Narvik
Geist zu Scherben und Wahnsinn in den Hirnwindungen: Narvik im Interview zu "Ascension To Apotheosis"
Interview
Drei Jahre nach ihrem Debüt „Triebe nach der Endlichkeit“ veröffentlichten die Freiburger Black Metaller NARVIK ihr neues Album „Ascension To Apotheosis“ – eines der bisher besten orthodoxen Black-Metal-Alben des laufenden Jahres. Wir stellten NARVIK-Schlagzeuger P. ein paar Fragen zu dem Album.
NARVIK-Drummer P. …
… zum stilistischen Wandel seit „Triebe nach der Endlichkeit“:
Seit der Veröffentlichung von dem Album „Triebe nach der Endlichkeit“ ist einige Zeit vergangen und wir haben seitdem viel dazugelernt. Ein großer Unterschied besteht in den Songstrukturen, die gerade bei älteren Songs noch relativ einfach gestrickt waren. Im Gegensatz dazu haben wir bei dem Album „Ascension To Apotheosis“ darauf geachtet, das Ganze komplexer zu gestalten. Die tägliche Weiterentwicklung bringt einen Wandel mit sich, der auch in der Musik hörbar sein sollte. Wir bleiben nicht stehen und wissen nicht, an welche musikalischen Ufer uns das Leben noch spülen wird. Wir haben uns in diesem Fall keine Grenzen gesteckt.
… über die beiden EPs „Snake Of Paradise“ und „Fecundity Of Death“, die NARVIK zwischen den Alben veröffentlicht haben:
Die Lieder für „Snake Of Paradise“ entstanden relativ schnell nach Abschluß der Aufnahmen für das Album „Triebe nach der Endlichkeit“. Die EP sollte unseren aktuellen Entwicklungsstand aufzeigen. Als für uns klar war, dass wir ein neues Album aufnehmen, wollten wir die Zeit bis zur kompletten Fertigstellung des Albums verkürzen, und so entstand die EP „Fecundity Of Death“. Die Entscheidung, ob eine EP oder ein Album entsteht, hängt davon ab, in welchem Ausmaß neu entstandenes Material vorhanden ist. In einer kreativen Phase kommt immer nur eine begrenzte Menge an Material zusammen.
… zum Titel „Ascension To Apotheosis“ („Aufstieg zur Göttlichkeit / zur Gottwerdung [des Menschen]“):
Die Idee hinter dem Album ist, durch äußere Einflüsse entstandene Denkschemata und Verhaltensweisen eines Individiums auf Null zu setzen. Eine Zielsetzung ist wichtig und in diesem Fall ist das Ziel Transzendenz, welche aber nicht der Grund für unseren Antrieb ist. Unser Leben liegt im Werden. Die Musik steht in einem engen Verhältnis zum Titel.
… über die Texte und das Konzept des neuen Albums:
Die Texte folgen dem Konzept des Einreißens oder auch des Loslassens irdischer Zwänge. Um etwas „Neues“ erschaffen zu können, muss das „Alte“ zerstört werden, ähnlich dem Phönix aus der Asche. „Ascension To Apotheosis“ ist der erste Schritt und bietet eine Mixtur an Texten, die davon erzählen, wie der Geist Stück für Stück auseinander bricht, Wahnsinn sich in die Hirnwindungen frisst und der Körper zugrunde geht.
… über die Entstehungsgeschichte des Cover-Artworks, indem die titelgebende Apotheose verbildlich wird:
Wir haben eine gewisse Vorstellung, wie es werden soll und geben einen Rahmen wie beispielsweise die zu verwendenden Farbtöne vor. Bei der künstlerischen Umsetzung unserer Idee verlassen wir uns auf Misanthropic Art.
… über den Wechsel zum Berliner Black-Metal-Label Folter Records:
Wir wollten für NARVIK ein Label mit besserem Vertrieb und besserer Promotion. Zu Folter Records sind wir durch eine Bewerbung gekommen. Wir sind sehr zufrieden mit den Leistungen und der Zusammenarbeit im Allgemeinen.
… über die eher rar gesäeten Live-Auftritte von NARVIK – laut Facebook-Seite letztmalig im Dezember auf dem De Mortem et Diabolum, und nun auf dem Under The Black Sun:
Es waren noch zwei weitere Konzerte nach dem De Mortem et Diabolum. Wir spielen außerdem noch auf dem diesjährigen Autumn from Hell. Eine gewisse Selektion der Konzertanfragen, die wir bekommen, findet natürlich statt. Da wir sehr gerne live spielen, nutzen wir jede Möglichkeit, auch wenn es gelegentlich förderlich sein kann, sich rar zu machen.
… zur Zukunft von NARVIK:
Wir haben schon wieder damit angefangen, an neuem Material zu arbeiten. Außerdem möchten wir unsere Liveaktivität noch weiter ausbauen.
… über seine bisherigen musikalischen Highlights 2016:
BATUSHKA, BEHEXEN und MG?A, um nur ein paar zu nennen.
Galerie mit 6 Bildern: Under The Black Sun 2016 - NarvikMehr zu Narvik
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Stile | Orthodox Black Metal |
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