Uff! Selten hat mich eine Veröffentlichung bereits in den ersten Sekunden umgehauen. Bei den griechischen Grindcorelern Homo Iratus ist dies der Fall. Was ich an ihnen auf Anhieb mochte ist, daß sie nicht wie viele Genrevertreter in chaotische „Wer ist der Schnellste“-Raserei verfallen, sondern den Blastbeatanteil auf gesundes Niveau zurückschrauben. Versteht mich nicht falsch: es ist nichts gegen ordentliches Geknüppel einzuwenden. Nur in Falle von Homo Iratus gewinnt das Material durch das gemäßigte Tempo an Groove und Struktur. Alles klingt wesentlich kontrollierter als man es von herkömmlichen Knüppelkombos gewohnt wäre. Der Opener dieser 4-Track-EP ist schon mal ein Vorgeschmack auf das kommende Album. „Protection Through Surveillance“ trifft genau meinen Nerv und macht mich auf das demnächst folgende Album äussert neugierig. Hier schlägt Homo Iratus in die gleiche Kerbe wie einst Napalm Death mit „Fear Emptiness Despair“ (1994). Genau jenes Album wurde damals mit gemischten Reaktionen von Fans und Presse aufgenommen. Dabei sind die Ansätze, hin zu mehr rhythmischer Flexibilität, heutzutage genauso aktuell wie vor 8 Jahren. Der 2te Track ist eine Coverversion von Sepultura’s „Roots Bloody Roots“. Die Band hat dabei Ethnoelemente aus ihrem Heimatland mit in den Sound eingebunden und so eine (wenn auch nicht das Orginal übertreffende) interessante Coverversion geschaffen. Die anderen beiden Tracks „Tomahawk Cruise Messiah“ und „Homo Sapiens?“ sind dem Debüt „Human Consumes Human“ entnommen, auf dem der alte Grunzer zu hören ist. Auch hier stimmt die Mischung aus allen Grindcore-Elementen, wobei der Stil eher von Carcass‘ „Necroticism“ beeinflusst ist. Zusätzlich gibt’s auf dem CD-Rom-Track von „Knowledge“ 2 Musikvideos zu „Tomahawk Cruise Messiah“ und „Project: New World“. Auch wenn ich vom Gebotenen angetan bin, die Notwendigkeit dieser Veröffentlichung erscheint mir fragwürdig. Wer bereits das Debüt besitzt kann sich schon mal die Hälfte der 4 Tracks schenken. Und ob man die Sepultura-Coverversion braucht sei dahingestellt. Wer also kein Die-Hard-Fan ist, sollte lieber mal abwarten bis das komplette Album fertig ist. Wenn „Protection…“ repräsentativ ist, dann sollte man sich auf einen Grind-Hammer aus Griechenland gefasst machen!
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