Obituary
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Interview
Dieser Tage erscheint das neue OBITUARY Album "Xecutioner’s Return", welche den Death Metal der Legende aus Florida in Sachen Tempo als auch Soli gesteigert zeigt und den Charme der frühesten Werke versprüht. Wie es dazu kam und was es sonst noch so von der Band aus Tampa zu berichten gibt, teilte uns Bassist Frank Watkins mit.
Hallo Frank! Euer neues Album ist „Xecutioner’s Return“ betitelt! XECUTIONER war auch der erste Name der Band, aus welcher später dann OBITUARY werden sollte. Weshalb habt ihr euch für diesen Albumtitel entschieden, was steckt dahinter?
Wir erhielten zuerst unser Cover und irgendjemand sagte „Killer… Xecutioner“, wir dachten daher alle gleich, dass dies ein passender Name für unser neues Album wäre, ich meine, der Titel ist doch Killer! Je länger wir darüber nachdachten, stellten wir fest, dass wir einen neuen Plattenvertrag haben und es sich gerade alles so anfühlt, als ob wir wieder ganz frisch von Vorne loslegen, ja, als ob wir wieder XECUTIONER wären. Auf gewisse Weise ist es wieder wie früher. Wir sind wieder frei, und das wollten wir mit dem Albumtitel ausdrücken.
Ich denke, im Gesamten gesehen ist die Musik auf „Xecutioner’s Return“ um einiges schneller als auf euren letzten Alben. Auch finden sich nun wieder etwas mehr Gitarrensoli auf dem Album. Wie kam es dazu?
Wir wollten dieses Mal einige richtig schnelle Songs auf dem Album haben. Dafür gibt es eigentlich keinen wirklichen Grund, wir stehen einfach auf diese schnelle Punk Attitüde. Trotzdem entstanden die Songs ganz natürlich. Des Weiteren hatte sich Allen West (Gitarrist von OBITUARY, Anmerk. d. Red.) in der Vergangenheit keine großen Gedanken um die Soli gemacht und über deren Ausarbeitung. Über die Jahre realisierten wir, dass es für OBITUARY unerlässlich ist, richtige Killer Soli zu haben. Deshalb findet man diese nun verstärkt auf dem neuen Album.
Was kannst du uns über die Aufnahmen erzählen? Wo fanden diese statt, wer produzierte das Album?
Wir nahmen in unserem eigenen Studio auf, welches wir Redneck Studio nennen! Dabei erhielten wir einige Hilfe von Mark Prator von Red Room Recorders, wobei wir allerdings den Großteil selbst in die Hand nahmen.
Wie bereits angesprochen habt ihr mit „Xecutioner’s Return“ die Plattenfirma gewechselt, weg von Roadrunner hin zu Candlelight Records. Was waren die Gründe hierfür?
Wir hatten unseren Vertrag mit Roadrunner erfüllt und waren somit frei, wir brauchten ein neues zu Hause. Candlelight waren mehr als nur glücklich darüber, dass sie uns geben durften, was wir wollten.
War der Deal mit Candlelight bereits in trockenen Tüchern, bevor ihr mit dem Schreiben neuer Songs angefangen hattet?
Nein, wir arbeiteten eine zeitlang an den neuen Stücken und unterschrieben den Vertrag, während wir gerade unser Studio aufbauten.
Wie ja bekannt sein dürfte, sitzt Allen West momentan im Gefängnis. Im Augenblick hilft euch deshalb Ralph Santolla (Ex-DEICIDE, Ex-ICED EARTH) aus. Wie kamt ihr auf Ralph, war er auch an den Aufnahmen zum Album beteiligt und ist Allen noch in der Band?
Wir lernten Ralph bereits vor mehreren Jahren kennen, er lebt auch hier in Tampa. Er hing bei Red Room Recorder rum und wir fragten ihn einfach, ob er nicht einige Leads einspielen möchte. Er war damit einverstanden, spielte die Sachen ein, und der Rest ist Geschichte. Er hat hauptsächlich nur die Leads auf diesem Album eingespielt. Trevor Peres (Gitarre) spielte allerdings auch einige Killer Leads. Wie es mit Allen weitergeht wird sich zeigen, wie es mit seinem Kopf aussieht, nachdem er seine 18monatige Haftstrafe abgesessen hat.
Wie sind denn die neuen Songs entstanden? Habt ihr komplett ohne Allen West komponiert oder konnte er noch Songs beisteuern, bevor er in den Bau musste?
Trevor und Donald (Tardy, Schlagzeuger, Anmerk. d. Red.) haben fast alle Songs geschrieben. Wir wollten zwar auf Allen warten, als sich allerdings dann herausstellte, dass er so lange ins Gefängnis muss, machten wir ohne ihn weiter.
Ihr habt wieder einmal für das Cover die Künste von Andreas Marshall in Anspruch genommen. Ist er der perfekte Künstler für OBITUARY?
In gewisser Hinsicht schon. Er schafft es auf jeden Fall immer perfekt das umzusetzen, was uns vorschwebt. Wir stehen alle auf diese Fantasy Sachen, er trifft mit seiner Arbeit genau unseren Geschmack.
CELTIC FROST waren immer ein großer Einfluss von OBITUARY. Hattest du die Möglichkeit, eine ihrer Reunion Shows zu sehen? Was hälst du von ihrem aktuellen Album „Monotheist“?
Oh ja! Wir sahen sie auf dem Sweden Rock Festival und es war atemberaubend! Ihr neues Album ist unglaublich, ich liebe es!
Vor zwei Jahren stellte ich diese Frage eurem Sänger John Tardy, und er konnte mir darauf leider keine richtige Antwort geben, daher stelle ich sie dir einfach ganz frech nochmals und bin mal gespannt, was dir dazu einfällt: Florida ist ein so wunderschönes Land, mit vielen sonnigen Tagen, großartigen Stränden, schöne Landschaften, heiße Frauen, ich könnte jetzt endlos weiter aufzählen. Weshalb kommen denn eigentlich ausgerechnet so viele amerikanische Death-Metal-Bands gerade aus Florida, warum spielen diese Bands solch eine extreme und brutale Musik?
Ich glaube wirklich, dass es am Wetter liegt. Du möchtest wirklich nicht nach draußen gehen, wenn es so brutal heiß ist. Die meisten der Death-Metal-Bands aus Florida sind Pot rauchende Höhlenbewohner, welche ihr Loch niemals verlassen, wenn es draußen hell ist. Sie sind einfach stoned und jammen in den Proberäumen.
Alles Kiffer? Dann wundert mich das fast noch mehr! Na egal, lassen wir das. Wird es eigentlich jemals die Chance geben, dass ich meinen absoluten Lieblingssong von euch „The End Complete“ live hören werde? Und werdet ihr auf Tour nach Deutschland kommen?
VIELLEICHT! Wir bekommen so viele Wünsche, es ist wirklich schwierig, alle Songs zu spielen, welche die Leute hören möchten. Aber „The End Complete“ steht ganz weit oben auf unserer Liste, zusammen mit dem neuen Album, wir wollen alle 11 Stücke live spielen, das wird der Hammer! Wir kommen dann übrigens im Januar/Februar 2008 nach Deutschland!
Klingt ja schon mal vielversprechend, ich werde auf jeden Fall da sein! Gehen wir mal etwas zurück in eurer Geschichte, die Band begann unter dem Banner EXECUTIONER, änderte dann den Namen in XECUTIONER und schließlich zu OBITUARY. Bitte erkläre doch einmal, wie es dazu kam!
Roadrunner verlangten von uns, dass wir den Namen ändern sollten, da es bereits eine andere Band namens EXECUTIONER geben würde, ich selbst habe von diesen noch nie gehört!
Vor zwei Jahren erschien „Frozen in Time“. Wie findest du das Album nach dieser Zeit?
Ich liebe die Platte! Es ist ein wahres OBITUARY Album, aber nachdem wir nun „Xecutioner’s Return“ mit den tollen Leads von Ralph abgeschlossen haben, würde ich mir wünschen, dass er auch schon welche für „Frozen In Time“ beigesteuert hätte.
Allen, an deinem Stuhl wird gerade kräftig gesägt! 2004 erfolgte ja eure Reunion mit einigen Auftritten, später im Jahr 2005 wurde dann „Frozen in Time“ veröffentlicht. Hattet ihr damit gerechnet, dass euch die Szene so warm und respektvoll willkommen heißt und so gut auf euer neues Material und eure Shows reagiert?
Wir hatten keine Ahnung, was da auf uns zukommen würde. Viele Leute waren der Meinung, die Szene hätte uns bereits vergessen, wir wären total abgeschrieben, aber das war überhaupt nicht der Fall! Wir sind ehrlich zu unserer Musik und unsere Fans wissen das, sie werden uns immer unterstützen!
Dann erschien noch die DVD „Frozen Alive“. Weshalb wurde diese DVD von Metal Mind Productions anstatt von Roadrunner veröffentlicht?
Roadrunner wollten die DVD nicht rausbringen und Metal Mind hatten die Möglichkeit, die Erlaubnis von Roadrunner zu bekommen. Daher haben letztendlich Metal Mind unsere DVD veröffentlicht.
Und weshalb hattet ihr euch dazu entschieden, die Aufnahmen in Polen stattfinden zu lassen?
Das ist ein absoluter Killer Ort für verrückte Fans und Death Metal!! Außerdem hatten wir Polen während unserer ersten Shows nach der Reunion nicht berücksichtigt, es schien an die richtige Zeit dafür zu sein, die DVD dort zu filmen.
Wird es mal wieder eine Zusammenarbeit mit Raper Necro geben? Wie kam der Kontakt zustande?
FUCK YEAH! Wir sprechen gerade darüber, einige weitere Dinge miteinander aufzunehmen. Necro ist ein großer Death-Metal-Fan und er sprach mit einigen unserer Freunde aus dem Geschäftsleben, dass er mit uns gerne Musik machen würde. Wir lieben Death Rap, es war also perfekt.
Wer waren damals eigentlich die sogenannten BULLY BOYS, welche man im Song „Bullituary“ auf „Back From The Dead“ hören konnte?
Die BULLY BOYS sind eine der am meisten unterbewerteten Rap Gruppen der Neunziger. Sie sind wirklich große Freunde von OBITUARY und sie waren gerade gleichzeitig im Studio in Miami, als wir „Back From The Dead“ aufnahmen. Während wir das Material abmischten, begannen sie zu dem Song „By The Light“ zu rappen, was sich sehr krank anhörte, wir ließen sie dann einfach ihren Freestyle machen und das Endresultat war einfach unglaublich!
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Ja, danke für das Interview und vielen Dank an alle Fans! „Xecutioner’s Return wurde für euch geschrieben! Wir werden 2008 extensiv auf Tour gehen, im Januar/Februar kommen wir nach Europa, auch werden wir so viele Sommerfestivals spielen, wie man uns erlaubt. Vielen Dank für die Unterstützung!
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