Nekromant
Melodiös, old-school und dunkel
Interview
NEKROMANT haben kürzlich „Temple Of Haal“ veröffentlicht und sind dabei nicht schlecht weggekommen. Der Mix aus traditonellem Heavy Metal mit einem Schuss Doom und einer zeitgemäßen Produktion kommt gut an. Grund genug, um der Band ein paar Fragen ins kalte Schweden zu schicken, die sie uns motiviert beantworteten.
Hallo und Gratulation zum Release von „Temple Of Haal“. Wie würdet ihr die Musik von NEKROMANT erstmaligen Hörer:innen erklären?
Hallo und danke! Um es kurz zu machen: wir sind eine Heavy-Metal-Band aus Schweden. Wenn du melodischen Old-school-Heavy-Metal mit einem dunklen Touch magst, könnten wir für dich interessant sein.
Was waren eure Hauptinspirationsquellen, während ihr das Album geschrieben habt?
Wie immer ist meine Hauptinspiration lediglich, das beste Album zu schreiben, was uns nur irgendwie möglich ist. Der Grundstein unserer Inspiration ist mehr oder weniger derselbe wie immer, der gute alte Heavy Metal.
Dieses Album widmet sich den Zwillingsbergen, die unsere Heimatstadt umgeben. Diese Orte sind sehr nah und für uns auf verschiedenen Wegen lieb gewonnen, und da sie tief in der Folkore und Mythen verwurzelt sind, war es sehr einfach, davon inspiriert zu werden.
Ihr nennt BLACK SABBATH und PENTAGRAM als Einflüsse. Welche anderen Bands haben euch beeinflusst und in welcher Weise?
Wir alle drei sind mit dem selben Zeug aufgewachsen: JUDAS PRIEST, RAINBOW, MANOWAR und all die anderen Klassiker-Bands. Ich bin schon lange Black-Metal-Fan, sodass sicherlich immer ein bisschen Dunkelheit in unserer Musik mitschwingt.
Außerdem liebe ich GRAND MAGUS, EREB ALTOR und ROTTING CHRIST. Es ist schwer, Inspirationsquellen zu nennen, da wir nicht wirklich wie eine dieser Bands klingen, aber die, die ich genannt habe, leisteten auf jeden Fall einen großen Beitrag dazu, warum wir klingen, wie wir klingen.
Die Musik von NEKROMANT holt sich viel Inspiration von alten Bands, die Produktion des Albums klingt aber sehr modern. Was denkt ihr über Bands, die versuchen den Sound der 80er-Jahre zu rekreieren und warum habt ihr diesen Weg nicht gewählt?
Ich mag es, wenn Bands das tun. Meiner Meinung nach macht ein Retro-Sound neue Musik zugänglicher und hört sich generell großartig an. Nichtsdestotrotz ist das nicht der Weg, den wir gehen wollten. Ein modern klingendes Album zu machen, welches trotzdem keinen Zweifel daran lässt, dass richtige Leute es einspielen, das ist für mich das Beste aus beiden Welten. Es muss sich wie eine echte Band anfühlen, und ich sehe keinen Sinn darin, so zu tun, als gäbe es keinen guten Sound, nur um old-school oder retro zu sein.
„Temple Of Haal“ erzählt Geschichten über eure Heimatstadt. Erzählt uns mehr über die Stadt und welche Geschichten habt ihr auf welchen Songs benutzt?
Ja, das stimmt, speziell über die Berge, die ich vorher erwähnt hatte. Der Ort ist wirklich übersät mit alten Ruinen, lokalen Mythen und Legenden. Nichtsdestotrotz möchte ich keine Geschichte über meine Heimatstadt in den Texten erzählen. Ich versuche etwas aus der echten Welt zu nehmen, es durch einen Filter was ich möchte, was es ist, zu jagen und versuche, das Gefühl des Songs damit zu erweitern. Es gibt eigentlich keine Message, ich möchte nur ein bestimmtes Gefühl rüberbringen.
„Olórin’s Song“ handelt von Gandalf aus „Der Herr der Ringe“. Seid ihr große HdR-Fans, und über welchen Teil aus Gandalfs Geschichte geht der Song?
Das stimmt, gut erkannt. Ich weiß nicht, wie die anderen beiden es sehen, aber ich war schon immer Tolkien-Fan.
Die Lyrics habe ich wie die anderen Songs geschrieben, es ist nicht wirklich eine Geschichte, es ist mehr ein Gefühl, das sich darum dreht, was Olórin (oder Gandalf) fühlt, als er nach Mittelerde gesandt wird.
Ich bin mir sicher, dass der Text einige Fehler enthält, die richtige Tolkien-Fanatiker finden werden, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, das angemessene Gefühl für den Song zu entwickeln, und ich bin sehr glücklich damit, wie das Ergebnis klingt.
Warum habt ihr „Behind The Veil Of Eyes“ als Videosingle gewählt?
Das ist eine gute Frage. Es ist vermutlich ziemlich unorthodox, einen langen, eiskalten Song als Single auszusuchen. Wir haben gedacht, der Song wird gut ankommen. Ich denke, es war die allgemeine Qualität des Songs, die uns ihn hat aussuchen lassen. Er hat uns auch viele Möglichkeiten beim Videodreh gegeben, da es ein ziemlich dramatischer und melancholischer Song ist.
Was können wir von NEKROMANT in der Zukunft erwarten, da Touren und Konzerte immer noch recht unsicher sind?
Ihr könnt erwarten, dass wir immer weiter machen werden, wie wir es sonst auch tun würden, Pandemie hin oder her. Wir haben eine kleine Tour im November 2022 gebucht, welche Termine in Dänemark und Deutschland beinhaltet. Wir hoffen, dass wir diese wahrnehmen können, also folgt uns auf Social Media, wenn die Zeit näher kommt.
Danke für das Interview und die letzten Worte gehören euch.
Danke für’s Lesen und lasst die Flagge des Heavy Metals in der Nacht wehen.