Nihilatör
Das Schuhwerk des Tom Warriors

Interview

Im November 2016 haben NIHILATÖR „Satanic Redneck Snufffilm Sect“ ohne großes Brimborium über The Crawling Chaos Records veröffentlicht. Der knapp 20-minütige Hassbolzes erscheint ausschließlich als auf 200 Stück limitiertes Tape. Wieso, weshalb und warum das Ganze, enthüllten uns Gitarrist D.H. Power und Frontsau Major Monty im Interview.

Moin Jungs, erst mal Glückwunsch zu „Satanic Redneck Snufffilm Sect“! Das Tape ist echt ’ne runde Sache. Aufgenommen habt ihr das Teil schon 2015. Wieso hat es knapp ein Jahr gedauert, bis die Aufnahmen veröffentlicht wurden?

Don: Waren es nicht sogar zwei Jahre? Vorletzten Winter war das. Nachdem die Aufnahmen alle im Kasten waren, musste alles erst mal gemixt werden. Das hat sich schon alles hingezogen weil Slim Phil (Bassist – Anm. d. R.) und Prince Blastphemous (Schlagzeuger – Anm. d. R.) beide mit ihrem Studium beziehungsweise der Arbeit zu tun hatten. Als dann alles fertig war, mussten wir gucken wie beziehungsweise wo wir das veröffentlichen. Anfangs überlegten wir die Tapes selber zu machen, weil die Suche nach einem passenden Label  nicht so leicht war. Ich kam dann auf die Idee den Holger von THE CRAWLING CHAOS RECORDS anzufragen. Den lernte ich in der Zwischenzeit mal auf einem Konzert kennen.

2013 haben NIHILATÖR bereits „Nekrö Punk Motherfucker“ veröffentlicht. Im Anschluss daran wart ihr häufig live unterwegs. 2016 ist es dahingehend deutlich ruhiger bei euch geworden. Auch zur Veröffentlichung des neuen Tapes gab es keine Auftritte. Wie kommt’s?

D.H.: An mir soll’s nicht liegen!

Monty: Auch da spielt glaube ich Arbeit und Studium der Mitmusiker eine große Rolle. Weiterhin haben wir alle unsere Nebenbands. Da kommt man schnell an den Punkt sich eher nicht zu treffen, als sich von Düsseldorf, Borken oder sonst wo nach Münster zu bequemen und ’ne Probe auf die Beine zu stellen.

Wieso habt ihr euch dazu entschlossen mit „Chernobyl Terminator“ und „Alcoholic Antichrist“ zwei Songs von „Nekrö Punk Motherfucker“ für „Satanic Redneck Snufffilm Sect“ neu aufzunehmen?

D.H.: Bei Proben kam es dazu, dass „Alcoholic Antichrist“ um den Break erweitert wurde, der dem Track einen etwas anderen Charakter verlieh. Und „Chernobyl Terminator“ hatte die Neuaufnahme einfach verdient!

Monty: Ich glaube so war das, ja. Außerdem kam während der Aufnahmesession spontan der Glanemann vorbei um zu Filmen und da dachten wir, dass wir ihn gleich als Gastsänger einspannen können, wie u.a. auf Alcoholic Antichrist. Das hat dem Track insofern nochmal mehr Charakter verliehen, wenn man so will.

Wer genau ist der Glanemann denn und wie steht er zu NIHILATÖR?

D.H.: Er ist Schlagzeuger von unseren Freunden DIE BESCHMIERTEN! Er nahm mit uns schon die „Nekro Punk Motherfucker auf und wollten ihn auch diese Aufnahmen nicht missen. Ich glaube wir hatten schon vor den Aufnahmen spekuliert, ob er sich nicht sogar irgendwie beteiligen würde. Wir fragten ihn dann einfach und guckten dann im „Studio“, was er denn singen könnte.

Monty: Jo! Alles, was der Glanemann irgendwie anpackt, hat was Interessantes. Ob das sein Black Metal Gedöns TOTAL NEGATION oder NACHTs ist. DIE BESCHMIERTEN oder ISSMICH. Selbst wenn man der Musik nichts abgewinnen kann, packt der Glanemann da mindestens noch einen Visuellen Effekt dazu, der das Ganze spannend macht, von seiner Stimme mal abgesehen.

Dann hab ich noch ein paar Fragen zu den Texten von NIHILATÖR. Wer ist zum Beispiel der „Chernobyl Terminator“?

D.H.: Ein ukrainischer Serienmörder namens Anatolij Onoprijenko. Er tötete in der ganzen Ukraine 52 Menschen und wurde in der Presse als „Terminator von Tschernobyl“ betitelt.

Monty: So war das wohl, der Text ist schon was älter. Aber wir haben damals viel MURDER JUNKIES gehört, was man vielleicht auch am Ablauf des Tracks merkt und sich wohl auch in den Lyrics niedergeschlagen hat. Anatolijs Spitzname hat für einen Metal-Punk-Track meiner Meinung nach schon alles was man sich braucht. Ich hoffe immer noch, dass sich mal ne Band gründet, die „Tschernobyl Terminator“ heißt, haha.

Und worum geht es in „Inquisition Battalion“?

D.H.: Gute Frage, Texte sind Monty’s Part.

Monty: „Swallow every fucking Sin and Crush the Head of every God.“

Was inspiriert euch denn zu euren Lyrics?

D.H.: Auch das kommt alles von Monty.

Monty: Ich glaube, ich habe immer erst Lyrics zu bereits fertigen Songs geschrieben. Und das war dann, was auch immer mir zu der Musik in den Kopf kam und auch nur im entferntesten in unser „Konzept“ gepasst hat. Das kann bei irgendwelchen gesellschaftlichen Outlaws von Serienkillern bis Pro Wrestlern aus den Siebziegern, bis hin zu primitivem Satanismus und Naturverehrung fast alles sein.

Auf dem Tape arbeitet ihr mehrfach mit Sprach-Samples. Woher stammen die?

D.H.: Filme, Serien, andere Musik, ein Sammelsurium, das wir uns passend zu den Tracks rausgesucht haben. Im Intro hört man zum Beispiel Kinski aus „Nosferatu“ und die Glockenschläge aus dem Outro eines meiner liebsten Alben.

Monty: Ich glaube in der Antwort vorher konnte man schon raushören, dass wir zumindest an lyrischen Einflüssen ein relativ weites Spektrum haben. Bei Medialen Einflüssen ist das glaube ich ähnlich und macht sich dann gerne durch so Intro/-Outrokrams bemerkbar.

„Moonshine Death Cult“ hat einen perfekten Mitgröl-Refrain. Ist es euch wichtig, trotz aller Rotzigkeit auch eine gewisse Eingängigkeit zu bewahren?

D.H.: Das kommt von alleine. In erster Linie sehen wir uns  als Punkband und die sind nun mal eingängig und rotzig. Das ist unsere Basis.

Monty: Schön gesagt! Klingt jetzt nach ’nem riesen Klischee, aber wir haben glaube ich immer die Songs geschrieben, auf die wir gerade Bock hatten. Ob das knallige HC-Punk-Nummern unter 60 Sekunden oder 3 minütige Schlepper zwischen Nineties-Metalcore und HELLHAMMER waren, war in dem Moment egal. Slim Phil hat viel vorher geschrieben und so einigen unserer Songs seinen Stempel aufgedrückt. Vieles ist aber auch einfach bei Proben entstanden oder wurde leicht abgeändert.

Wieso habt ihr euch dazu entschlossen „Satanic Redneck Snufffilm Sect“ ausschließlich als auf 200 Stück limitiertes Tape zu veröffentlichen?

Monty: Als D.H. damals den guten Holger von THE CRAWLING CHAOS kennen gelernt hat, haben sich beide – wahrscheinlich im Suff – darauf geeinigt, dass das doch eine gute Idee wäre, haha. Und so kam es dann.

D.H.: Das soll wohl reichen. GET YOUR TAPE DIRECTLY OR FUCK OFF!

Dann mal danke für eure Zeit. Die letzten Worte gehören euch!

D.H.: HAIL SATAN!

Monty: Danke an alles und jeden, der uns irgendwo mal unterstützt hat. Ihr wisst wer ihr seid! Ich hoffe man sieht sich nochmal irgendwo live! Kauft Tom G. Warrior bitte schnellstmöglich neues Schuhwerk und oder eine neue Jacke! Ugh!

24.01.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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