Nasty
Interview mit Sänger Matthi zum Album "Shokka"
Interview
Wenn man NASTY auf den ersten Blick beurteilt, fallen einem Schlagworte wie „provokant„ und „Prolos„ ein. Sänger Matthi präsentiert sich im Interview zur neuen Platte „Shokka„ überraschend freigeistig und glänzt mit furztrockenem Humor – oder hat er am Ende doch alles bierernst gemeint? Wer weiß das schon, macht euch selbst ein Bild von NASTY.
NASTY, das sind Bolan am Bass, Nash am Schlagzeug, Paddy an der Gitarre und Matthi am Gesang. „…wenn man das so nennen kann…„ schiebt Sänger Matthi noch hinterher. Die Hardcore-Formation nimmt kein Blatt vor den Mund und hat deshalb auch häufig mit Gegenwind zu rechnen. Wer sich die Kommentare unter den Videos der Band durchliest, wird sich fragen ob NASTY wohl wegen oder trotz der direkten Art nicht auf Anhieb verstanden werden. Sänger Matthi sieht das Problem ganz anders „Weniger wegen der direkten Art denke ich. Wir sehen in den Augen vieler Leute ‚unpassend‘ aus für die Musik, die wir leben. Das passt dann einfach nicht wenn eine komplette Band besser ‚ne Modelkarriere angepeilt hätte, sich aber dagegen entschieden hat und stattdessen akustische Umweltverschmutzung verbreitet. Viele urteilen dich nach den falschen Gesichtspunkten.„ Ja stimmt, daran kann es auch liegen.
Metal ist es nicht geworden, da wir zu scheiße spielen
Oder eventuell daran, dass „Shokka„ mit einem Wort von der Band selbst als „Neon„ beschrieben wird. Matthi scheint keine Veranlassung zu sehen, sich großartig zu rechtfertigen. Das tut er in seinen Texten, die er in verschiedenen Sprachen beisteuert. Wobei es ihm natürlich leichter fällt sich in seiner Muttersprache auszudrücken. Seine Motivation ist eindeutig: „Anderen mit Musik das zu geben, was uns Bands zuvor gegeben haben. Speziell Hardcore hat mich durch viele gute und auch harte Zeiten begleitet und gestärkt und inspiriert.„ Auch wenn NASTY sehr viele metalähnliche Strukturen hat, so gibt es doch einen ganz simplen Grund, warum es eben dann doch Hardcore wurde: „Metal ist es nicht geworden, da wir zu scheiße spielen„ lacht er.
Politessen sind nur da, um dich zu ficken
Hardcore ist scheinbar brachial, doch auch in diesem Genre werden emotionale Themen besprochen, die man dort nicht unbedingt verorten würde.„Fantasia Skit„ enthält ein Sample aus dem Film „Die Unendliche Geschichte„. „Am Beispiel der Unendlichen Geschichte wollte ich die Abtötung jeglicher Phantasie in heutigen Kinderköpfen darstellen. Bastian wird der Kindlichen Kaiserin heutzutage nicht mehr zur Hilfe kommen. Warum erfahrt ihr beim Lesen des Textes.„ teilt uns Sänger Matthi mit, es geht also sehr wohl um Inhalte beim angeblichen Hardcore-Rammbock NASTY. Im Gegensatz dazu stehen dann aber auch von Punk Rock getränkte Stücke wie das knappe „Politessenhass„. Eine Berufsgruppe, deren Wirken beim Großteil der Bevölkerung nicht gerade auf Begeisterung stößt und mit denen wohl jeder noch so rechtschaffene Bürger bereits Kontakt hatte. „Wir sammeln desöfteren Knollen, ja. Der Beruf Politesse beinhaltet nur Eines: Anderen Menschen auf den Sack gehen und Geld abnehmen für so eine Scheiße wie Falschparken. Wer denkt sich denn: ‚Lass mal Politesse werden‘, da kann ich jeden Tag Leuten den Tag vermiesen und Kohle abnehmen, die die meisten nicht mal haben. Da muss man doch ein Arschloch für sein. Politessen sind nur da, um dich zu ficken. Je besser deren Arbeitstag, desto mehr Leuten haben sie ihren vermiest.. Stell dir vor Falschparken kostet Geld, aber keiner treibt ein…„
Im Proberaum spielen wir nur Liebeslieder
Im zurückhaltend betitelten „Interlude„ zeigen sich NASTY von ihrer virtuosen Art und zupften verträumt auf der Akustikgitarre. Ob NASTY sich vorstellen können, auch mal ein astreines Liebelied zu spielen? Matthi lässt dahingehend alles offen: „Ich denke das wäre möglich. Im Proberaum spielen wir nur Liebeslieder.„ Auch mit Death Metal können NASTY durchaus etwas anfangen, die Anforderungen an Musik sind knapp abgesteckt: „Solange etwas gut gemacht ist, sind wir für fast alles offen.„
‚Fickt euch‚, ‚Bitch‚, ‚Pussy‚ das alles sind Kraftausdrücke die zum Ausleben von Hardcore irgendwie dazugehören, da sie eben dann auch im Gesamtkontext gesehen werden sollten. NASTY nutzen diese künstlerische Freiheit komplett aus. Stellt sich die Frage, ob NASTY zu krass oder andere Bands zu zahm sind.
„Pussy hatten wir glaube ich noch nicht„ lacht Matthi. „Ja sind sie, aber jedem das Seine. Viele Bands ähneln Politikern. Haben super edel formulierte und toll klingende Texte und aber irgendwie nichts gesagt oder lassen Platz für jegliche Interpretation. Wir sind Fans von direkter und klarer Aussage.„ Die Fans schätzen die Band dafür, NASTY sprengen jeden kleinen Club und können auch auf Festivals durch ihre offene Art unglaublich schnell Leute überzeugen mitzufeiern. NASTY selbst können beidem etwas Gutes abgewinnen: „Kleine so wie große Shows haben beide Vorzüge. Spielt man kleine ist es persönlicher und wir mögen das Chaos, das entsteht wenn es zum Beispiel keine Wellenbrecher gibt und es, wie du sagst, alles auf links dreht. Spielst du große Shows erreichst man eine Menge Leute mit seiner Musik und den Inhalten, die man an den Mann oder die Frau bringen möchte. Wohler fühlen tun wir uns, denke ich, nach wie vor aber auf kleinen Bühnen.„ Und für Touren, wie die anstehende ‚Taste Of Anarchy-Tour‚ (mit COLDBURN, LIONHEART, DESOLATED…), müssen sich NASTY noch nicht mal großartig vorbereiten: „Wir treffen keine wirkliche Vorbereitung, außer manchmal Proben gibt es da nichts.„
Was haben BEE GEES, MICHAEL JACKSON und NASTY gemeinsam?
Matthis Musikgeschmack ist breit gefächert, angefangen mit „E.S.P.„ von BEE GEES in Vinyl, nennt er „History„ von MICHAEL JACKSON als seine meistgehörte Platte und hat sich zuletzt „The very best of Twerk„ zugelegt. Peinlich ist ihm generell keine seiner Platten. Rein musikalisch liegen zwischen BEE GEES und NASTY schon Welten und ein weiterer Unterschied besteht darin, dass man zu BEE GEES kein Violentdancing betreiben kann, zu NASTY schon. Matthi propagiert „keine Regeln„ auf der Bühne und auch seine Haltung zur Tanzmethode mancher Fans ist eindeutig: „Wie gesagt: ‚Keine Regeln‚. Jeder soll am Ende selber wissen, was er macht und was er verantworten kann oder auch nicht. Wer bin ich Leuten vorzuschreiben wie sie zu tanzen haben? Allerdings sehe ich einen Unterschied: Leute, die aufgrund von Emotionen in Tanzrage geraten, sich vergessen und Dampf ablassen und welche die versuchen das Konzert zu nutzen, um auf dicke Hose zu machen und den Harten zu markieren. Ich selber tanze nur Hip Hop„ lacht er.
Abgesehen von Hip Hop und NASTY muss jeder seinen Lebensunterhalt verdienen, da geht kein Weg daran vorbei. Dass NASTY von den Einnahmen aus der Band nicht leben können ist klar, was sie nebenbei machen passt wie die Faust auf‚s Auge: „Bolan produziert Schlager, Filmmusik und Beats. Paddy studiert und fährt manchmal illegale Strassenrennen, Nash fährt Getränke aus und modelt. ich selber habe letztes Jahr eine Klamottenmarke ins Leben gerufen und passe gelegentlich auf einen Jungen mit Behinderung auf.„ Na also, da sind wir ja beruhigt. Läuft bei denen. Sympathischer ist nur noch die Antwort, die Matthi auf die letzte Frage gibt, wer „Shokka„ von NASTY unbedingt hören muss: „Sowas sage ich nicht gerne. Wir machen unser Ding und wenn es gefällt, dann freuen wir uns. Wenn nicht, dann auch ok.„
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31.07. - 02.08.25 | metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Bloodclot und KrisiunFlugplatz Roitzschjora, Roitzschjora |
Bäääh soviel Dummheit gehört verboten…sich über Politessen aufregen und so Weisheiten wie „Stell dir vor Falschparken kostet Geld, aber keiner treibt ein“ loszulassen…Ich weiß nich ob ich lachen oder weinen soll. 4 Wutbürgerchen mit mieser Kindheit. Pfui.
Achso, die Musik von Nasty ist natürlich ebenso belanglos.
Oha…ich glaub Gredel gehört genau zu den Leuten auf die Matthi scheisst. Danke das Du uns an deinem Hirnfurz teilhaben lässt, da klink ich mich drekt mal ein! Ich zitiere nochmal: „Wir machen unser Ding und wenn es gefällt, dann freuen wir uns. Wenn nicht, dann auch ok.“ Hoffentlich parkst du demnächst mal alsch haha…Beste stumpfe Band der Welt und inhaltlich weit besser als geschätze 90% aller Metal Bands.
Mag ja sein, dass Gredel zu diesen Leuten gehört, auf die Matthi scheißt. Das ändert aber nichts daran, dass Gredel nicht ganz Unrecht hat. Matthi scheißt vermutlich auf viele Personen, die zu intelligent für ihn sind. Liegt in der Natur der Sache und merkt man auch an den Texten, in denen sich diese Heißluftgebläse über allerlei auslassen, wovon sie offensichtlich nicht den Hauch einer Ahnung zu haben scheinen. Der Mille von Kreator ist ja auch nicht der beste Texter des Planeten, hat aber fernab der aggressiven Mucke einiges zu sagen, das durchaus Sinn ergibt bzw. reflektiert gedacht ist. Das hier ist nur Prollo-Mucke von Leuten, die keine 10 Minuten in der Welt überleben würden, die sie gerne herbeireden.