NettleCarrier
Interview mit Ciekals zum Debütalbum

Interview

NettleCarrier

Vor ein paar Wochen veröffentlichten die Norweger NETTLECARRIER mit ihrem selbstbetitelten Debüt eine Scheibe, die den Black Metal zwar nicht neu erfindet, aber immerhin eine schöne, runde Sache mit Atmosphäre und allem, was dazu gehört ist. Gitarrist Ciekals steht Rede und Antwort.

NettleCarrier

Hi Ciekals!
Zunächst natürlich: Gratulation zum Release eures ersten Albums. Bist du soweit zufrieden mit dem Ergebnis und damit, was die Presse darüber schreibt?

Nun, ich hätte niemals erwartet, dass das Album so gut aufgenommen werden würde. Offensichtlich bin ich sehr zufrieden mit unserer Arbeit, wenn nicht, wäre sie nie veröffentlicht worden.

Laut Metal Archives wart ihr nach der Veröffentlichung eurer Debütsingle 2007 kurze Zeit on hold. Warum?

Nachdem wir die „To Strangle The Hero Of Heaven“-7″ veröffentlichten, wollten wir ein Album aufnehmen, aber das wurde dann langsam ausgeblendet und starb fast. In der Zeit, als wir die 7″ veröffentlichten, entschied ich mich, LJA zu verlassen und DJEVEL zu gründen, während Mannevond [Bassist und Sänger – Anmk. d. Red.] mit URGEHAL beschäftigt war. Wie auch immer, ich machte damit weiter, Songs für NETTLECARRIER zu schreiben, aber nicht mit einem Album als Hintergedanke.

Und wann habt ihr NETTLECARRIER dann reaktiviert? Und warum? Und war das Debütalbum schon in der Zwischenzeit oder erst nach der Reaktivierung fertig?

NettleCarrier

Das war, nachdem wir das DJEVEL-Album aufgenommen hatten und Mannevond bei URGEHAL ausgestiegen war, als wir uns entschieden, NETTLECARRIER etwas Raum neben unseren anderen Bands zu geben. Der letzte Nagel im Sarg war dann, dass Dirge Rep als permanentes Mitglied einstieg. Wir alle sind mit dem Album sehr zufrieden und für mich, der seit 2005 an den Songs gearbeitet hat, ist es sehr gut, sie endlich manifestiert zu haben. Wir haben das Gefühl eingefangen, dass wir beabsichtigt hatten, als wir die Band gründeten.

Da ihr ja alle in einer Reihe von weiteren Bands und Projekten involviert seid, wie würdest du den Einfluss beschreiben, den eure anderen Arbeiten auf NETTLECARRIER hatten? Und was würdest du sagen, sind die Hauptunterschiede zwischen NETTLECARRIER und anderen, ähnlich gelagerten Projekten/Bands von euch, zum Beispiel KOLDBRANN?

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber da ich all die Musik sowohl für DJEVEL als auch für NETTLECARRIER schreibe: Für mich sind diese Bands sehr genau getrennt. Wenn ich ein Riff schreibe, weiß ich direkt, ob das für DJEVEL oder NETTLECARRIER ist. Was die Konzepte der Bands angeht, ist der Unterschied, dass DJEVEL auf alter, norwegischer Teufelsverehrung basiert und NETTLECARIER sich eher auf okkulte Themen im Allgemeinen bezieht.

Und, angelehnt an die vorherige Frage: Obwohl ich selbst schon ein paar Unterschiede zwischen euren anderen Arbeiten und NETTLECARRIER sehe, gab es einen speziellen Grund, eine neue Band neben den bereits existierenden zu gründen?

Anfangs wurde NETTLECARRIER gegründet, weil ich und Mannevond zusammenspielen wollten, aber es gab auch die Idee, etwas anderes als das zu machen, was wir bei LJA und KOLDBRANN spielen.

Mit NETTLECARRIER habt ihr gerade das Album veröffentlicht, aber auch DJEVEL, wo ihr ja alle involviert seid, hatten eine EP dieses und ein Album letztes Jahr, von Mannevonds KOLDBRANN kommt demnächst eine neue Single, Dirge Reps ORCUSTUS hat letztes Jahr erst eine Split veröffentlicht – alles in allem ist das ja schon eine Welle an Veröffentlichungen, und das, obwohl ich einfach mal annehme, dass ihr auch ein Privatleben habt. Woher kommt diese plötzliche Kreativität? Und wie kriegt ihr das hin, dass sich NETTLECARRIER nicht – musikalisch oder bzgl. Termine etc. – mit den anderen Bands überschneiden?

Ich glaube, die Tatsache, dass ich die Musik für NETTLECARRIER und DJEVEL alleine komponiere und dass wir NIE proben, gibt Dirge Rep und Mannevond all die Zeit, die sie brauchen, um sich auf ORCUSTUS und KOLDBRANN zu konzentrieren. Ich bin also der einzige, der konstant mit den Alben beschäftigt ist, für die beiden sind das nur ein paar Tage im Jahr. Wenn DJEVEL und NETTLECARRIER tourende Bands wären und jeder für die Musik verantwortlich wäre, wären wir niemals in der Lage, ein neues Album pro Jahr aufzunehmen. Sobald ich aber das NETTLECARRIER-Album im März fertig hatte, fing ich mit dem nächsten DJEVEL-Album an, womit ich jetzt auch wieder fast fertig bin, in einer Weile werde ich also mit dem nächsten NETTLECARRIER-Album anfangen.
KOLDBRANN sind jetzt mit ihrem Album fertig und werden damit auf Tour gehen und Dirge Rap geht ORCUSTUS‘ Weg in die Hölle langsam weiter. Wir alle nehmen unsere Arbeit sehr, sehr ernst und dann fällt einem der kreative Prozess sehr viel leichter, da es einem so viel bedeutet – wir spielen nicht nur in diesen Bands, um in einer Band zu sein, es ist mehr als das.

NettleCarrier

Was wäre denn ein „Nettlecarrier“, im Kontext mit deinen Texten und euren musikalischen Konzept?

Ein Bringer des Todes.

Da ihr zumindest auf eurer Facebook-Seite noch keine Live-Gigs angekündigt habt: Plant ihr, mit NETTLECARRIER auch Shows zu spielen? Und wenn ja, könnt ihr bereits etwas darüber sagen, wann und wo ihr spielen werdet?

Wir haben im August 2012 im Bunker in Oslo gespielt und werden nächstes Jahr einen weiteren Gig spielen, das war’s. Wir sind keine Liveband, ein Konzert im Jahr ist also schon mehr als wir gerne machen.

Das ist es dann schon von meiner Seite aus – danke dir für die Zeit und deine Antworten! Die letzten Worte gehören dir!

Ave und danke für die Unterstützung.
Umgeht alles falsche; ANTI „King ov hell“!

17.10.2012

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