß so nicht gewollt oder erwartet hatten…haha.
Seit 12 Jahren gibt es nun das PSOA: was hat sich denn am meisten zum Positiven wie auch zum Negativen geändert?
Jarne: Wir sind wesentlich ruhiger und entspannter geworden, weil sich viele Abläufe einfach automatisiert haben. Trotzdem sind wir ziemlich abgefuckte Kontrollfreaks, die nichts dem Zufall überlassen wollen. Wir sind uns bewusst, dass wir nur überleben können, wenn unsere Planungen bis in das Detail stimmig sind. Das Wichtigste ist aber, das wir noch immer dieselben Spinner geblieben sind wie noch vor zehn Jahren. Wir sind immer noch stolze Metalfreaks und keine Wannabe-VIPs, die sich mit billigem Alkohol in dekadenten Backstagebereichen die Eier kraulen lassen. Wenn du an dem Punkt angekommen bist, dich für alles und jeden zu verbiegen, ist die Zeit da aufzuhören.
Was war denn bisher das erfolgreichste PSOA für euch oder läuft es jedes Jahr aufs Neue noch besser als das vorherige (was überaus wünschenswert wäre)?
Jarne: Ich freue mich, wenn wir unser Publikum halten können und wir stabil arbeiten können. Wenn du mit uns hier über reales oder nominales Wachstum reden möchtest, bist du leider an der falschen Adresse…hehe.
Mieze: Jedes Jahr hatte spezielle Highlights und auch Schattenseiten. Da ein besonderes Jahr hervorzuheben, ist mir persönlich nicht möglich.
Da ja schon auf dem PSOA fast alles aufgetreten ist, was Rang und Namen hat: wer entscheidet bei euch, welche Bands spielen und habt ihr nach all den Jahren noch überhaupt DIE Top-Band, die ihr unbedingt engagieren wollt?
Jarne: Auch wenn ich dieses Festival faktisch buche, reden wir immer im gesamten Team über die finale Entscheidung eine Band zu buchen oder nicht. Hier wird demokratisch abgestimmt oder auch mal ganz autoritär ein Willen durchgesetzt, haha. Es gibt noch immer ein paar Bands, die wir noch nicht hatten. Trotzdem würde ich gern mal eine Band zusammenstellen, die folgendermaßen aussehen sollte: David Vincent (voc) / Luc Lemay (voc), Chris Reifert (drums) / Fenriz (drums), David Blomquist (gui), Bill Steer (gui), Peter Rew (gui) und Johnny Hedlund (bass).
Festival-DVDs sind ja in aller Munde und das Party.San-Open Air gibt es ja auch seit 2005 auf Doppel-DVD gepresst. Was war die Entscheidung, dass Festival mitzuschneiden? War es von vornherein klar, dass eine jährliche DVD zum Festival erscheinen wird?
Mieze: Seit 2000 gibt es einen jährlichen Mitschnitt. Die ersten Ausgaben waren natürlich auf VHS und nur in sehr kleinen Stückzahlen kopiert. Die Idee, die wir dabei hatten war, unserer Crew ein kleines Andenken an das jeweilige Jahr zu geben. Seit 2003 gab es dann das erste DVD Format. Seit 2005 haben wir einen Deal mit Soulfood und die DVD steht seitdem mehr im Rampenlicht als davor.
Was sind denn für euch die Must-Haves, um ein erfolgreiches Festival auf die Beine zu stellen und was darf überhaupt nicht passieren, damit das Festival nichts ins Wasser fällt?
Mieze: Bandabsagen, technische Ausfälle und Brände sind für mich die größten Schreckensbilder. Aber ohne diese kleinen Supergau-Szenarien würde man ja sonst das Gefühl haben, ein Hallenkonzert zu veranstalten…haha. Ins Wasser fallen ist schon die richtige Aussage, die uns jährlich Kopfzerbrechen macht. Wir können das Wetter leider noch nicht beeinflussen.
Was können wir denn neben dem eh schon hervorragenden Billing für das 2008er-Party.San noch erwarten? Gibt es irgendwelche Neuerungen?
Mieze: Bautechnisch und auch im Ablauf wird es keine gravierenden Veränderungen geben. Wir werden uns aber auf den schlimmsten Regenfall vorbereiten und ein paar Rettungsringe aufhängen. Nein, wir wollen nicht so viel Unruhe reinbringen und so bleiben die Veränderungen im verträglichen Rahmen.
Wollt ihr noch irgendwas an die kommenden Besucher loswerden?
Mieze: Wir freuen uns darauf, mit euch die geilste Metal-Party im Jahr zu feiern. Sichert euch euer Ticket im Vorverkauf unter www.party-san.de.
Dann danke ich euch für das kleine Interview und wünsche euch viel Erfolg für das Party.San 2008.
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