Monolord
"Ich habe dein Eindruck, wir haben den "Point Of No Return" bald erreicht oder sind vielleicht sogar schon drüber..."
Interview
metal.de: Wie gefällt es euch bei Relapse seit dem Wechsel vor drei Jahren? Könntet ihr euch auch vorstellen selbst zu veröffentlichen in Zukunft?
Esben: Oh, das ist etwas komplexer. Zunächst einmal, wir sind mega happy mit Relapse, die haben uns seit dem Unterzeichen vor etwa drei Jahren toll behandelt und unterstützt seit Tag 1. Unglücklicherweise kam genau in dem Moment wo wir anfingen mehr zusammenarbeiten die Pandemie, was alles pausiert hat. Wir sind natürlich in Kontakt geblieben, aber viele geplante Dinge mussten natürlich verschoben werden, also ist es an der Front bislang recht still geblieben. Es fühlt sich an, als ob wir erst jetzt, mit unserem neuen Album, mehr zusammenarbeiten. Aber es läuft gut. Man merkt ganz klar, dass dort Musikliebhaber arbeiten. Verglichen mit RidingEasy Records ist es natürlich ein größeres Label, was uns weltweit einen besseren Vertrieb sichern kann und einer besseren Promoabteilung und so weiter.
Aber die Musik steht im Vordergrund. Wir können tun und lassen was wir wollen und sie vertrauen uns hundertprozentig. Das ist bei Labels nicht immer ganz gegeben, also ist das fantastisch für uns. Was die Zukunft angeht: Wir wissen es nicht. Momentan haben wir keinen Grund irgendetwas zu ändern, aber wir probieren gern neue Dinge aus und das beinhaltet auch Labelwechsel oder vielleicht sogar Self-Releases, wer weiß. Aber wir planen das nicht, es ist eigentlich wie mit unserem kreativen Prozess, es ist ein wenig chaotisch und spontan, wir führen offene Diskussionen. Das ist etwas, was ich sehr mag an dieser Band. Wir haben keinen vordefinierten Weg, für gar nichts, es entwickelt sich natürlich und wir lernen dabei auf dem Weg. Das Musikbusiness ist schon ein wenig weird. Vor allem momentan in dieser neuen Situation. Keiner weiß wie es weitergeht oder was es für Veränderungen in Zukunft gibt, mich eingeschlossen.
metal.de: Wie war es denn bei eurem Start, also Gründung von MONOLORD? Wart ihr alles nur BLACK SABBATH-Fanatiker, die zusammengefunden haben oder kam das spontan? Was hat euch dazu gebracht, diese extrem schwere, verzerrte, aber auch groovige Musik spielen zu wollen?
Esben: Thomas und ich hatten vorher eine Art Boogie-Rock-Band, ein klein wenig in die Richtung von AC/DC gehend vielleicht. Und beim Jammen und Aufwärmen landeten wir eben genau da: Schweren, verzerrten, groovigen Songs (lacht). Daraus haben wir dann anfangs eine Art kleines Nebenprojekt gestartet und dachten uns: Das sollten wir aufnehmen. Und so hatten wir schnell Material zusammen, was für unser erstes Album „Empress Rising“ verwendet werden sollte. Gitarrist und Bassist unserer alten Band waren aber nicht mehr ganz mit der Ausrichtung zufrieden, wollten unabhängig davon aber auch eine Pause von Musik nehmen. Dann haben wir Mika gefunden, Thomas hat auch noch den Sängerposten übernommen und zack, es fühlte sich so an als ob wir fünfundvierzig Minuten später eine Band hatten und „Empress Rising“ war geboren.
Es gab also nicht wirklich eine Entscheidung eine Band zu gründen, die genauso klingt. Wir sind darüber hinaus alle aus ziemlich verschiedenen musikalischen Richtungen ursprünglich. Natürlich mögen wir alle BLACK SABBATH und haben unabstreitbar Einflüsse. Aber mit ELECTRIC WIZARD etwa… ich mag die Band, obwohl ich sie nicht sonderlich häufig höre. Aber hab nie ganz den Vergleich von MONOLORD mit denen verstanden. Ich finde, wir klingen vollkommen anders. Ich denke, dass ist eine Stärke von uns, dass wir alle drei zwar auch Gemeinsamkeiten und Überschneidungen haben bei dem was wir mögen, aber aus so unterschiedlichen Richtungen kommen. Das macht das Songschreiben manchmal schwierig, da wir uns gegenseitig die Köpfe einhauen, ist aber auch eine große Stärke von uns.
metal.de: Wenn eure Band ein Drink oder ein IKEA-Möbelstück wäre (ja, nur weil ihr aus Schweden seid), wie sähe das aus?
Esben: Ich würde die Frage gern umdrehen und dich fragen: Wie denkst du, würde ein MONOLORD-Ikea-Möbelstück aussehen? Die Antwort würde mich interessieren.
metal.de: Puhhh, so war das eigentlich nicht gedacht. Mal schauen. Wenn es etwa ein Bett-Rahmen wäre, wäre das wahrscheinlich massives Holz, gut verarbeitet, allerdings ohne besonders aufwändige Deokrationen oder Lasuren oder sonst was. Simpel, einfach, aber verlässlich und stabil. Schreit vielleicht nach einem neuen Merchandise-Deal oder so? MONOLORD-Betten? Vielleicht auch für die kommenden Touren?
Esben: Ja, das passt super, denn wir alle sind ziemlich Schlafmützen und guten Schlaf auf Tour zu bekommen kann manchmal echt schwer sein.
metal.de: Da hinter dir das Studio zu sehen ist, für wen masterst du gerade?
Esben: Momentan für zwei Bands, einmal GRANDIER demächst auf Majestic Mountain Records heraus kommend, dann BEVERLY KILLS, die haben in einem anderen Studio aufgenommen, Welfare Sounds Studios, fantastisches Studio! Label weiß ich gerade nicht. GRANDIER ist mehr so Richtung Doom, BEVERLY KILLS eher träumerischer Elektropop. Hört sich komisch an, aber es ist echt gut Abwechslung reinzubringen, so muss man im Job auch umdenken.
metal.de: Vielen Dank für deine Zeit und noch viel Spaß im Studio heute!
Galerie mit 20 Bildern: Monolord - Desertfest Berlin 2023Mehr zu Monolord
Band | |
---|---|
Stile | Doom Metal, Sludge |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37295 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!