Our Survival Depends On Us
"Rock, Metal, Folk, Punk oder Hip-Hop: Musik hat immer den sozialen Missstand kommentiert"

Interview

Wenn ihr für einen Tag in eine machtvolle Position kommen würdet (Papst, Ministerpräsident, Bankenchef…), was würdet ihr ändern?

Wenn du an der Spitze einer derartigen Elite stehst, hast du keine Möglichkeit etwas Grundlegendes zu ändern. Machtstrukturen basieren darauf sich in ihrer etablierten Form zu halten. An der Spitze solcher Institutionen stehen deshalb nie Erneuerer, sondern Verwalter und Konsens-Kandidaten. Ich würde mir ein System wünschen das die Macht solcher Einrichtungen beschränkt. Echte Säkularisation, Verbot des Finanzkapitalismus und verpflichtende Sozialökonomie wären ein Anfang.

 

Der spirituelle Aspekt in eurer Musik ist allgegenwärtig. Was fasziniert euch daran so und wie drückt es sich für euch aus? Geht es bis mit in den Alltag, habt ihr bestimmte Rituale, Gebete, Tätigkeiten? Oder wird das vornehmlich durch die Musik und eure privaten Projekte (Malerei, Literatur, etc.) ausgelebt?

 So wie wir das empfinden ist es nicht der spirituelle Aspekt der Menschen, sondern der physische Aspekt des Spirituellen der uns in der Kunst antreibt. Wir sind spirituelle Wesen, die sich in ihrer physischen Form ausdrücken müssen. Das gelingt uns mal besser, mal schlechter, je nach Zustand. Wir laufen also nicht wie Mönche durch’s Leben, aber wir haben einen starken Drang zu unsrem Ur-Zustand zu finden. Das klappt in der Kunst und besonders in der Musik am zuverlässigsten. Rituale sind ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur, dabei muss es nicht immer eine riesige Zeremonie sein, das kann auch ganz banal ein gemeinsames Abendessen, oder eben ein Konzert sein.

 

Zu eurem Video zu “Gold and Silver” kann man euch nur beglückwünschen. Man sieht jeder Einstellung an, wie viel Arbeit und Liebe in Konzeption, Planung und Realisierung eingeflossen ist. Könnt ihr über Konzept des Videos und die Vorbereitungen mehr erzählen?

 Ja, wir sind schon sehr perfektionistisch wenn es um die Kunst geht. Aber wir arbeiten sehr intuitiv und organisch bei unseren Projekten. Am wichtigsten ist die Wahl der Leute die beteiligt sind. Nach vielen Jahren freuten wir uns darauf wieder einmal mit Filmemacher Martin Dimitz gemeinsam etwas zu machen. Er ist ein echter Profi, aber er hat uns voll vertraut und sich auf das Abenteuer eingelassen. Die Lyrics und die Musik haben die Handlung vorgegeben, aber bei der Entwicklung der Geschichte haben wir uns vom Rausch des Moments leiten lassen. Wir haben hier sehr vieles einfach passieren lassen. Weißt du, man muss die Leute einfach ihr Feuer und ihre Leidenschaft einbringen lassen, nicht zu viel einmischen und ja nie bremsen. Die Damen haben so viel von ihren Persönlichkeiten eingebracht, das war alles extrem harmonisch und produktiv. Die Requisiten, die Darsteller und die Location haben ein Eigenleben entwickelt und das Ergebnis ist wunderbar!

 

Abgesehen von der österreichischen Alm, was ist der nächste schönste Ort auf der Erde, vielleicht auch einen, den ihr erst beim Touren kennen gelernt habt?

 Definitiv Island. Wir hatten das Vergnügen ein Festival in Reykjavik an Samhain zu spielen.  Dort oben haben wir vor Jahren echte Freundschaften geschlossen und sind auch immer gerne im Zentrum der  Ásatrúarfélagið zu Besuch. Hajot fährt schon seit vielen Jahren  mit seinem Defender auf die Insel und hat dort auch die ersten Kontakte zu Steindór Andersen und  Hilmar Örn Hilmarsson hergestellt. Die Künstler sind dort gut vernetzt und natürlich kennt jeder jeden, es ist für uns immer ein Gefühl des Heimkommens wenn wir in Island sind.

 

Apropos Touren, gibt es da schon Pläne für außerhalb Österreich in Zukunft?

 Wir planen auf alle Fälle für den Herbst eine Tour und warten jetzt noch Angebote ab, die mit dem neuen Album kommen.

 

 Das wäre es von mir, vielen Dank für die Zeit. Platz für letzte Worte an Fans…

 Danke an alle die neugierig bleiben und täglich auf der Suche nach neuer, interessanter Musik sind. Danke für dein Interesse an Our Survival Depends On Us!

 

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Quelle: OSDOU, Wolf Mühlmann
02.02.2019

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1 Kommentar zu Our Survival Depends On Us - "Rock, Metal, Folk, Punk oder Hip-Hop: Musik hat immer den sozialen Missstand kommentiert"

  1. Kazanian sagt:

    Ein sehr interessantes Interview!
    Danke dafür!