Musica Diablo
Interview mit Derrick Green über "Musica Diablo"
Interview
MUSICA DIABLO heißt die neue Kombo von SEPULTURA-Fronter Derrick Green, deren selbstbetiteltes Debüt kürzlich erschienen ist. Grund genug, dem Amerikaner ein paar Fragen zu stellen.
Grüß dich, Derrick! Herzlichen Glückwunsch zum Release vom selbstbetitelten MUSICA DIABLO-Debüt am 28. Mai. Wie fühlst du dich damit?
Ich bin sehr glücklich mit der Veröffentlichung und freue mich schon darauf, mehr Live-Shows mit der Band zu spielen und die Reaktionen der Menschen zu spüren.
Als Fan von straightem old school Thrash Metal kann ich eigentlich nur sagen, dass mir euer Debüt ausnehmend gut gefällt. Welche Reaktionen habt ihr bisher auf das Album bekommen, von Presse, Freunden, Label usw.?
Die Reaktionen der Menschen waren sehr positiv bisher. Auch die Stimmung bei den Shows, die wir bisher schon gespielt haben, war einfach irre. Sogar die Presse war bisher recht gütig, haha!
Die Musik erinnert deutlich an Bands wie EXODUS, NUCLEAR ASSAULT oder MUNICIPAL WASTE. Waren das z.B. Vorbilder bei der Entstehung von MUSICA DIABLO? Welche Einflüsse könntest du sonst noch nennen.
SLAYER!!!
Die Band wurde von André NM gegründet, der dich kurz darauf fragte, ob du als Sänger einsteigen möchtest, also kanntet ihr euch wohl schon vorher? Woher?
Wir haben uns im Internet kennen gelernt, so lustig das klingen mag. André hat mich einfach gefragt, ob ich Bock hätte, ein paar ihrer Songs einzusingen. Ich hab mir das Material angehört, mochte es, also hab ichs gemacht.
Wie hast du auf die Anfrage reagiert und warum hast du dich entschlossen, bei MUSICA DIABLO einzusteigen? Warst du von der Idee angetan, auch mal in einem kleinen Projekt mitzuwirken? Oder hat dir schlichtweg die Musik so gut gefallen?
Ich bekomme eine Menge Anfragen. Trotzdem wollte ich die Musik einfach auschecken, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Ich habe mehrere Jahre in Brasilien gelebt und wollte immer auch dort mit Menschen Musik machen. Es ist gesund, mit verschiedenen Künstlern zusammen zu arbeiten, man lernt und wächst daran.
Bei SEPULTURA wirst du häufig mit deinem Vorgänger Max Cavalera verglichen und dies häufig relativ kritisch. War der Einstieg bei MUSICA DIABLO für dich vielleicht auch eine Möglichkeit, dich musikalisch zu verwirklichen, ohne immer irgendwelchen Vergleichen ausgesetzt zu sein und einfach einmal unvoreingenommen beurteilt zu werden?
Ich denke, Menschen werden immer vergleichen, sie lieben das. MUSICA DIABLO wird den Menschen die Gelegenheit geben, mich einfach mal anders und ohne Vorurteile anzuhören.
Welche Rolle spielt MUSICA DIABLO für dich? Ein kleines, nicht ganz so ernstes Nebenprojekt zum Spaß haben oder trotz des geringen Bekanntheitsgrades zu SEPULTURA gleichrangiges und gleich berechtigtes Projekt?
Beide sind wichtig für mich und mit beiden habe ich Spaß. Mein Ziel ist es, für beide Bands alles zu geben, was ich kann.
Als du zu der Band gestoßen bist, war die Musik bereits geschrieben, oder? Dennoch wird dein Name bei der Promotion von MUSICA DIABLO stets in den Vordergrund gerückt und, sagen wir mal, als Aushängeschild genutzt, wodurch der Band natürlich eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommt, als es wahrscheinlich sonst der Fall wäre. Was denkst du darüber und wie stehen deine Bandkollegen dazu?
Ich denke nicht, dass meine Bandkollegen das stört. Sie wissen, wie viel wir erreichen können, wenn wir so an die Sache heran gehen. Ich habe außerdem die Lyrics geschrieben und beim Arrangieren der Songs geholfen. Es ist nicht einfach, sich in der heutigen Musik-Industrie bemerkbar zu machen, es gibt mehr Bands als je zuvor! Wir müssen einfach alles nutzen, was wir haben, um zu bekommen, was wir wollen. Offensichtlich funktioniert das auch.
In welcher Position siehst du dich bei MUSICA DIABLO zukünftig? Wirst du dich bei neuem Material daran beteiligen, die Songs zu schreiben? Oder zumindest die Lyrics?
Die neuen Songs werden noch besser sein, das weiß ich! Unser zweiter Gitarrist ist erst zur Band gestoßen, als die meisten Songs schon geschrieben waren. Er und ich werden einiges zu den neuen Stücken beisteuern.
Was kannst du uns über die Metal-Szene in Brasilien erzählen? Auch im Vergleich zu der in Deutschland, die du mit SEPULTURA ja schon kennen gelernt hast. Wie groß ist der Zuspruch zu dieser Musik dort und gibt es vorherrschende Genres?
Deutschland hatte immer eine starke Metal-Szene, die vielen Bands die Chance gab, zu spielen. Das war in Brasilien nie so. Ich hoffe aber, das wird sich in Zukunft ändern, denn es ist für Bands eines der coolsten Länder überhaupt, um zu spielen. Leider ist es aber auch am schwierigsten.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft von MUSICA DIABLO? Einfach weiter gute Musik machen oder die Karriereleiter erklimmen?
Ein wenig von beidem, denke ich! Haha!
Wie sieht es denn live bei euch aus? Plant ihr für die Promotion eures Albums vielleicht eine Tour oder Festival-Shows zu spielen? Wird es euch dabei vielleicht auch mal über den großen Teich verschlagen?
Wir haben vor einem Monat bereits ein wenig in Europa getourt und werden Ende des Jahres auch noch einmal zurück kommen. Wir haben jetzt auch einen Booking-Agenten in Berlin, also mal sehen, was wir nun machen können.
Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.
Wenn wir irgendwann auch in eurer Stadt spielen, dann kommt! Das Konzert wird der absolute Killer sein, daran besteht kein Zweifel!
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