Negate
Negate
Interview
"Gut Ding will Weile haben" dachte sich wohl auch Arnaud, seines Zeichens Sänger der belgischen Formation Negate, und ließ sich länger als gewöhnlich Zeit, meine e-Mail-Fragen in etwas gebrochenem Englisch zu beantworten. Da deren aktuelle Veröffentlichung "The Dead Guy Palace" nun schon einige Monate auf dem Buckel hat, mag dieses Interview nicht das aktuellste sein. Schaden könnte es dennoch nicht, sich einmal näher mit diesem Newcomer zu befassen, denn Eigenständigkeit ist selten geworden, wird aber im Falle der Musik von Negate groß geschrieben.
Wie fühlt ihr euch jetzt, nachdem euer zweites Full Length-Album „The Dead Guy Palace“ in den Läden steht? Wie sieht es mit den Reaktionen der Hörerschaft weltweit aus?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Endergebnis und wissen jetzt endlich, welche Richtung wir mit unserer Musik verfolgen wollen. Die Reaktionen in der Hardcore-Szene bisher sind sehr positiv ausgefallen. Da wir jetzt aber auch die Metal-Szene angreifen wollen, freuen wir uns umso mehr, dass dort die Reaktionen genauso ausgefallen sind.
Eure Musik ist in meinen Augen aufgrund der verschiedenartigen Einflüsse schwer zu charakterisieren. Wie würdest du eure Musik mit eigenen Worten beschreiben? Was sind eure Haupteinflüsse?
Wir spielen einfach Metal, wobei unsere Einflüsse sehr verschieden sind. Man könnte hier viele Bands wie z. B. Cannibal Corpse, Vader, Cradle Of Filth etc. nennen. Trotzdem haben wir aber unseren eigenen Stil.
Wenn du eure Musik in bestimmtes Genre einordnen müsstest, welches würdest du wählen?
Einfach Metal.
Erzähl doch mal ein bißchen von den Anfängen von Negate. Was sind eure Ziele? Was wollt ihr erreichen?
Als wir Negate vor sechs Jahren aus der Taufe hoben, waren wir nur zu dritt. Damals, als wir noch schlechten Hardcore spielten, bearbeitete ich noch die Gitarre. Nach diversen Veränderungen, sowohl was unsere Persönlichkeiten, als auch was das Line Up anging, waren wir uns dann einig, dass wir eigentlich schon immer Metal machen wollten. Im Prinzip wollen wir durch Negate soviele Leute wie möglich erreichen und mit ihnen auch kummunizieren.
Gibt es ein textliches Konzept auf eurem neuen Album? Was ist „The Dead Guy Palace“?
„The Dead Guy Palace“ sind die gewöhnlichen Worte, mit denen wir zu den Göttern über die Welt reden. Mit ihnen kann man viele verschiedene Geschichten erzählen. Dabei benutze ich Ironie und Metaphern, um das, was in meinem Kopf herumspukt, auszudrücken. Somit geben die Worte die Konzeption unserer beschissenen Welt im Moment wieder, weil wir über alles reden, was wir hassen und lieben. Ich hasse es z. B. den realen Tod im TV zu sehen, da ich glaube, dass wir Menschen eine Seele haben, für die das nicht gut sein kann. Aber es ist besser, ihr lest unsere Texte, denn ich versuche, mit ihnen weit mehr zu sagen. Sie sind unsere persönliche Vision.
Trotzdem geben eure Texte dem Hörer viele Möglichkeiten der Interpretation. Sind sie nur ausgedachte Geschichten oder werden durch sie persönliche Erlebnisse verarbeitet.
Beides ist richtig. Trotzdem möchte ich unsere Lyrics hier nicht erklären, weil ich es mag, wenn unsere Hörer diverse Fragen im Kopf haben.
Kommen wir mal auf das Artwork mit seinen vielen versteckten, kaum zu erkennenden Bildern zu sprechen. Was wollt ihr mit den zahlreichen christlichen Symbolen ausdrücken? Wo liegt die Verbindung zwischen Jesus auf dem Cover und dem Albumtitel?
Jesus ist der Sohn Gottes. Jesus ist tot. Das ist ein gewöhnlicher Satz und passt somit zu „The Dead Guy Palace“. The Palace ist unser Planet.
Wie stehst du Jesus, Gott und Religion generell gegenüber?
Ich habe keine bestimmte Meinung zu diesem Thema. Ich glaube an Gott. Jeder ist frei zu glauben oder es eben nicht zu tun. Hierbei will ich anderen nicht vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.
Wie sieht es in der belgischen Metalszene aus? Viel dringt nach Deutschland nämlich leider nicht durch.
Unsere Szene ist ziemlich cool, denn wir haben viele gute Bands wie z. B. Aborted, Mystica oder Gorefest. Es gibt hier in Belgien viele Menschen, die sehr hart arbeiten, damit die Szene so solide bleibt. Ihnen möchte ich hier mal danken. Wir tummeln uns im Moment mit Negate sowohl in der Hardcore-, als auch in der Metalszene. Dabei spielen wir auf einigen größeren Festivals wie dem Dour Fest oder dem Akkerpop Fest, wo verschiedene Stile und Typen von Musikern aufeinander treffen. Das ist eine gute Sache, weil man so mehr Leute erreichen kann.
Gibt es noch etwas, was du den Leuten da draußen unbedingt mitteilen möchtest?
Na klar. Erstmal danke, dass ihr dieses Interview gelesen habt. Vergesst nicht, unsere Homepage zu besuchen. Da gibt es eine Menge für euch, z. B. MP3s , Videos, etc. Nochmals danke und bis demnächst bei irgendeinem Konzert.
Ich bedanke mich auch für das Beantworten der Fragen, wenn es auch sehr kurz und knapp war. Immerhin hat es ja schließlich noch geklappt. 🙂
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