Paleface -
Das ist alles real! Seht das endlich ein!
Interview
Reden wir dazu mal etwas über das Cover-Artwork. Da passiert ja so einiges auf dem Cover.
Wenn man die Lyrics der einzelnen Songs betrachtet und auseinander nimmt, dann findet man einzelne Fragmente, die sich auch beim Artwork widerspiegeln. Zum Beispiel „Dead Man’s Diary“, also jemand der in ein Tagebuch schreibt. Dann gibt es den Song „My Grave Lay With Me“, daher die Darstellung des Friedhofs, die Schlangen als Symbolik für Unklarheiten, die in einem vorgehen. Die Galgen, ja klar, typisch PALEFACE halt. Die Ursprungsidee war, all das was in dem Kopf des Protagonisten vorgeht bildlich darzustellen. Das ganze Chaos, seine wirren Gedanken im Kopf, sollte auch das Artwork zeigen.
„…Das Chaos im Kopf sollte auch das Artwork darstellen…“
Auch wenn es anfangs überladen wirkt, das sollte alles so- diese Gedanken, dieser Strudel- es soll das Gefühl vermitteln, dass man sich fragt: „Was geht da ab, das ist viel zu viel.“ Aber so sieht es halt in den Köpfen derer aus, die unter einer mentalen Erkrankung leiden. Die Zeichnung stammt von einem Künstler, der auch ganz viel für die Black Metal-Szene zeichnet. Auf Instagram findet man ihn unter dem Namen mfaxii, wenn ich hier kurz Werbung machen darf.
Eines meiner Favoriten auf dem neuen Album ist „Deathtouch“ und es ist schon sehr interessant, was ihr da musikalisch macht. Da geht erst eine Salve ordentlicher Hardcore Slam nieder und „zack“ wird das Ganze von einem thrashigen Gitarrenriff à la SLAYER zersägt. Ich vermute, das liegt klar an den unterschiedlichen Musikvorlieben in der Band. Aber passiert das bewusst und wie muss ich mir das vorstellen, wenn ihr einen Song zusammenbaut?
Der Yannick, der Gitarrist ist bei uns ja so der Heavy-Metal-Thrash-Metal-Oldschool-Typ. Von mir kommen die Nu Metal- Einflüsse, der C.J. ist ebenfalls Nu Metal und Pop Punk und der Tommy ist unser Slam-Deathcore-Dude. Yannick und ich schreiben die Songs, aber klar haben die anderen Mitspracherecht. Die bringen uns immer sehr viele, gute Ideen, aber wir sind dann die, die es umsetzen. Wir haben uns von vornherein immer gesagt, dass wir uns nicht labeln lassen wollen. Klar, wir wurden von Anfang an als Beatdown-Band gelabelt und wir sind auch sehr froh darüber, da das auch unsere Wurzeln sind, aber wir wollen grundsätzlich nicht in Schubladen sein.
„…Hau‘ raus! Wir probieren alles aus…“
Das heißt aber nicht, dass ich jemanden verbiete, uns in eine Schublade zu stecken. Oftmals fällt es dann ja auch einfacher zu erklären, so nach dem Motto „Die Nu-Metal-Beatdown-Kids von PALEFACE“. Wir, für uns persönlich, wollen aber das komplett ausschließen, wir wollen einfach das einfließen lassen, was wir selber feiern. Wir wollen auch niemanden seine Meinung verbieten, wenn wir zusammen im Studio sitzen. Selbst wenn dann die Ansage kommt: „Hey, ich hätte ne Idee mit nem geilen Schlager-Teil in nem Beatdown-Song.“ Ja, dann hau raus!! Wir probieren es aus!! Ob es dann kacke klingt oder gut, jedem das seine. Aber wir probieren es einfach aus. Und ich mag das. Wenn nach einem Beatdown ein Breakdown kommt und gleich danach ein Thrash Metal-Slayer-Guitar-Solo. Das mag nach viel klingen, aber bei Bands wie SYSTEM OF A DOWN hat es auch funktioniert, von Geschrei über Orchester, einfach alles. Wir feiern das, wir wollen uns nicht binden, sondern ausprobieren und einfach machen. Die Wurzeln des Beatdown sind und bleiben aber da, da sind wir uns treu.
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