Negative Creeps
Negative Creeps
Interview
Nachdem Griechenland das Sportland des Sommers 2004 war, wird es Zeit wieder auf die wesentlichen Dinge zu schauen. Was macht der Metal in Hellas? Interessante Einblicke gibt uns der Sänger Makis K. von Negative Creeps, der ihre Musik gerne als „Thrashing Metalcore“ bezeichnet und natürlich neben dem neuen Album „Mutual Annihilation“ auch einige Newcomer Tipps im Gepäck hat. Der hoffnungsvolle Nachwuchs in Griechenland wächst und gedeiht, obwohl sie es in ihrem Land nicht wirklich leicht haben.
Eigentlich wie jeden Sommer: Entspannen, Bier trinken, Fußball und die olympischen Spiele (diesen Sommer) mit Freunden schauen, noch mehr Bier trinken und einige Inseln im Land besuchen. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass der Sommer immer Abschalten vom alltäglichen Stress bedeutet und gerade Griechenland im Sommer grandios dafür ist!
David: Dann mal an die Arbeit: Was bedeutet eigentlich „SatanCore“?
Das ist eine Mixtur von Musikstilen, die wir gerne als Band in unsere Musik einbauen. Vielleicht ist es ein schlechter Versuch, das so zu beschreiben, aber es ist eine Kombination aus Thrash Metal Riffing, Death Metal Breakdowns, Black Metal Melodien, Blastbeats und einer Menge „Einstellung“. Es ist, was wir spielen und wie wir klingen wollen… durch die oben beschriebene Mischung.
David: Die Biografie zu eurer neusten Platte versucht euch in diese Hardcore schiene zu lenken, die im Moment sehr populär zu sein scheint. Ist es nicht einfacher eure Musik hauptsächlich Thrash/Death zu nennen?
Der Begriff thrashing Metalcore würde auch passen, aber wir sind keine klassische Thrash/Death Band. Unser Sound basiert auch auf neueren Elementen – manche von denen können als Hardcore bezeichnet werden. Wir stellen den Unterschied heraus, indem wir Begriffe wie Thrashcore oder Metalcore nutzen.
David: Euch gibt’s schon seit den frühen Neunzigern. Jedoch kam das erste Album erst 1999 heraus. Warum?
Früher waren die Dinge viel schwieriger, speziell für eine Band, die ihre ersten Schritte gemacht hat. Wir hatten immer im Sinn und in der Planung etwas aufzunehmen, aber wir waren sehr jung, hatten nicht das nötige Geld und die Beziehungen, um so was zu machen. Wir waren hauptsächlich eine Live Band, die jede Show spielte, die sie nur konnte. Wir waren ständig auf der Suche nach den richtigen Leuten für das richtige Line Up mit dieser speziellen musikalischen Richtung. Etwas, was nach vielen Jahren und nach vielen Veränderungen und Versuchen geschah.
David: Welche griechischen Bands sollte jeder europäische Metalhead kennen und gibt es darunter hoffnungsvollen Nachwuchs?
Die folgenden Bands gehören zu den besten Griechenlands und sollten auf jeden Fall von jedem Metalhead beachtet werden. Versucht es mit:
Homo Iratus (Death Metal)
Psycho Choke, Rafferty Rules (Metalcore, Thrash, Nu Metal)
Stagnate, Straighthate, Bullethole (Hardcore)
Diese Bands haben die Zukunft der griechischen Szene in der Hand und sie sind verdammt gut in dem, was sie tun.
David: Wieder weg von der Arbeit und ganz wichtig: Wo kann man in Griechenland am besten Urlaub machen? 🙂
Gute Frage! Griechenland hat viele tolle Flecken, die man besuchen kann. Aber für den Sommer ist es das Beste, auf die Inseln zu fahren. Ich habe schon viele Inseln besucht und jede hat ihre eigene Schönheit und Einzigartigkeit. Daher kann ich dir nicht zwingend eine vorschlagen. Geh und besuch so viele wie du kannst und wenn du nicht alle schaffst, komm einfach wieder.
David: Wer hat dich auf den Metal Geschmack gebracht?
Da gehen wir aber weit zurück! Ich hatte einen Freund besucht, der im selben Wohnblock wie ich lebte. Er sagte mir, er hätte etwas großartiges, was er mir gerne zeigen würde. Ich stand also mitten im Haus und der Sound von Iron Maidens „Run To The Hills“ schalte plötzlich überall. Das war’s. Bin seitdem in der Metalszene und verdammt stolz drauf!
David: Welche älteren Bands haben dich zur jetzigen Musik beeinflusst? Könntest du uns ein paar Alben nennen?
Alle Bands der goldenen Thrash Ära: Bands wie Metallica, Slayer, Testament, Exodus, Kreator, Anthrax, Sodom, Sepultura…das könnte immer weiter gehen. Alben, die uns sicherlich umgehauen haben sind:
Megadeth: „Rust In Peace“ (trieb uns dazu noch mehr an unseren Instrumenten zu üben)
Anthrax: „Attack Of The Killer B’s” (ein Tritt gegen den Kopf für Puristen)
Slayer: „Reign In Blood“ (kein Kommentar)
Obituary: „Cause Of Death” (Death Metal Klassiker)
At The Gates: „Slaughter Of The Soul” (ein weiterer Weg Thrash zu spielen, ein Standard der Metal Produktion)
Kreator: „Terrible Certairnity” (die verrücktesten Soli überhaupt)
Bathory: „The Return” (pure Dunkelheit für unsere schwarzen Seelen!!!)
Impaled Nazarene: „Total War” (stimmlich-musikalisches Chaos)
Pantera: Alles, was sie herausgebracht haben, verdammt gute Musiker und Schreiber.
David: Könntest du mir die Intention von Mutual Annihilation in nur einem Satz nennen?
Öffne deine verdammt verfickten Augen und Ohren, bekämpfe das Falsche, Abwehrreaktion des Inneren.
David: Was möchte das Cover einem sagen?
Überbleibsel einer totalen Zerstörung. Das, was von der Justitia oder der „Dame“ Demokratie übrig geblieben ist, brutal und direkt.
David: Welches wäre das wichtigste Instrument auf der Platte?
Unsere Ohren 😉
David: Wieso sollten Leute Negative Creeps und Mutual Annihilation unterstützen?
Ein guter Versuch einer Band, die aus einem Land kommt, das dem Metal viel geben möchte. Etwas anders als der typische, griechische Sound, mit einer professionellen Einstellung und großem Einsatz.
David: Welcher Song ist der stärkste bzgl. Instrumente und welcher hat den besten Text auf eurem Album? Worum geht’s in den Texten?
Ich glaube nicht, dass ich mich für einen Song entscheiden sollte. Jedes Lied hat seine Einzigartigkeit und jedes Lied hat etwas Persönliches bzw. seinen eigenen Ausdruck. Die Lyrics sind über Dinge aus dem Leben, eigene Gedanken, ein Protest gegen weltweites Geschehen und das Ausdrücken durch eine allegorische Weise.
David: Negative Creeps ist für Fans von…
…Slayer, Hatebreed, Sepultura, Dew Scented, Pantera, Heaven Shall Burn, Slipknot, The Haunted, Soulfly…
David: Gibt es einen Trend, der dich im Moment nervt?
Nein, da gibt’s gerade nichts. Es ist alles OK, solange es nicht falsch ist!
David: Für mich bedeutet Metal…
…eine Art und Weise sich auszudrücken, eine Lebensart, feste Entschlossenheit und Luft zum Atmen!
David: Könnt ihr bereits von eurer Musik leben?
Nein, nein. Das ist leider sehr schwierig. Wenn die Band in einem anderen Land agieren würde, wäre das vielleicht anders, aber hier in Griechenland sind die Dinge sehr schwierig – speziell im Metal Genre. Der griechische Metal ist sehr stark, aber die sogenannte „Musikindustrie“ nimmt ihn nicht unbedingt war. Das gute ist, dass es Labels wie Black Lotus gibt, die sich dem Metal widmen und das gibt uns die nötige Hoffnung. Über die griechischen Grenzen hinweg, im Ausland, ist die Musikindustrie viel offener, was natürlich den Bands sehr hilfreich ist.
David: Wenn es noch etwas gibt, was du sagen willst, dann schrei es heraus!
Ich möchte dir sehr danken für das Interview und dein Interesse und für die Leute da draußen… keep your mind safe. Cheers!