One Hour Hell
One Hour Hell

Interview

ONE HOUR HELL sind eine neue Death-/Thrash-Maschine aus Schweden, die vor kurzem mit "Product Of Massmurder" ein gewaltiges Achtungszeichen vorgelegt haben. Grund genug, mal kurz bei Gitarrist Jompa nachzuhaken, wer die Höllenbande mit chronischem Geldmangel ist.

Tach Jungs, hi Jompa! Euer Album „Product Of Massmurder“ ist ja echt der Hammer! Kannst du uns einen kleinen Einblick geben, wer ihr seid, und wie ihr euch zu ONE HOUR HELL zusammengefunden habt?

Danke für das Kompliment und das lobende Review! Nunja, wer sind ONE HOUR HELL… wir sind fünf Typen aus Södertälje in Schweden, die auf Metal stehen und sich eines Tages in einer Bar getroffen haben – klingt wie ein blödes Klischee, aber so war es wirklich. Wir, unser Schlagzeuger Matte und ich, haben uns dort zufällig angerempelt und sind dann ins Gespräch gekommen, haben über Musik gelabert. Damals waren weder er noch ich in einer Band, aber dafür hatte Matte einen freien Proberaum, den bis dahin keiner nutzte. Also haben wir uns kurzerhand ein paar Freunde geschnappt, um dort ein bißchen zu jammen, einfach so aus Spaß. Irgendwann merkten wir aber, dass sich dieser Spaß verdammt gut anhört, und so ward ONE HOUR HELL geboren!

Eure Songs bieten einige Überraschungen und unerwartete Strukturen. Wir geht ihr beim Schreiben neuer Musik vor? Ist die gesamte Band daran beteiligt, oder fängt es damit an, dass irgendjemand mit einer coolen Idee in den Proberaum kommt?

Wir haben eigentlich keinen richtigen Plan, wenn es darum geht. Meistens jammt einer der Gitarristen ein Riff und der Rest steigt dann drauf ein. Von da an beginnen sich dann die Songs aufzubauen, mit allem, was unsere kaputten Gemüter dafür hergeben.

Mir scheint auch, ihr habt euren ganz eigenen Stil gefunden, wie siehst du das? Man kann ja oft beobachten, dass eine Band in den ersten Alben auf eine eigene Note hinarbeitet, aber ihr scheint von Anfang an gewusst zu haben, wie ihr klingen wollt, oder?

Nunja, wir mögen es halt wirklich, nach schnellen Riffs Breakdowns zu spielen, langsame Riffs passen an dieser Stelle oft nicht richtig dazu. Wenn sich das für einige komisch anhört, ist es halt so. Anfangs waren wir gar nicht so schnell, aber allmählich, je mehr wir uns musikalisch entwickelten, fanden wir Gefallen an Bands, die diesen schnellen Kram spielen. Das hat uns neugierig gemacht, wie unsere Songs wohl klingen würden, wenn wir einfach mehr aufdrehen. Also wurden wir schneller und schneller… und sind jetzt richtig flott!

Wo habt ihr euch denn die gute Produktion für das Album abgeholt? Wer hat euch bei den Aufnahmen unterstützt?

„Product Of Massmurder“ wurde im Studiomega aufgenommen, die für ihren „Varberg“-Sound bekannt sind. Dort haben schon einige coole Bands aufgenommen, unter anderem OLD MANS CHILD, BY NIGHT und IMPIOUS.
Zunächst haben wir dort nur ein Demo eingespielt und fanden den Sound echt klasse, auch die Zusammenarbeit mit den Leuten dort war fantastisch. Deshalb kam es für uns gar nicht in Frage, mit jemand anderem als Johan „Myran“ Örnborg in genau diesem Studio aufzunehmen!

Wer oder was hat auf eure Musik den größten Einfluss ausgeübt? Welche Bands haben sozusagen für euch ‚Vorbildfunktion‘?

Es ist ein großer Cocktail aus vielen großartigen Metalbands, die wir im Laufe der Zeit für uns entdeckt haben, z. B. SLAYER oder LAMB OF GOD. Dazu kommen auch Old-School US-Death-Metal, schwedischer Black Metal, METALLICA und so weiter, aber die Top-Favoriten sind große schwedische Bands wie MESHUGGAH, THE HAUNTED, frühe IN FLAMES, etc.

Anfang dieses Jahres habt ihr bei Twilight unterschrieben. Wie kam dieser Deal zustande? Sind sie auf euch zugegangen, oder habt ihr euch bei ihnen beworben?

Zuerst hatten wir eine mündliche Zusage von einem norwegischen Label, doch die löste sich relativ schnell in Luft auf, also haben wir dem Label den Rücken gekehrt und uns nach neuen Adressen umgeschaut. Nach ein paar nicht wirklich ernstzunehmenden Angeboten trat dann Tais von EPM Management an uns heran. Der wiederum hatte Kontakt mit Chris von Twilight aufgenommen, dem unsere Musik sehr gefiel. Tja, und so sind wir dann bei seinem Label gelandet.

Welche Pläne stehen nun als Nächstes an? Werdet ihr auf Tour gehen?

Wir sind gerade dabei, für Live-Auftritte zu proben, gleichzeitig schreiben wir auch schon an neuem Material. Und wer unser aktuelles Album schon geil findet, der wird das nächste vergöttern! Schneller, härter und noch brutaler, aber ihm ONE HOUR HELL Stil mit fetten Breakdowns.
Unsere Tour wird noch geplant, und wir werden uns hoffentlich nächsten Sommer zur Festivalsaison auf die Reise machen können.

Was wäre für euch das ideale Tourpackage? Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal die Bühne teilen würdet?

Nö, ansich ist das nicht so wichtig für uns, hauptsache die Leute kommen und gehen beim Konzert richtig ab. ‚Ideal‘ wäre eher eine lange Tour durch Deutschland oder in den Staaten.
MESHUGGAH, LAMB OF GOD, WHITECHAPEL und ONE HOUR HELL… ich würde sofort Tickets kaufen, um mir das reinzuziehen!

Mal eine andere, generellere Frage: Was haltet ihr eigentlich von dieser Downloadgeschichte? Ist es für euch als Newcomer eher Fluch oder „Segen“, um eventuell neue Hörer zu interessieren?

Gute Frage, nächste Frage, hehe… schwer zu sagen. Klar, Downloads könnten dazu beitragen, unseren Namen ein bißchen bekannter zu machen und neue Fans zu gewinnen. Auf der anderen Seite löst sich dadurch leider nicht unser chronischer Geldmangel, haha!

Das war’s dann auch schon, danke für’s Interview! Irgendwelche letzten Worte auf der Zunge?

Yeah, schnallt euch an, Leute! „Product Of Massmurder“ ist die reinste Höllenfahrt!

10.11.2008
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