Morne
"Wir machen unser eigenes Ding."

Interview

MORNE sind mit ihrem neuen Album „Engraved In Pain“ zu Metal Blade Records gewechselt und sind dadurch einer größeren Menge an Hörern und Hörerinnen zugänglich geworden. Wir haben uns Sänger und Gitarrist Milosz Gassan geschnappt und ihn zu seiner Band und dem neuen Album befragt.

Hi, wie geht’s? Wie würdet ihr MORNE neuen Hörern und Hörerinnen vorstellen?

Es ist nicht einfach unsere Musik vorzustellen, weil ich alle Genreeinteilungen wie Doom, Post Rock, Post Metal und so weiter hasse. Wir versuchen, unser eigenes Ding zu machen und ich denke, das spiegelt sich in unserer Musik wieder. Ich würde sagen, dass es schwere Musik ist, die sich über einige Genres erstreckt.

Wir wurden mit vielen Bands verglichen, die wir hören oder auch nicht hören. Unsere Musik ist schwer, manchmal emotional und manche Leute mögen sagen, dass es sowas wie Sludge ist. Die meiste Zeit stimme ich ihnen nicht zu. Die Leute sollten es einfach anhören und selbst beurteilen.

„Engraved In Pain“ ist euer erstes Release auf einem großen Label wie Metal Blade Records. Wie habt ihr angefangen, zusammen zu arbeiten und was erhofft ihr euch von der Zusammenarbeit?

Ehrlich gesagt kam das aus dem Nichts. Als wir unser voriges Album veröffentlicht haben, haben manche Leute gefragt, warum es nicht auf einem größeren Label veröffentlicht wurde. Der Do-It-Yourself-Weg um Dinge zu erledigen hat seine Grenzen und es begann, sich zu unserem Nachteil zu entwickeln.

Wir hatten ein paar größere Labelangebote über die Jahre verteilt, aber es hat nie für uns funktioniert. Unsere Freunde in Deutschland haben uns bei Metal Blade vorgestellt und anscheinend kannten ein paar Leute, die für das Label arbeiten uns und es passierte alles nach ein paar Monaten der Diskussion. Wir hoffen, dass wir unsere Musik einem größeren Publikum vorstellen können. Wir brauchten diesen Wechsel und wir haben die Entscheidung getroffen.

„Engraved With Pain“ besteht aus vier langen Songs. Folgen die einem Konzept oder haben sie verschiedene Themen? Wovon handeln die Songs?

Musikalisch und textlich folgen sie zu einem gewissen Grad einem losen Pfad. Meine Texte sind persönlich und folgen nicht zwingend einem bestimmten Konzept, aber im Allgemeinen spiegeln sie meine persönlichen Ansichten und Beobachtungen dessen, was wir da draußen vorfinden wieder. Sie sind zudem offen für Interpretationen, wenn jemand sich die Zeit nehmen möchte, sie zu lesen.

Eure Songs scheinen von Album zu Album länger zu werden. Wie entscheidet ihr, wann ein Song fertig ist? Arbeitet ihr absichtlich auf eine bestimmte Spielzeit hin?

Ich glaube nicht, dass sie länger werden. Wir schreiben generell lange Songs, weil unsere Riffs so sind und unsere Musik so läuft. Wir machen sie nicht absichtlich lang. Sie werden einfach so.

Unser letztes Album hatte acht Songs, aber das war eine Doppel-LP. Dieses Album beinhaltet vier Songs und es ist eine einzelne LP. Es war das gleiche mit unserem zweiten und dritten Album. Wir sind nicht eine Band, die 17 Zwei-Minuten-Songs schreibt und die auf ein Album presst. Ich denke es ist alles natürlich und funktioniert für uns. Es ist nichts Ungewöhnliches.

Zwischen euren letzten beiden Alben liegen fünf Jahre und davor war es genau so. Seid ihr Perfektionisten oder warum verstreicht so verhältnismäßig viel Zeit zwischen den Releases?

Naja, zwischen unserem dritten und vierten Album hatten wir ein paar Line-Up-Wechsel und wir tourten und so weiter, das hat Dinge ein wenig zurückgeworfen. Wir haben aber nicht fünf Jahre damit verbracht, diese Songs zu schreiben. Es gibt keine Eile.

Bei diesem Album kam die Pandemie dazwischen, also ergab es keinen Sinn ein Album rauszubringen, wenn wir keine Shows auf Tour spielen konnten. Ich weiß, dass einige Band sihr Album während der Zeit fertig hatten aber sie nicht veröffentlichen konnten, weil es keinen Grund dafür gab. Aber insgesamt hetzen wir uns nicht und es gibt keinen Grund, jedes Jahr neue Musik zu veröffentlichen. Wir geben uns Zeit und lassen die Musik sich entwickeln. Wenn wir so weit sind, dann veröffentlichen wir ein neues Album.

Euer Album hat meiner Meinung nach Einflüsse von Death-, Doom- und Black Metal. Welche Einflüsse sind für euch am präsentesten, wenn ihr Musik schreibt?

Wir versuchen nicht, Doom- oder Death Metal Songs oder irgendwas davon zu schreiben. Wir schreiben, was sich natürlich für uns anfühlt und was zur Band passt. Wir mischen die Dinge durch und nichts ist erzwungen. Es ist ein organischer und natürlicher Prozess und wir bleiben fern davon, diese oder diese Band zu sein. Wir machen unser eigenes Ding.

Was ist die Idee hinter dem Albumcover zu „Engraved In Pain“?

Ich wollte ein Frauengesicht auf dem Cover haben, ein Portrait, aber nichts Direktes. Viele unserer Cover sind nicht zwingend mit der Musik verknüpft und nicht offensichtlich. Für mich geht es um Ästhetik und den richtigen Look. Ich wertschätze gute Fotografien. Wir hatten Mohnblumen, die schön fotografiert wurden, auf unserem letzten Album und nun haben wir dieses. Ich mag keine Klischee-Cover, welche dir verraten, was für Musik auf dem Album drauf ist.

Was sind eure Pläne für 2024 und die Zukunft? Irgendwelche Touren, die geplant sind?

Hoffentlich werden wir auf Tour gehen und das Album promoten. Wir versuchen das alles zu planen im Moment.

Danke für deine Zeit, die letzten Worte gehören dir!

Danke für deine Fragen und das Interesse in die Band und hoffentlich sehen wir euch auf Tour. Cheers!

Quelle: Interview mit Milosz Gassan
05.11.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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