Nocte Obducta
Interview mit Marcel zum neuen Album „Karwoche – Die Sonne der Toten pulsiert“
Interview
Der Rhythmus von „Balder“ ist ein Wink in Richtung BATHORY, oder? Solche offenkundigen Verbeugungen kommen bei euch ja eher selten vor, wie prägend war dieser Sound für euch?
Ja, nicht nur beim Rhythmus geht der Wink in genau diese Richtung, Der Sound von BATHORY war auch sehr prägend für die Band. Man muss das aber wohl insofern stark einschränken, als dass wir nicht auf einen spezifischen Sound festgelegt sind, der sich klar auf einen Ursprung zurückführen lässt. Ich würde eher sagen, BATHORY war immer eine Inspiration, die aber nur selten offenkundig nach außen dringt, im Falle von „Balder“ ist die Sache aber klar.
Der Abschlusstrack „Schwarzbier & Feigen“ verströmt musikalisch wie inhaltlich sogar eine gewisse Gemütlichkeit und Geselligkeit. Oder liege ich mit meinem Eindruck total daneben?
Da liegst Du vollkommen richtig, und für mich persönlich ist es wirklich bedeutsam, dass wir dieses Lied endlich aufgenommen und damit die beiden von Dir genannten Aspekte zusammen mit einer nicht unerheblichen Schippe Sentimentalität und Mystik festgehalten haben. Es ist ein wenig ein Liebeslied an die Themen Freundschaft und Träumerei, dessen Ursprünge ganz grob im Umfeld der Vorbereitungen zu und Arbeiten an den „Nektar“-Alben liegen. Neben der Gemütlichkeit vermittelt es für mich auch eine gewisse Zuversicht und steht damit in einem recht starken Gegensatz zum Großteil der übrigen Songs auf der Platte. Und mit diesem Lied bist Du dann auch wirklich bei dem von Dir oben angesprochenen Sommer, beziehungsweise mitten in einem Rückblick auf eben diesen an seinem Ende.
Und zum Schluss: Wie sieht es im Livesektor aus, ist eine Tour geplant?
Nein, es sind ein paar Gigs im Gespräch, aber zur Stunde ist nichts spruchreif. Wir haben nicht einmal zu unserem 30sten diesen August etwas wie eine spezielle Show organisiert, aber irgendwie passt das auch nicht zu uns. Wohl aber haben wir beschlossen, noch in diesem Jahr eine kleine und sehr ruppige EP aufzunehmen. Man mag unken, dass das Ding dann ja nicht mehr im Jubiläumsjahr erscheint, aber zumindest mir ist es auch viel wichtiger, dass der Prozess der Proben und der Aufnahme in diesem Jahr stattfindet, zudem sind fast alle Songs im laufenden Jahr geschrieben oder fertiggestellt worden, und zwar mit dem Gedanken an eben dieses Jubiläum im Hinterkopf. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Band 1993 gegründet wurde, sich 1994 stilistisch sozusagen emanzipierte und 1995 umbenannte, dann kann man eh drei Jahre lang Jubiläum feiern.
Vielen Dank für das Interview, euch gehört das letzte Wort!
Damit tue ich mich immer schwer, vielen Dank für das Interview.
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Stile | Black Metal |
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